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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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legte. »Um uns herum ballt sich die Finsternis zusammen und du elende Kreatur zeigst dich erst dann, wenn es fast zu spät ist.« Er spuckte abfällig zu Boden. »Ich warte nur auf den Moment, in dem du uns verrätst.«
    Auch Fi erhob sich wieder und funkelte den Poltergeist an.
    »Woher all dieser Groll?« Quiiiitsss verzog beleidigt sein Kürbisgesicht. »Sieh zu, dass du diese Schatzkammer findest. Deswegen sind wir hier.« Kai hatte keine Lust, sich auf einen weiteren Disput mit dem Poltergeist einzulassen.
    Eilig glitt Quiiiitsss wieder zurück in den Boden, als Bilger Seestrand die Augen aufschlug. Erleichtert sah Kai, dass der Klabauter wieder eine etwas gesündere Gesichtsfarbe angenommen hatte. Auch die Haut seiner Hände wirkte verjüngt. »Hagel und Granaten. Koggs Windjammer! Ist das denn die Möglichkeit?« Bilger stöhnte. Kai reichte ihm eine weitere Wasserflasche, aus der der Klabauter gierig trank. Lauernd sah sich der geschundene Kapitän im Raum um und riss entsetzt die Augen auf, als er Dystariel entdeckte. »Koggs!«
    »Keine Sorge.« Koggs lächelte großspurig. »Das dunkle Täubchen gehört praktisch zu meiner Mannschaft.«
    »Das hättest du wohl gern, du Algenfresser«, schnaubte die Gargyle.
    »Und da hinten liegt dieser Schwarzhummer.« Koggs deutete hinüber zu dem Hexenmeister, den Fi mit dem Rücken an Hauptmann Eiron fesselte. »Du siehst also, ich habe alles im Griff.«
    »Und meine Männer?« Besorgt richtete sich Bilger Seestrand auf.
    »Im Hafen. Aber die bekommen wir ebenfalls noch frei.« Koggs zwinkerte Bilger zu. »Und jetzt sag schon, wie viel seit unserer letzten Begegnung?«
    »Nun«, antwortete Bilger und wirkte wieder eigentümlich munter. »Während du faul vor Hammaburg vor Anker lagst und für deine Flüchtlinge das Kindermädchen gespielt hast, haben wir sechs schwarze Segler aufgebracht! Außerdem haben wir eine von Morgoyas Seeschlangen erledigt und nebenbei zwei von Morgoyas Krakengelegen zerstört. Macht also neun weitere Heldentaten. Damit komme ich insgesamt auf einhundertdreiundneunzig.«
    »Pah«, Koggs half Bilger auf. »Ich habe in einer Schlacht vor Hammaburg drei Drachenboote der Nordmänner zerstört, im Kampf gegen Frostriesen einen von Berchtis' Leuchtsteinen geborgen und mindestens fünf Gargylen vom Himmel geholt. Macht auch neun.«
    »Das macht insgesamt nur einhundertzweiundneunzig«, spottete Bilger und trank die Flasche leer. »Da musst du dich wohl noch ein bisschen anstrengen.«
    »Könnt ihr beiden gefälligst mit euren Prahlereien aufhören«, unterbrach sie Fi, die inzwischen an eines der Fenster getreten war. »Wir haben jetzt wirklich Besseres zu tun.«
    »Ist ja schon gut.« Mürrisch blickte Koggs zu ihr auf, nur um sich dann wieder leise an Bilger zu wenden. »Und deine Befreiung, hä? Zählt das etwa nicht? Damit sind wir gleichgezogen!«
    In diesem Moment glitt Quiiiitsss aus einer der Seitenwände und baute sich vor Kai auf. »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, mein junger Herr. Welche wollt Ihr zuerst hören?«
    »Hör auf mit diesen Spielchen«, erwiderte Kai gereizt. »Hast du die Schatzkammer gefunden, oder nicht?«
    »Ja, ich denke schon«, raunte der Geist. »Über uns existiert ein Turmbereich, der vollständig mit Titanenerz ausgekleidet ist. Leider ruht auf der Kammer ein Bann, der verhindert, dass man dort so ohne Weiteres eindringen kann.«
    »Natürlich vermögt Ihr das nicht«, ertönte eine brüchige Stimme. »Die Schatzkammer vermag abgesehen von Morgoya nur Seine Lordschaft zu betreten.«
    Kai ruckte herum und entdeckte zwei lange, tastende Spinnenbeine im Türrahmen. Secretarius Stenzel schob sich vorsichtig mit seinem mächtigen Spinnenleib in die Kammer.
    Dystariel hatte ihn längst bemerkt. Sie stand mit ausgefahrenen Krallen direkt neben dem Eingang und schien nur auf ein Zeichen zum Zuschlagen zu warten. Kai hob mäßigend seine Rechte.
    »Secretarius, Ihr tragt einen Sklavenkragen.«
    Stenzel sah Kai mit großen Augen an und wischte sich hektisch über die Brille. »Ihr wisst, was das ist?«, krächzte er.
    Kai trat näher an ihn heran und seufzte. »Ja, aus eigener Erfahrung. Wurde Euch verboten uns zu sagen, welche Befehle Euch gegeben wurden?«
    Stenzel richtete sich erregt auf seinen Spinnenbeinen auf.
    »Nein«, seufzte der Mann nach einigem Nachdenken und atmete tief ein. »Ich darf den Turm nicht verlassen, muss jede Anweisung Schwarzmantels befolgen und habe das Archiv nach bestem Wissen zu

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