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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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aufgegangen.
    »Ihr habt euch doch hoffentlich nicht schon wieder gestritten?« Fi entließ die beiden Albenschmetterlinge in den Abendhimmel und kletterte wieder zu Kai herauf. »Nein«, murrte der. »Sieht man davon ab, dass er uns Magiern vorgehalten hat, wir würden unsere Elementare versklaven.«
    »Tut ihr das denn nicht?«
    Kai blickte sie empört an. »Fi, ich bemühe mich wirklich. Aber Gilraen versucht mich zu provozieren. Dabei ist er es, dessen Loyalität infrage steht. Du musst doch wohl zugeben, dass es so manche Ungereimtheit an ihm gibt, die wir bisher noch nicht geklärt haben. Ich sage dir, ihm ist nicht zu trauen.«
    Fi sah ihn bekümmert an. »Ich weiß, dass sich Gilraen mit Rätseln umgibt. Aber ich bin mir sicher, er wird unsere Fragen beantworten, sobald die Zeit reif dazu ist. Die Jahre, die hinter ihm liegen, sind schrecklicher als alles, was du dir vorzustellen vermagst. Morgoya hat ihn dazu gezwungen, ein Leben gegen unsere elfische Natur zu führen. Er leidet. Und es fällt ihm noch schwerer, anderen zu vertrauen, als mir. Wir müssen ihm etwas Zeit geben.«
    »Ach, und warum hast du dich dann vorhin mit ihm gestritten?«, entfuhr es Kai patzig. »Dabei ging es um das Schicksal des Glyndlamir«, antwortete sie zögernd. »Wir sind uns nicht eins, wie wir ihn im Kampf um Albion verwenden sollen. Außerdem gibt es da etwas, von dem Gilraen noch nichts weiß, obwohl er ein Recht darauf hat, es zu erfahren. Es betrifft dich.«
    »Und was soll das sein?«
    »Es hat etwas damit zu tun, wie der Glyndlamir auf dich reagiert«, antwortete Fi. »Zweimal schon habe ich dich mit seiner Hilfe vor dem Tod bewahren können. Dabei sind Gilraen und ich seine Hüter. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass du die prophezeite Letzte Flamme bist? Ich verstehe es nicht. Noch nicht. Doch ich habe mir vorgenommen, es herauszufinden.«
    Kai sah Fi irritiert an und presste die Lippen aufeinander. »Weiß Gilraen, wer ich bin?« »Nein.« Fi schüttelte den Kopf. »Ebenso wie du mein Geheimnis gewahrt hast, sind auch meine Lippen versiegelt geblieben. Es ist dein Recht, selbst zu entscheiden, ob du es ihm sagst und wann du es ihm sagst. Ich bitte dich bei alledem nur um eines.« Die Elfe wirkte sehr ernst. »Bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass Gilraen Morgoya ebenso hasst wie wir es tun. Ich kann es fühlen. Hier.«
    Fi legte die Hand auf ihr Herz, und Kai wagte es nicht, weitere Widerworte zu erheben. Schweigend traten sie den Rückweg an.
    »Wo bleibt eigentlich Magister Eulertin?«, rief ihnen Gilraen zu. »Ich denke, unsere dienstbaren Zwillinge sind längst wieder einsatzbereit? Wenn wir noch mehr Zeit hier in den Harzenen Bergen vertrödeln, dann ist Euer Konzil vorbei.«
    Davon hatte Fi Gilraen also ebenfalls berichtet? Kai warf ihr einen bösen Blick zu. »Eine berechtigte Frage, Gilraen«, ertönte die Stimme Eulertins. Über den Baumwipfeln war Kriwa zu erkennen, die auf den Berghang zuflog. »Ich musste lediglich unser Transportproblem klären.«
    Kriwa setzte auf einem Stein auf und krächzte laut. Schwach hob sich auf ihrem hellen Gefieder der Däumlingsmagier ab. »Du und Fi, ihr beide nehmt am besten auf dem Flügelpferd Platz. Wie ich selbstzu reisen gedenke, seht ihr ja. Bliebe mein Lehrling, den wir natürlich nicht zurücklassen wollen. Es ist daher an der Zeit, Gilraen, auch dich mit einer geschätzten Freundin bekannt zu machen.«
    Ein schwarzer Schatten verdunkelte den Mond und das Rauschen mächtiger Schwingen war zu hören.
    Gilraen kreischte entsetzt auf und riss das Schwert aus der Scheide, das er von den Zwergen erhalten hatte. »Fi, pass auf! Eine Gargyle!«
    Fi griff nach dem Geschirr des Flügelrosses, das bereits seine Flügel entfaltete und unruhig auf den Hufen tänzelte.
    »Gemach, mein elfischer Freund! Kein Grund zur Aufregung«, sagte der Magister zu Gilraen, beobachtete allerdings interessiert seine Reaktion auf die Ankunft Dystariels. Die setzte geräuschvoll auf dem Berghang auf und klappte ihre Fledermausschwingen zusammen, während sich ihre Krallen knirschend in den Untergrund bohrten. Silbern schimmerte die Drachentöterklinge Sonnenfeuer auf ihrem Rücken. Nur Fis Elfenmagie war es zu verdanken, dass das geflügelte Ross jetzt nicht endgültig durchging. »Elfchen. Du wirst doch nicht etwa Angst vor mir haben, oder?«, zischte Dystariel und fletschte raubtierhaft ihre Zähne.
    »Hör auf mit deinen Spielchen!«, fuhr Fi die Gargyle an.
    »Du bist mit dieser

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