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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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wieder was aus dem Bauch rausfallen könnte, wenn sie die Hand da nicht hätten. »Bentje und ich haben schon sooo viel gegessen. Wir schaffen jetzt allerhöchstens noch ein bisschen Nachtisch. Oder, Bentje?«
    Bentje setzt sich schnell wieder und lächelt mich und Mama brav an. »Klar, Kenny, klar.«
    »Ach, das ist gut, ihr Süßen«, sagt Mama und streichelt mir über die Wange. »Dann greift mal schnell zu, damit ihr überhaupt noch was abkriegt!«
    Und wenn Mama uns so bittet, dann tun wir das auch.
    Bentje hat bereits den dicksten Schokopuddingbauch, den man überhaupt nur haben kann. Aber für Vanille- und Himbeerpudding mit Sahne ist noch Platz, meint sie.
    Ich meine das auch.
    »Ist das toll hier oder ist das toll?«, fragt Bentje mit leuchtenden Augen, bevor sie sich auf die restlichen Schüsseln stürzt.
    »Lasst mir ja was von der Götterspeise übrig!«, faucht Malea plötzlich zu uns rüber.
    Aber – haha! – ich weiß genau, wie ich sie austricksen kann. Da bin ich schlauer als ihr komischer James Bond!

    »Oh je, ich glaube, da hat Mama Muschelsaft reingetan«, sage ich und versuche, keine Miene zu verziehen und kein bisschen zu lächeln. Wenn man nämlich kein bisschen lächelt, glauben einem die anderen viel eher. Jeder weiß ja, dass Malea gegen alles, was aus dem Meer kommt, allergisch ist. Und jeder weiß genauso gut, dass Mama ohne Weiteres Muschelsaft in Himbeerpudding kippen würde. Auch Malea weiß das. Heute allerdings hatte Mama natürlich keine Zeit dazu. Und das weiß Malea nicht. Jedenfalls nicht genau.
    Sie kneift die Augen zusammen und mustert mich.
    Ha! Soll sie nur! Das macht mir gar nichts!
    »Möchtest du trotzdem?«, frage ich ganz freundlich und halte ihr die Schüssel vor die Nase.
    Malea grunzt und rümpft die Nase und sieht mich böse an. Als ob ich was dafürkönnte, dass Mama gern so verrückte Sachen kocht!
    Man sieht, dass Malea keine Lust hat, das Risiko einzugehen, die nächste Nacht vielleicht spuckend im Badezimmer zu verbringen. Ich lächele jetzt unheimlich freundlich.
    »Nein danke!«, meint sie. »Die blöde Muschelgrütze könnt ihr alleine essen!«
    Und – juchhu – das tun wir. Wir essen alles so gründlich auf, dass Bentje nach einer Weile ganz grün im Gesicht wird und sagt, dass ihr schlecht ist.
    »Das kommt davon, wenn man Muschelpudding isst«, raunzt Malea und streckt uns die Zunge raus.
    »Muschelpudding?«, fragt Mama total überrascht. »Aber Malea, wie kommst du denn auf die Idee? Ich würde doch nie Muscheln irgendwo reintun, wenn du mit am Tisch sitzt!«
    Oh, da wird Maleas Gesicht aber finster wie das Kino in
der Stadt bei einem Gruselfilm. Und ich finde, dass es Zeit wird, dass Bentje und ich in mein Zimmer hochgehen und ein bisschen mit meinen Gummitieren spielen.
    Wir hören aber noch, wie Javier Walter erzählt, wie froh er darüber ist, dass er doch eine Woche von der Uni abhauen konnte und nun hier sein kann.
    Als ich mich an der Tür umdrehe, sehe ich, dass auch Walter Walbohm glücklich lächelt. Ich glaube, er mag Javier und Ramón echt gerne. Weil sie freundlich sind und höflich und all so’n Kram. Und bestimmt auch, weil Javiers Papa sich auch für Goldmünzen interessiert. Genauso wie Walter.
    Mama guckt nicht ganz so glücklich. Mama sieht ebenfalls ein bisschen grün aus im Gesicht und atmet ganz komisch ruckartig. Obwohl sie überhaupt keinen Pudding gegessen hat.
    »Ja, aber … aber …«, stottert sie zu den Spaniern rüber und wirft Tessa dabei irgendwie reichlich böse Blicke zu, »wir … wir wussten nämlich eigentlich gar nicht … Ich meine, wir waren gar nicht vorbereitet und, äh, gerade heute, äh …«
    Ich muss ein bisschen kichern. Weil Tessa wieder so mit ihren dunkel angemalten Wimpern klimpert, wie sie es immer tut, wenn sie Ärger von Mama oder Papa kriegt. Bei Mama hilft das Klimpern aber nie.
    »Tessa?«, fragt Mama jetzt ganz direkt.
    »Mhm?«, macht Tessa und räuspert sich. »Also ehrlich, Iris, ich konnte ja schließlich nicht wissen, dass ausgerechnet heute das Dach einstürzen wird!« Und es klingt beinahe vorwurfsvoll.
    Das wirkt bei Mama aber genauso wenig. »Ich hab mich doch schon hundert Mal entschuldigt«, maunzt Tessa da
leise. »Das kann doch wohl jedem mal passieren, dass er das Datum verwechselt, oder?«
    »Hrrgh!«, macht Mama nur als Antwort. Und dann guckt sie so unglücklich, dass sie mir beinahe leidtut.
    Das Problem ist nämlich, wo all die Leute bei uns schlafen sollen. Jetzt, wo

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