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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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„Komm mit, die anderen machen Fischsuppe. Du bist Schuld, dass uns der Rat Chulak auf den Hals gehetzt hat!“
    Kern sprang aus der Hocke hoch und kam zu Erich gelaufen. Mit Verschwörermiene flüsterte er ihm zu: „In dem See da gibt es riesige Haie. Wir werden ein größeres Boot brauchen!“
    „Ja, Kern. Schon gut. Mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher sogar die Haie haben Angst vor Sirr.“
    Kern nickte mit großen Augen.
    „Oh ja, sie ist schrecklicher als N'tpäk Baha und dieser Draebkcalb zusammen!“
    „ Wer auch immer.“
    Im Lager angekommen legte Erich das Holz neben das Feuer. Er zögerte eine Weile, bevor er Sarn mit einem Wink zu verstehen gab, dass er mit ihm reden musste. Die anderen beachteten sie gar nicht, weil sie Mühe hatten Kern davon abzuhalten, seinen inzwischen völlig unkenntlichen Fisch mitsamt Erde und Spucke zu den anderen Zutaten in die Suppe zu werfen.
    Als sie außer Hörweite waren, fragte Sarn was los sei.
    Wortlos reichte ihm Erich das Messer. Er sah aus als würde er sich dadurch von einer schweren Last befreien.
    „Wo hast du das her? Hast du es etwa …?“
    „ Nein, natürlich nicht. Kern hatte es bei sich. Er muss es in dem Trubel während der Zeremonie in Hornhus mitgenommen haben. Aber ich habe ihn gar nicht in der großen Halle gesehen. Wo hat er es nur her?“
    Sarn legte seine Stirn in Falten. „Ich habe ihn auch nicht gesehen, aber das muss nichts heißen. Er war jedenfalls nicht im Apfelhain, als ich eingetroffen bin, um ihn zu holen.“
    „Sondern? Wo war er dann?“
    „ Beatrix hat ihn gebracht. Sie hat gesagt, dass er sich in der Halle der Pförtner in den Katakomben herumgetrieben hat. Als Beatrix weg war, hat er angefangen von Drachall, dem Sommerfeld und irgendwelchen anderen Hürnin zu reden. Ich musste ihm versprechen, dass wir dort hingehen. Aber als ich gefragt habe, was so wichtig in Drachall ist, oder wer diese anderen Hürnin sein sollen, von denen er gesprochen hat, war er schon wieder in seinem üblichen Zustand.“
    „ In der Halle der Pförtner? Hat Beatrix gesagt, was er da gemacht hat?“, fragte Erich.
    Sarn schüttelte den Kopf. „Nein, das konnte sie nicht sagen. Aber es hat mir da schon nicht gefallen und gefällt mir jetzt noch viel weniger. Ich habe wirklich gedacht, dass es Sirr war, die das Messer gestohlen hat. Aber Kern ist alles zuzutrauen.“
    „Was machen wir jetzt?“, wollte Erich wissen.
    Sarn zuckte mit den Schultern. „Wir essen Fischsuppe. Und wenn Sirr uns nicht alle damit vergiftet, sehen wir weiter.“ Er legte eine Hand auf Erichs Schulter. „Es tut mir Leid, dass ich dich gestern angebrüllt habe.“
    Erich lächelte verlegen und stammelte, dass Sarn sich darüber keine Gedanken machen müsse. Aber er hatte noch etwas anderes auf dem Herzen: „Könnten wir nicht mit dem Messer nach Hornhus zurückkehren? Ich meine, das ist doch wichtiger als so ein Apfel und selbst wenn Bern uns loswerden will, wird es andere im Rat geben, die das dann vielleicht anders sehen.“
    Sarn zuckte mit den Schultern. „Würdest du es darauf ankommen lassen wieder mit offenen Armen empfangen zu werden, nur weil du das Messer zurückgebracht hast? Wir wurden verbannt. Daran ändert sich nichts.“
    „Nein. Wahrscheinlich nicht.“, stimmte Erich ihm enttäuscht zu. „Aber wir könnten Chulak das Messer zurückgeben. Dann ist er nicht mehr hinter uns her.“
    Sarn schüttelte den Kopf. „Wer weiß wo er sein wird, wenn wir am östlichen Seeufer ankommen. Es würde nichts bringen ihn zu suchen. Lass uns jetzt essen.“
    „Und Sirr? Vielleicht sollten wir mit ihr reden. Schließlich hat ja Kern den Dolch gestohlen und nicht sie.“
    Sarn war entschieden dagegen.
    „Mit ihr kann man nicht reden. Besser wir lassen die Angelegenheit auf sich beruhen. Irgendwann wird sie wieder ihrer Wege gehen. Ich glaube, dass sie die Insel nicht ohne Grund losgemacht hat. Sie will zum Ostufer des Sees und wusste, dass die Strömung uns dort hintreiben wird.“
    „ Aber warum?“
    Sarn zuckte mit den Schultern. „Die meisten Hürnin, die bei Elfen aufgewachsen sind kommen aus dem Osten. Vielleicht hat sie dort noch eine alte Rechnung zu begleichen. Sprich besser nicht mit ihr darüber.“
    „Dann verhalten wir uns so wie die Horndämonen.“, sagte Erich nachdenklich.
    „ Was meinst du?“, wollte Sarn wissen.
    „ Sie reden nicht miteinander.“
    „ So sind sie eben.“, erwiderte Sarn. „Ich habe sie noch nie anders erlebt.“
    „ Das

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