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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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freundlich.
    »Auf so etwas kann ich nicht sitzen!« protestierte der Krieger. »Ich werde umkippen.« Er stand vor dem Tischtuch. »Außerdem ist das Tuch auf dem Gras ausgebreitet. Ich werde mich ins Gras setzen.«
    »Ganz nahe am Essen«, murrte Flint in seinen Bart. Die anderen schauten unbehaglich auf die Stühle, die seltsamen Kristallwanzenlampen und die Zentauren. Die Tochter des Stammeshäuptlings
jedoch wußte, wie man sich als Gast zu benehmen hatte. Obwohl die Außenwelt ihr Volk als Barbaren betrachtete, verfügte Goldmonds Stamm über strenge Regeln der Höflichkeit, die gewissenhaft befolgt wurden. Goldmond wußte, daß es eine Beleidigung für den Gastgeber war, wenn man ihn warten ließ. Sie ließ sich mit königlicher Anmut nieder. Der einbeinige Stuhl schaukelte leicht, paßte sich dann ihrem Gewicht an, als wäre er nur für sie hergestellt worden.
    »Setz dich an meine rechte Seite, Kämpfer«, sagte sie förmlich, sich der vielen Augen bewußt, die auf ihr ruhten. Flußwinds Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung, obwohl es ein absurder Anblick war, als er versuchte, mit seinem riesigen Körper auf dem scheinbar zerbrechlichen Stuhl Platz zu nehmen. Aber dann lehnte er sich behaglich zurück und lächelte fast ungläubig.
    »Danke, daß ihr so lange gewartet habt, bis ich sitze«, sagte Goldmond hastig, um das Zögern der anderen zu überdecken. »Nun könnt ihr Platz nehmen.«
    »Oh, es ist alles in Ordnung«, begann Caramon und legte seine Arme über die Brust. »Ich habe nicht gewartet. Ich werde nicht auf diesem komischen Stuhl sitzen...« Sturms Ellbogen bohrte sich tief in Caramons Rippen.
    »Edle Dame«, Sturm verbeugte sich und setzte sich mit ritterlicher Würde.
    »Na schön, wenn er es kann, dann kann ich es erst recht«, murmelte Caramon. Dabei wurde seine Entscheidung durch die Tatsache beschleunigt, daß die Zentauren das Essen brachten. Er half seinem Bruder auf einen Stuhl, setzte sich selbst vorsichtig hin und vergewisserte sich, daß der Stuhl sein Gewicht tragen konnte.
    Vier Zentauren stellten sich an die vier Ecken des riesigen Tischtuches. Dann hoben sie das Tuch in Tischhöhe hoch und ließen es los. Das Tuch blieb schwebend in der Luft, seine feinbestickte Oberfläche war genauso hart und stabil wie die Tische im Wirtshaus Zur letzten Bleibe.
    »Wie wunderbar! Wie haben sie das gemacht?« rief Tolpan
und spähte unter das Tuch. »Da ist nichts!« berichtete er mit großen Augen. Die Zentauren lachten schallend, und selbst der Herr der Wälder lächelte. Dann tischten die Zentauren auf. Dampfendes geröstetes Fleisch erfüllte die Luft mit einem verführerischen rauchigen Duft. Wohlriechende Brote und riesige Holzschalen mit Früchten glitzerten im sanften Lampenlicht.
    Caramon, der sich nun auf seinem Stuhl sicher fühlte, rieb sich die Hände. Dann grinste er breit und hob seine Gabel. »Ahh!« Er seufzte erwartungsvoll, als ein Zentaur vor ihn eine Platte mit gebratenem Wildfleisch stellte. Caramon stieß die Gabel hinein und schnupperte den Dampf und Duft des Safts ein, die dem Fleisch entströmten. Plötzlich bemerkte er, daß ihn alle anstarrten. Er hielt inne und sah sich um.
    »Waaa...?« fragte er blinzelnd. Dann blieben seine Augen auf dem Herrn der Wälder haften. Er errötete und legte schnell die Gabel weg. »Ich ... ich... es tut mir leid. Dieser Hirsch muß jemand sein, den du gekannt hast – ich meine – einer deiner Untertanen.«
    Der Herr der Wälder lächelte sanft. »Beruhige dich, Krieger«, sprach das Einhorn. »Der Hirsch erfüllt den Zweck seines Lebens, indem er den Jäger mit Nahrung versorgt. Wir betrauern nicht den Verlust derjenigen, deren Schicksal sich erfüllte.«
    Tanis schien es, daß die dunklen Augen des Herrn der Wälder zu Sturm wanderten, während er sprach, und in ihnen lag eine tiefe Traurigkeit, die das Herz des Halb-Elfen mit kalter Angst erfüllte. Doch dann sah er das herrliche Tier wieder lächeln. »Ich träume mal wieder«, dachte er.
    »Wie sollen wir wissen, Herr der Wälder«, fragte Tanis zögernd, »ob das Leben eines Lebewesens sein Schicksal erfüllt hat? Ich habe sehr alte Menschen kennengelernt, die in Bitterkeit und Verzweiflung starben. Ich habe Kinder gesehen, die vor ihrer Zeit starben, aber die ein Vermächtnis der Liebe und der Freude zurückließen, so daß die Trauer über ihr Dahinscheiden durch das Wissen gemildert wurde, daß ihr kurzes Leben anderen sehr viel gegeben hat.«
    »Du hast deine eigene

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