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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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blieben hängen. »Oh nein, das Wasser ist hier viel zu niedrig!«, fluchte Fi.
    »Dann müssen wir wohl laufen«, sagte Gilraen. Er wollte bereits ins Wasser springen, als ihn Kai zurückhielt.
    »Warte!«, rief er. »Eine Möglichkeit gibt es noch.«
    Er öffnete seinen Rucksack und suchte den Flakon von Magistra Wogendamm. Sie hatte ihm ein Wasserelementar geschenkt. Jetzt war die Zeit gekommen, es zu rufen. Er entstöpselte das Fläschchen mit seinen Zähnen und goss den Inhalt in den Fluss. Plötzlich schäumte und sprudelte es neben ihnen auf und ein hübscher Wassergeist, wie Kai bereits einen in der Wetterwarte Hammaburg gesehen hatte, hob seinen Kopf aus dem Wasser.
    »Herr, was wünscht Ihr?«, fragte das Mädchen mit glucksender Murmelstimme. »Hilf uns hier wegzukommen und schieb uns den Fluss hinunter, bis ... bis ich dich aus dem Dienst entlasse«, befahl der Zauberlehrling.
    Von einem Moment zum anderen legten sich schäumende Gischtkronen um das Boot und sie fühlten, wie sie sanft angehoben wurden.
    »Festhalten!«, rief Kai.
    Ein Ruck ging durch ihr Gefährt, das Holz knarrte und eine Bugwelle vor sich herschiebend schössen sie in irrwitziger Geschwindigkeit unter einem tief hängenden Ast hindurch auf die Mitte des Stromes zu. Feucht und kühl schlug ihnen die Gischt ins Gesicht.
    Nach einer Weile verlangsamte sich die Fahrt ein wenig. Kai entdeckte jetzt auch Olitrax, der heftig mit den Flügeln schlug und etwas außer Puste schien. Der Däumlingsmagier hockte auf dem Rücken des jungen Drachen und sah ein wenig zerzaust aus. Schon ließ sich der kleine Drache auf Kais Schulter nieder und begrüßte ihn mit ein paar Rauchkringeln. Eulertin schwebte sogleich auf die vorgestreckte Hand seines Lehrlings.
    »Bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit dürften wir Fryburg kurz vor Morgengrauen erreichen«, begrüßte sie Eulertin. »Ich schlage daher vor, ihr ruht euch eine Weile aus. Ich werde es ebenso halten.«
    Kai und die beiden Elfen versuchten, es sich in dem kleinen Boot so bequem wie möglich zu machen. Seufzend streichelte Kai Olitrax' Panzer, in dessen Nähe es behaglich warm war, und scheu erwiderte er Fis Lächeln, die ihm direkt gegenüber Platz genommen hatte. Er dachte über das nach, was Gilraen ihm erzählt hatte und was das für ihn und Fi bedeutete.
    Trotz ihrer Erschöpfung war an Schlaf nicht zu denken. Um sie herum gurgelte das Wasser und ein kühler Wind fuhr ihnen durch die Kleidung. Hin und wieder blickte der Zauberlehrling zum Sternenzelt auf und fragte sich, welches Schicksal ihnen beschieden sein würde. Die erstarrte Feenkönigin, der Fluch des Nachtmahrs und das Vorhaben Pelagors. Wenn er über die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage nachdachte, fühlte er, wie die Angst in ihm hochkroch. Wie sollten sie all diesen Gefahren nur entgegentreten ?
    Stunden vergingen, während sie den Flusswindungen nach Süden folgten. Endlich waren jenseits der Uferböschungen im Silberlicht Auen und Äcker auszumachen, die daraufhindeuteten, dass der Schwarze Wald hinter ihnen lag und sie jetzt bewohntes Gebiet erreichten. Da erhob sich Gilraen von seinem Platz und deutete voraus. »Ist das dort Fryburg, Magister?«
    Vor dem fahlen Nachthimmel zeichnete sich in der Ferne die Silhouette einer Stadt mit hohen Mauern und Türmen ab.
    »Ja, das ist Fryburg«, war aus dem Dunkeln die feine Stimme Eulertins zu hören. »Ich hoffe sehr, dass uns Haragius einige Fragen beantworten kann. Ich schlage vor, wir unterbrechen unsere Fahrt bald und nähern uns der Stadt über das Schwalbentor. Am besten, wir geben uns für gewöhnliche Reisende aus. Für euch Elfen finden wir sicher ebenfalls eine Erklärung.« Plötzlich stieg unvermittelt ein drohender Schatten über den Hügeln auf, der sich ihnen mit mächtigen Schwingenschlägen näherte, doch Kai erkannte erleichtert, dass es Dystariel war. Sie musste sie unterwegs eingeholt haben und vorausgeflogen sein. »Thadäus«, röhrte sie. »Ich schätze, wir stehen vor einem neuen Problem. Über den Türmen flattern nicht nur die blausilbernen Standarten mit dem Wappen Fryburgs, dort wurde auch noch eine andere Flagge gehisst.«
    »Und welche?«, fragte der Magister argwöhnisch.
    »Ein schwarzer Drache auf rotem Grund. Das Feldzeichen Morgoyas!« Kai hörte, wie unter ihm die Krallen Dystariels über Pflastersteine schrammten, und endlich löste sich der feste Griff ihrer Krallen um seinen Brustkorb. Die Gargyle hatte ihn in einem dunklen Hinterhof

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