Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
Spuren?
    Olitrax knurrte und breitete seine Schwingen aus. »Ganz ruhig, Olitrax. Das alles ist Vergangenheit.« Kai wartete, bis sich der kleine Drache beruhigt hatte, dann trat er vor den dunklen Schacht und blickte hinein. Er war eng und wirkte bodenlos. Kai beschwor seine Kräfte herauf und richtete all seine Sinne in die Tiefe. Wieder konnte er jene elementare Macht fühlen, die im Berg schlummerte. Und noch immer hatte er keine Erklärung dafür. Etwas hinderte das feurige Element daran, an die Oberfläche zu treten. Aber was?
    Kai spürte vage eine Kraft, die nicht Licht, aber auch nicht Schatten war. Sie war auch nicht elementaren Ursprungs. Und doch stemmte sie sich seinen tastenden Versuchen erfolgreich entgegen.
    Nachdenklich ging er wieder zu Fi zurück. »Ich spüre, wie es tief im Berg lodert. Was auch immer hier vor sich geht, es ist... ungeheuerlich.«
    »Bitte, Kai, du bist die Letzte Flamme.« Fis Finger umschlossen voller Hoffnung den Glyndlamir. »Versuche die Ewige Flamme des Sonnenrates wieder zu entzünden. Wenn das einer schaffen kann, dann nur du.«
    »Aber ich weiß nicht wie, Fi.« Kai sah die Elfe unglücklich an. »Ich befürchte, ich muss erst verstehen, was hier vor sich geht, bevor ich auch nur an so etwas denken kann.« In diesem Moment erfüllte wieder jener seltsame, feurige Schein Olitrax' Blick. Der Schuppenkörper des kleinen Drachen straffte sich und seine Krallen bohrten sich schmerzhaft in Kais Arm.
    »Olitrax, hör auf!« Erschrocken schüttelte Kai den Drachen von sich ab und sah ihm staunend dabei zu, wie er sich in die Lüfte schraubte und zu den mächtigen Monolithen aufstieg. Der Drache umkreiste das Bodenmosaik und richtete seinen glühenden Blick auf die beiden Gefährten. Dann jagte er zwischen den Ruinen davon.
    Kai sah die Elfe Hilfe suchend an. »Verdammt, Fi. Irgendetwas stimmt nicht mit Olitrax. Das geht schon so, seit wir Albion erreicht haben.«
    »Er ist jung. Vielleicht gehört das zu seiner Entwicklung?«
    »Nein, ich fühle, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht.« Kai verengte seine Augen zu misstrauischen Schlitzen. »Offenbar gibt es hier eine Kraft, die sich seiner bemächtigt, wann und wo sie will. Und das mag ich überhaupt nicht.«
    Hastig folgten sie dem kleinen Drachen in die Richtung, in die er geflogen war. Sie erreichten ein mächtiges Felsportal. Seine zerfallenen Torflügel stellten einen schlafenden Ritter dar, der Schwert und Schild auf der Brust hielt. Dahinter tat sich ein kolossaler Felsengang auf, der tiefer in den Berg hineinführte.
    »Beim Traumlicht.« Fi blieb stehen und blickte auf die Überreste der Portalflügel. »Ich glaube, das ist die Grabanlage von Sigur Drachenherz. Offenbar will Olitrax, dass wir da hineingehen.«
    »Grabanlage?« Kai blickte zu dem gewaltigen Eingang auf. »Held hin oder her, ist das nicht ein wenig übertrieben?«
    »Soweit ich weiß, war das nicht immer ein Grab«, antwortete seine Begleiterin. »Hier befand sich früher Pelagors Drachenhort.«
    Kais Blick fiel auf den Schild des Ritters, und er sah, dass dort ein Wappen prangte, das auf der einen Hälfte einen Drachen, auf der anderen Hälfte aber ein sich aufbäumendes Einhorn zeigte.
    »Eigenartig«, murmelte er. »Ich habe Sigur Drachenherz in meinen Träumen gesehen. Doch damals zierte allein ein Drache sein Schild.«
    »Ja, das war bevor er den Bund mit den Elfen einging«, entgegnete Fi.
    Kai sah irritiert zu ihr auf und die Elfe schüttelte ungläubig den Kopf. »Weißt du denn immer noch nicht, für wen das Einhorn steht?«
    »Herrje. Du meinst den Elfenkönig? Dann war es Avalaion, der mich in meinen Träumen unterwiesen hat?«
    »Da bin ich mir ganz sicher, Kai. Avalaion ist der Kronzeuge all jener Geschehnisse, die unsere Welt so nachhaltig verändert haben.«
    »Manchmal sieht man das Feuer vor lauter Funken nicht.« Kai schüttelte über sich selbst den Kopf.
    Gemeinsam schritten sie durch den Torbogen und Kai entzündete am Ende seines Zauberstabes eine Flamme. Sie folgten breiten Steinstufen, die ganz sicher erst nach Pelagors Vertreibung in den Fels gemeißelt worden waren. Schließlich gelangten sie in eine gewaltige Höhle, die Kai von ihren Ausmaßen her an Pelagors Drachenhort im Albtraumgebirge erinnerte. Lange Tropfsteine zierten die Decke.
    Im Flackerschein der magischen Fackel entdeckten Kai und Fi nun einen großen, auffallend schmucklosen Sarkophag, der auf einem Sockel aus Granit ruhte. Er stand unter einer hochaufragenden

Weitere Kostenlose Bücher