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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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zusammen, und wie ich die beiden kenne, werden sie es schaffen, aus jeder Gefahr herauszukommen.«
    »Wenn sie nicht dabei die ganze Festung auf uns aufmerksam machen«, murrte Sturm.
    Der Zwerg wischte sich über die Augen und sah Tanis wütend an, dann drehte er sich auf dem Absatz um und stapfte in eine Ecke zurück, wo er sich auf den Boden schmiß und schmollte.
    Tanis setzte sich wieder. Er wußte, wie Flint zumute war. Es war merkwürdig – es gab so viele Situationen, in denen er den Kender am liebsten erwürgt hätte, aber jetzt, wo er verschwunden war, vermißte Tanis ihn – und genau aus diesen Gründen. Tolpan umgab eine angeborene, nie versiegende Fröhlichkeit, die ihn zu einem wertvollen Gefährten machte. Keine Gefahr konnte den Kender abschrecken, und darum gab er auch niemals auf. Selbst im Notfall war er nie um einen Ausweg verlegen.
Er tat zwar nicht immer das Richtige, aber zumindest war er immer zum Handeln bereit. Tanis lächelte traurig. Ich kann nur hoffen, daß dieser Notfall nicht sein letzter sein wird, dachte er.
    Die Gefährten ruhten sich eine Stunde lang aus, aßen Quith-pa und tranken aus einer Quelle, die sie entdeckt hatten. Raistlin war wieder zu Bewußtsein gekommen, konnte aber nichts essen. Er nippte etwas vom Wasser, dann legte er sich wieder hin. Caramon teilte ihm die Nachricht über Fizbans Verschwinden zögernd mit, da er fürchtete, sein Bruder könnte sich den Verlust zu sehr zu Herzen nehmen.Aber Raistlin zuckte nur die Achseln, schloß die Augen und sank in einen tiefen Schlaf.
    Als Tanis sich erholt hatte, ging er zu Gilthanas hinüber, der aufmerksam eine Karte studierte. Er kam an Laurana vorbei, die allein saß, und lächelte sie an. Sie sah weg. Tanis seufzte. Er bereute bereits, so grob mit ihr geredet zu haben. Er mußte zugeben, daß sie sich unter den entsetzlichen Umständen bemerkenswert gut zurechtfand. Sie hatte alles schnell und ohne Fragen getan, was man ihr gesagt hatte. Tanis nahm sich vor, sich bei ihr zu entschuldigen, aber zuerst mußte er mit Gilthanas sprechen.
    »Wie sieht’s aus?« fragte er und setzte sich auf eine Kiste.
    »Ja, wo sind wir?« fragte Sturm. Bald hatten sich alle um die Karte versammelt, außer Raistlin, der anscheinend schlief. Tanis glaubte jedoch, einen Goldschlitz in den angeblich geschlossenen Lidern des Magiers zu erkennen.
    Gilthanas breitete die Karte aus.
    »Hier ist die Festung von Pax Tarkas und die umliegenden Erzminen«, sagte er. »Wir sind in den Kellern auf der untersten Ebene. Durch diesen Flur, ungefähr zwanzig Meter von hier entfernt, kommt man in die Räume, in denen die Frauen eingeschlossen sind. Gegenüber liegt ein Wachraum, und hier« – er tippte vorsichtig auf die Karte – »ist die Höhle eines der roten Drachen, den Lord Verminaard Ember nennt. Der Drache ist so groß, daß sich die Höhle über die Bodenebene erstreckt, mit
den Gemächern von Lord Verminaard im ersten Stockwerk verbunden ist und weiter bis zum zweiten Stockwerk reicht und dann nach draußen führt.«
    Gilthanas lächelte bitter. »Auf der ersten Etage hinter Verminaards Räumen befindet sich das Gefängnis, in dem die Kinder festgehalten werden. Der Drachenfürst ist klug. Er hält die Geiseln getrennt, da er weiß, daß die Frauen niemals ohne ihre Kinder gehen würden, so wie die Männer niemals ohne ihre Familien. Die Kinder werden von einem zweiten roten Drachen bewacht. Die Männer – ungefähr dreihundert – arbeiten draußen in den Minen. Außerdem sind noch einige hundert Gossenzwerge in den Minen beschäftigt.«
    »Du scheinst eine Menge über Pax Tarkas zu wissen«, sagte Eben.
    Gilthanas blickte schnell hoch. »Was willst du damit andeuten?«
    »Ich deute nichts an«, antwortete Eben. »Es ist nur, daß du eine Menge über diesen Ort weißt, wenn man bedenkt, daß du noch nie hier warst! Und war es nicht interessant, daß wir immer auf Kreaturen stießen, die uns fast getötet hätten?«
    »Eben.« Tanis sprach sehr ruhig. »Wir haben genug von deinen Verdächtigungen. Ich glaube nicht, daß einer von uns ein Verräter ist. Wie Raistlin sagte, hätte der Verräter uns schon längst verraten können.Was ist denn unser Ziel?«
    »Mich und die Scheiben zu Lord Verminaard zu bringen«, sagte Goldmond leise. »Er weiß, daß ich hier bin, Tanis. Er und ich sind durch unser Schicksal verbunden.«
    »Das ist lächerlich!« knurrte Sturm.
    »Nein, das ist es nicht«, widersprach Goldmond. »Erinnere dich an die zwei

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