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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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zerfloss immerzu und änderte ein klein wenig seine Form.
    Herrje, das war ... Wasser. Die Magier waren in eine Art Zaubergesang vertieft, während blaue Funken über das Tor tanzten. Dann wallten wieder träge Schlieren in der Kristallkugel auf und versperrten die Sicht auf das Geschehen.
    Kai löste sich stöhnend von der Kugel und strich sich erschöpft eine schwarze Haarsträhne aus der Stirn. Sie war schweißnass.
    »War das eben nicht dieser Stadtmagister, der dich gefangen gehalten hat?«, wollte Fi wissen. Kai nickte und hob die schwere Kugel an.
    »Verdammt. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dieses Mistding mitzunehmen. Wir dürfen nicht riskieren, dass es einem von Morgoyas Zauberern noch gelingt, uns selbst damit auszukundschaften.« Leider war sein Rucksack schon jetzt bis zum Platzen gefüllt. Der klobige Dschinnenkopf aus Murguraks Nachtschattenturm befand sich darin, der Schattenkelch, auf den er seine ganzen Hoffnungen richtete, und nicht zuletzt jener magische Grundstein, an den Quiiiitsss gebunden war.
    Unmöglich konnte er auch noch die Kristallkugel tragen.
    »Gib mir diesen Dschinnenkopf«, seufzte Fi und öffnete die Verschnürungen ihres Gepäcks. »Du kannst dich ja eh nicht von ihm trennen.«
    Dankbar überreichte Kai ihr die Zauberbüste und verstaute stattdessen Murguraks Bergauge in seinem Rucksack. »Und jetzt lasst uns hier verschwinden. Wenn wir diese Drachenburg erst verlassen haben, sehen wir weiter.«
    Mit leisem Bedauern ließen sie all die herumliegenden Zauberartefakte hinter sich und wandten sich dem Ausgang der Schatzkammer zu. Dystariel und Secretarius Stenzel schoben sich bereits die Treppenstufen nach unten, während Kai, Fi und die beiden Klabauter bei dem bewusstlosen Hexenmeister zurückblieben.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Kai zögernd.
    »Wenn du Skrupel hast, kümmere ich mich um diese Bestie in Menschengestalt«, sagte Koggs mit eisiger Stimme und zog seinen Säbel.
    »Kommt her, schnell!«, dröhnte plötzlich Dystariel von unten. »Hauptmann Eiron ist verschwunden. Er hat sich befreit!«
    Aufgeschreckt stürmten sie hinunter ins Labor.
    »Er wird die Drachengarde alarmieren«, murmelte Stenzel erschrocken und richtete angespannt seine beiden Vorderbeine auf.
    Schon ertönte außerhalb des Turms der Ruf von Alarmhörnern.
    »Hier kommen sie nicht durch, aber sie werden bereits auf der Treppe sein«, rasselte die Gargyle. »Los, ihr Klabauter. Bewegt Eure Koboldärsche. Wir müssen die Tür zum Archiv versperren!«
    Dystariel, Koggs und Bilger schlüpften hinunter ins Archiv und drängten sich an den Regalen zum Treppeneingang vorbei. Kai, Fi und Stenzel folgten ihnen. Tatsächlich konnten sie bereits Kommandorufe hören.
    Dystariel wuchtete ein ganzes Regal vor den Eingang, als ein lautes Splittern zu hören war. Eine Gargylenpranke brach durch das Holz und riss ein Loch in die Tür. Schnell sprang Koggs vor und verkeilte seinen Säbel so in dem Loch, dass die feindliche Gargyle Schwierigkeiten hatte, ihren Krallenarm zurückzuziehen. »Bilger!«
    Längst hielt der andere Klabauter seine neue Mondsilberaxt in den Händen und hieb damit zu. Mit einem knirschenden Laut hackte er der fremden Gargyle die Pranke ab. Dunkles Blut sprudelte in den Raum und die überraschte Bestie stieß ein schmerzerfülltes Heulen aus.
    Kai schickte zusätzlich einen Feuerball durch den Türspalt. Ein dumpfer Donnerknall folgte, in das sich laute Schmerzensschreie und das Rumpeln stürzender Körper mischten. Roter Feuerschein leckte nach oben.
    »Hervorragend, Junge«, spottete Koggs, »jetzt hast du den Turm in Brand gesteckt. Wenn uns diese Schwarzhaie nicht vorher kriegen, dann rösten wir gleich wie Fische im Lagerfeuer.«
    »Da unten sind überall Fackeln zu sehen!«, rief Fi, die einen Blick durch das große Butzenglasfenster hinter dem Pult warf. Noch immer waren draußen die Klänge der Alarmhörner zu hören. »Stenzel, gibt es hier noch einen anderen Weg hinaus ?« »Ich bedaure, nein.« Ängstlich griff der Secretarius nach einem kostbaren Buch und drückte es an sich. »Das hier ist immerhin der Sternenturm.«
    »Es nützt nichts, auf ein Wunder zu warten«, rasselte Dystariel. »Wir müssen jetzt handeln. Junge, schaffst du es, die mondsilbernen Gitterstreben einzuschmelzen?« Die Gargyle deutete auf die Fensterfront, vor der Fi stand.
    »Ich kann es versuchen. Und was dann ? Der Turm ist viel zu hoch.«
    »Drei von uns kann ich mitnehmen«, röhrte Dystariel.

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