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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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kurz darüber nach. „Weil die Axt immer nur ein kleines Stück Holz aus dem Baum schlägt, glaube ich. Aber eine Eiche wehrt sich auch nicht.“
    „Versuch es!“, verlangte der Halken von ihm.
    „ Was? Ich bin doch nicht verrückt.“
    „ Sei die Axt. Der Halken wird die Eiche sein.“
    „ Du … du wirst dich nicht wehren?“, fragte Erich vorsichtig und der Halken nickte.
    „ Der Halken wird sich nicht wehren.“
    Erich straffte seinen Körper und schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf als er meinen fragenden Blick bemerkte. Er wollte es allein versuchen.
    Mit einem lauten Schrei stürmte er los und warf sich mit der Schulter voran gegen die Brust des Halken. Er hätte sich genauso gut gegen eine Felswand werfen können, denn der Ork  bewegte sich keine Handbreit von der Stelle.
    „ Versuch es noch mal.“, forderte er meinen Herrn auf.
    Erich schüttelte den Kopf und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter. „Das bringt nichts. Ich kann es so oft versuchen wie ich will.“
    „Versuch es.“, sagte der Halken grollend und Erich bekam es ein wenig mit der Angst zu tun.
    Erneut rannte er gegen den Halken an, aber wieder ohne Erfolg. Stöhnend legte er eine Hand auf die schmerzende Schulter.
    „Du bist keine Axt.“, kommentierte der Halken den jämmerlichen Anblick, den mein Herr bot. „Du bist ein feuchter Lappen.“
    Erich brummte etwas.
    „Sei eine Axt. Triff den Halken mit der Schneide.“
    „ Was soll das nun wieder bedeuten?“
    „ Konzentriere deine Kraft auf einen Punkt. “, schlug ich vor. Ich glaubte zu begreifen, was der Halken Erich erklären wollte.
    „ Und wie soll ich das bitte machen?“, fragte Erich gereizt.
    „ Spring ihn mit den Füßen voraus an. “
    Erich runzelte die Stirn, aber er tat was ich sagte und auch wenn er es nicht sehen konnte, weil er mit dem Gesicht nach unten im Heu landete, musste der Halken einen Schritt zurückweichen, um nicht empfindlich getroffen zu werden. Ein anerkennendes Grinsen zog eine helle Schneise durch seine dunkle Gesichtshaut. „Gut. Wo setzt die Axt an?“, wollte er wissen.
    Erich stemmte sich hoch und wischte sich das Heu aus dem Gesicht.
    „ Am Stamm, aber … “
    Der Halken schüttelte den Kopf.
    „Wo wirst du mich zu Fall bringen?“, wollte er wissen.
    Als Erich nicht gleich antwortete, deutete der Halken auf seine Knie. „Triff sie und sie werden nachgeben. Oder brechen.“ Mit einem Lächeln fügte er mit einem Fingerzeig auf seine Genitalien hinzu. „Triff sie und der Mann, der sie trägt, wird brechen.“
    Erich lachte. „Darf ich das jetzt auch ausprobieren?“
    Der Halken machte eine einladende Geste und Erichs Lächeln erstarb. „Wirklich?“
    „Aber der Halken wird dabei werde keine Eiche sein.“
    „ Ah! Alles klar. Dann lieber nicht.“
    „ Lass den Halken jetzt die Axt sein.“
    Erich schüttelte vehement den Kopf. „Nein, das …“
    Er kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn der Halken stieß ein röhrendes Brüllen aus, das Erich dermaßen durch Mark und Bein ging, dass er vor lauter Schreck rückwärts stolperte und über seine eigenen Füße fiel. Als er die zusammengekniffenen Augen wieder öffnete, starrte er direkt in die Pupillen des Halken, der sich Nasenspitze an Nasenspitze über ihn beugte.
    „ Totes Holz!“, knurrte der Halken.
    Mit schreckgeweiteten Augen starrte Erich in das furchteinflößende Orkgesicht.
    „Womit habe ich getroffen?“, wollte der Halken wissen?
    „ Was? Ich … gar nicht, aber du …“
    „ Fällt eine Eiche vom Anblick der Axt?“
    „ Nein.“, gab Erich kleinlaut zu.
    „ Gut.“
    Er reichte Erich die Hand und zog ihn wieder auf die Beine.
    „Hab keine Angst. Angst tötet. Angst lähmt deine Hand.“
    „ Das sagst du so einfach.“, erwiderte Erich kleinlaut. „Du hast leicht reden, es gibt nicht so viel wovor du Angst haben müsstest.“
    „ Sprich dem Halken nach.“, forderte der Halken ihn auf: „Angst wird mich durchdringen und mir damit den Weg zeigen.“
    „ Was?“
    „ Angst wird mir den Weg zeigen.“
    „ A... Angst wird mich durchdringen und mir damit den Weg zeigen.“
    „ Wenn ich nicht die Augen vor ihr verschließe.“
    Erich hob überrascht die Augenbrauen. „Das klingt so ähnlich wie das, was Sarn vor jedem Kampf sagt.“
    Der Halken nickte. „Angst begleitet den Kämpfer. Los, weiter: 'Wenn ich nicht die Augen vor ihr verschließe.'“
    „ Wenn ich nicht die Augen vor ihr verschließe.“
    Der Halken nickte und fuhr fort:

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