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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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herausgezogen hatten, kroch Tolpan voran und prüfte den Boden mit seinem Hupakstab, der jedes Mal versank.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als durchzuwaten«, sagte Flußwind bitter.
    Sie suchten eine Stelle, wo das Wasser flacher zu sein schien, verließen den festen Grund und plumpsten in den Schlamm. Zuerst war es nur knöcheltief, dann versanken sie bis zu den Knien. Schon bald wurde es tiefer und tiefer. Tanis mußte Tolpan tragen. Der kichernde Kender hielt sich an seinem Hals fest. Flint schlug standhaft jedes Hilfsangebot ab, selbst als seine Bartspitze naß wurde. Dann verschwand er. Caramon fischte den Zwerg aus dem Wasser und warf ihn sich wie einen nassen Sack über die Schulter. Der Zwerg war zu müde und zu erschrocken, um zu murren. Raistlin stolperte hustend durch das Wasser, sein Gewand zog ihn nach unten. Müde und immer noch vom Gift krank, brach der Magier schließlich zusammen. Sturm konnte ihn gerade noch packen und weiter durch den Sumpf schleifen.
    Nachdem sie sich eine Stunde im eisigen Wasser abgequält hatten, erreichten sie schließlich festen Boden und ließen sich zitternd vor Kälte fallen, um sich ein wenig auszuruhen.
    Die Bäume begannen zu knarren und zu ächzen, ihre Zweige verbogen sich, als ein scharfer Wind vom Norden aufkam. Raistlin sah hoch. Der Magier hielt den Atem an. Beunruhigt setzte er sich auf.
    »Sturmwolken.« Er würgte vor Husten und versuchte zu sprechen. »Sie kommen vom Norden.Wir haben keine Zeit.Wir müssen Xak Tsaroth erreichen. Bevor der Mond untergeht! Beeilt euch!«
    Alle sahen auf. Eine immer dichter werdende Dunkelheit zog aus dem Norden heran und verschluckte die Sterne.Tanis spürte
die gleiche Dringlichkeit, die auch den Magier antrieb. Müde kämpfte er sich auf die Füße.Wortlos erhoben sich auch die anderen und stolperten weiter. Flußwind übernahm wieder die Führung. Wieder versperrte dunkles Sumpfwasser ihnen den Weg.
    »Nicht schon wieder!« murrte Flint.
    »Nein, wir brauchen nicht wieder zu waten. Seht mal«, sagte Flußwind. Er führte sie zum Wasserrand. Dort, inmitten vieler anderer Ruinen, ragte ein Obelisk hervor, der entweder eingefallen oder umgestürzt worden war und so eine Brücke bildete, die zum anderen Ufer führte.
    »Ich gehe als erster«, bot sich Tolpan an und hüpfte energiegeladen auf den großen Stein. »He, hier steht etwas geschrieben. Runen.«
    »Das muß ich sehen!« flüsterte Raistlin und eilte hinüber. Er befahl: »Shirak« , und der Kristall erstrahlte.
    »Beeil dich!« grollte Sturm. »Du hast gerade unseren Standort in einem Umkreis von zwanzig Meilen preisgegeben.«
    Aber Raistlin ließ sich nicht hetzen. Er hielt das Licht über die spinnenartigen Runen und studierte sie aufmerksam. Tanis und die anderen kletterten auf den Obelisk und gesellten sich zu ihm.
    Der Kender bückte sich und fuhr mit seiner kleinen Hand die Runen entlang. »Was sagen sie aus, Raistlin? Kannst du sie lesen? Die Sprache scheint sehr alt zu sein.«
    »Sie ist sehr alt«, wisperte der Magier. »Sie rührt aus der Zeit vor der Umwälzung her. Die Runen bedeuten: ›Die herrliche Stadt Xak Tsaroth, dessen Schönheit dich umgibt, bezeugt das Gute ihrer Bewohner und ihrer ehrenhaften Taten. Die Götter belohnen uns mit der Gnade unserer Heimat.‹«
    »Wie entsetzlich!« Goldmond erschauderte, als sie auf die Ruinen und die Verwüstungen blickte.
    »Die Götter haben sie in der Tat belohnt«, sagte Raistlin mit einem bösen Lächeln. Niemand sprach. Dann wisperte Raistlin: »Dulak« , und das Licht ging aus. Plötzlich schien die Nacht noch dunkler. »Wir müssen weitergehen«, sagte der Magier.
»Sicherlich gibt es hier noch mehr als ein gestürztes Monument, das kennzeichnet, wofür dieser Ort einst stand.«
    Sie gingen über den Obelisken und fanden sich in dichtem Urwald wieder. Zuerst war kein Pfad zu sehen, aber dann fand Flußwind nach langem Suchen einen, der durch Schlingpflanzen und Bäume führte. Er beugte sich, um ihn näher zu untersuchen. Sein Gesicht war verzerrt, als er sich wieder erhob.
    »Drakonier?« fragteTanis.
    »Ja«, sagte er dumpf. »Spuren von vielen Klauenfüßen. Und sie führen nach Norden, direkt in die Stadt.«
    Tanis fragte gedämpft: »Ist das die zerstörte Stadt – in der man dir den Stab gegeben hat?«
    »Und wo der Tod schwarze Flügel hat«, fügte Flußwind hinzu. Er schloß die Augen und fuhr mit einer Hand über sein Gesicht. »Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern – aber

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