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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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du nicht verdammte Löwenknödel oder verflixte Mäusepupse oder …« Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Es ist ja schließlich mitten in der Nacht. Für mich jedenfalls. Obwohl ich gerade merke, dass bei uns anscheinend außer mir niemand schläft. Hm.
    »Löwenknödel? Mäusepupse?« Papa guckt mich etwas verwirrt an. »Weil ich keine Löwenknödel oder Mäusepupse an meinen Füßen habe, sondern VERDAMMTE HÜHNERKACKE! Und wenn ich dieses Huhn erwische, dann kann es schon mal anfangen, sein Testament zu machen, weil ich nämlich …«
    »Was ist ein Testament, Papa?«
    Papa grunzt und zieht dann eine riesige Flunsch. Das kann Papa echt gut.
    »Schon gut, Kendra, Mäuschen«, sagt er. »Du solltest jetzt schlafen. Warum bist du überhaupt noch wach? Und warum schläfst du hier und nicht in deinem Zimmer?«
    »Weil Malea in meinem Zimmer schläft«, antworte ich.
    »Aber warum liegen dann ihre Sachen hier?«
    »Weil sie vielleicht noch nicht weiß, dass sie in meinem Zimmer schläft«, murmele ich schlaftrunken.

    »Und wieso schläft sie nicht in ihrem eigenen Zimmer?«, fragt Papa.
    »Weil du mit Iris da schläfst«, meint Livi.
    »Ach ja«, sagt Papa und sieht noch verwirrter aus. »Ich glaube, ich verliere allmählich den Überblick.« Papa rollt wild mit den Augen wie ein Bär, der eine Fliege verfolgt. Grimassen schneiden kann mein Papa wirklich sooo gut!
    Fluchen natürlich auch.
    Ich will jetzt aber wirklich endlich schlafen. Sonst ist Sinan inzwischen nach Hause gegangen und ich kann allein am türkischen Strand spazieren gehen. Und wäre das doof oder wäre das doof? Ich kann ja noch nicht mal Türkisch! Womöglich finde ich nicht mal das Haus, in dem Sinans Verwandte wohnen! Und was mache ich dann?
    Papa tapst von der Tür schnell rein in Livis Zimmer und gibt mir einen Kuss. »Nacht, Mäuschen!«
    »Gute Nacht, Papa!«
    »Nacht, Olivia!«
    »Nacht, Cornelius!«
    »Geh jetzt besser auch schlafen, Livi!«, sagt Papa mit weicher Stimme.
    Merkwürdig, er nennt Livi nur ganz selten Livi.
    »Du willst doch morgen fit sein!« Und dann zwinkert er ihr ganz komisch zu.
    Warum zwinkert Papa denn so komisch? Ist morgen irgendwas Besonderes? Egal, ich bin müüüde …
    »Iiihh! Cornelius!«, quietscht Livi plötzlich, als Papa wieder zurück zur Tür tapst. »Du hast die ganze Hühnerkacke auf meinen Teppich geschmiert! Och, NEEEE!«
    Ich kichere noch ein bisschen. Ach, ich mag meine Familie echt sooo gern!
    Aber dann renne ich schnell los. Denn da hinten, ganz
am Ende des Strandes, kann ich Sinan sehen. Und wenn ich mich beeile, erreiche ich ihn vielleicht, bevor er merkt, dass ich wieder da bin. Und dann kann ich ihm von hinten einen Schubs geben und mit ihm zusammen ins Wasser fallen, und dann lacht er bestimmt wieder so toll, dass mir ganz kribbelig wird, und … oh, es ist schööön in der Türkei!

Malea
    Hat James Bond eigentlich irgendwann mal einen Fehler gemacht? Ich meine, so einen richtig fetten?

    Na schön, dass Tessa mit Henry geknutscht hat, das ist mir so rausgerutscht. Wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Jedenfalls nicht, wenn Javier direkt danebensteht.
    Geht mich ja im Grunde nichts an. Ist ja Tessas Sache, mit wem sie knutscht oder nicht knutscht. Und ich schätze, es ist auch ihre Sache, ob sie ihrem Freund davon erzählt oder nicht. Aber fies ist das natürlich. Und … dass einem dann doch was rausrutscht, was man eigentlich gar nicht laut sagen wollte, ist ja wohl verständlich, oder?
    Javier guckt, als ob er gleich explodiert. Wie ein Vulkan drei Sekunden vor dem Ausbruch. Man kann richtig die Lava erkennen, die schon langsam anfängt, zu blubbern und vom Kraterrand runterzutröpfeln. Er wird rot und roter, fängt an zu schwitzen, als wäre es August und nicht November, er atmet schwer und ruckartig und dann …
    Dann fängt Tessa an zu heulen. Schon wieder.
    Irgendwo weiter oben im Haus brüllt Cornelius. Doch davon nimmt keiner von uns Notiz. Wir sind schließlich von klein auf an daran gewöhnt.
    Tessa zittert und die Tränen strömen aus ihren Augen wie
Wasserfälle. Javi dreht sich zu ihr und guckt sie an. Wortlos. Ich kann sehen, dass sein Körper ebenfalls zittert. Nein, vibriert. Uh, wirklich kurz vorm Ausbruch! Ich glaube … ich glaube, ich sollte mich mal lieber zurückziehen. Hilfe!
    Tessa schluckt und schnappt nach Luft, als wäre sie kurz vorm Ertrinken. Beinahe kriege ich Mitleid.
    Dann ballen sich ihre Hände plötzlich zu Fäusten, ihre langwimprigen Augen werden

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