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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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gebracht hatte.
    »Du solltest dir weniger Sorgen machen, alter Freund«, versuchte Gordan, den Elf aufzumuntern.
    »Nicht, wenn mein letzter noch lebender Freund so viel aufs Spiel setzt, um einen einzigen Mann zu retten«, gab Faeron zurück. »Du hast für ihn deinen Schwur Alirion gegenüber gebrochen.«
    »Ein Pakt, der mich mehr zum Gefangenen machte, als er nützte«, warf Gordan ein. »Ich danke dem Gott der Elfen für dieses Geschenk, doch es ist an der Zeit zu handeln«, sagte er entschlossen. »Tharador ist Throndimars Sohn. Daran besteht für mich kein Zweifel.«
    »Bist du dir so gewiss, dass du dafür dein Leben gibst?«, fragte Faeron entgeistert.
    »Ein Leben, das ohnehin schon viel zu lange dauert«, gab Gordan zurück. Plötzlich griff er sich mit verkrampfter Hand an die Brust.
    Faeron eilte sofort zu ihm und stützte den alten Magier. »Es beginnt bereits«, stellte der Elf traurig fest.
    Gordan hatte sich wieder gefasst und lächelte Faeron gütig ins Gesicht. »Etwas Zeit bleibt mir noch.«
    Gordan betrat die kleine Hütte, dicht gefolgt von Faeron. Der Elf blieb in der Tür stehen, während der Magier sich auf das Bett setzte, in dem Tharador lag. Der Krieger schlief noch immer tief und fest. Zumindest hatte es nach außen hin den Anschein.
    In Wirklichkeit taumelte er in einem ohnmachtsähnlichen Zustand und durchlebte unablässig den Tod seines besten Freundes. Tausende Male hatte die Begebenheit sich in seinem Kopf wiederholt, und nie war es ihm gelungen, Queldan zu retten. Der Traum endete immer gleich. Er war machtlos.
    Letztlich gelangte Tharador zu der Einsicht, dass es Zeit war, aufzuwachen und sich dem Leben zu stellen. Er hatte sich in der Mine geschworen, den Tod seines Freundes zu rächen. Nun galt es, diesen Eid zu erfüllen.
    »Gut, mein Junge, ich habe mir langsam Sorgen gemacht«, begrüßte ihn eine warme Stimme, als er die Lider aufschlug.
    »Wo bin ich hier?«, fragte Tharador verdutzt, nachdem sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten.
    »Du bist in Alirions Wald«, ertönte eine zweite, viel melodischere Stimme, und Faeron trat ans Bett.
    Tharador blickte abwechselnd den Magier und den Elf prüfend an. »Ihr wart es, die mir und Khalldeg in der Mine geholfen haben. Wo ist er überhaupt?«, fragte er Gordan.
    »Dem Zwerg geht es gut. Du wirst ihn schon bald sehen. Aber erst ruh dich noch ein wenig aus. Ich erkläre dir alles später«, sagte Gordan mit sanfter Stimme und lächelte Tharador dabei freundlich an. Dann ließen Gordan und Faeron den jungen Mann wieder alleine.
    Tharador sah sich in der Hütte um. Es schien, als wäre sie aus Bäumen und Ästen gewachsen. Es gab keine Bretter oder sonstiges in irgendeiner Form bearbeitetes Holz. Das Dach bildeten Ästen mit großen Blättern, auf dem Boden der Hütte wuchs weiches Moos. Seine Sachen lagen auf einem natürlich gewachsenen Tisch unmittelbar neben ihm, und soweit er es beurteilen konnte, fehlte nichts. Die Hütte wurde von mehreren kleinen, runden Fenstern erhellt, durch die ein fast goldenes Licht fiel. Alles wirkte so vollkommen und wunderschön, dass Tharador vermutete, jeden Augenblick aufzuwachen und sich in einem stinkenden, dunklen Verließ wieder zu finden. Doch er schlief tatsächlich nicht mehr. Letztlich beschloss er, aufzustehen und sich ein wenig umzusehen.
    * * *
    »Bist du nun überzeugt?«, fragte Gordan seinen elfischen Freund.
    »Eine gewisse Ähnlichkeit besteht, kein Zweifel, aber ob er wirklich der Sohn des mächtigen Throndimar ist, muss sich erst noch zeigen«, antwortete Faeron ruhig.
    »Er ist es, zweifellos. Ich werde ihm noch heute Abend alles erklären!«, verkündete der Magier euphorisch.
    »Das halte ich für keine gute Idee. Er ist noch nicht bereit dafür. Es würde ihn zerbrechen«, widersprach der Elf besorgt.
    »Nun, wenn er daran zerbricht, dann ist er nicht der, für den ich ihn halte«, gab Gordan ungerührt zurück.
    »Du bist ein unverbesserlicher Sturkopf, alter Freund«, gab Faeron sich mit einem tiefen Seufzen geschlagen. »Verlang nicht zuviel von ihm. Selbst wenn er der Paladin ist, braucht er noch Zeit.«
    »Ja, ja, ich werde behutsam mit ihm umgehen«, beruhigte der alte Magier seinen Freund.
    * * *
    Tharador verließ die Hütte, nachdem er sich sein leichtes Kettenhemd angezogen und sein Schwert angelegt hatte.
    Was er draußen erblickte, war überwältigend. Er befand sich in einem Wald, aber dieser übertraf alles an Schönheit und Vollkommenheit, was der junge

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