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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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ihnen öffnete sich eine weite Flur aus grünen, saftigen Wiesen. Im Norden und Osten stieg das Gelände in sanften Hügeln leicht an, und man konnte weit im Osten die Gipfel eines Gebirges ausmachen. Die neue Heimat der Zwerge, wie Khalldeg erklärte. Im Süden blieb das Land eben, und es reihte sich bald Feld an Feld, so weit das Auge reichte. Einzelne Wälder sorgten dafür, dass der Eindruck einer natürlichen Landschaft nicht verloren ging, und Tharador konnte schließlich zwischen ihnen die Rauchfahnen mehrerer Kamine entdecken. Einige Wegstunden südlich musste eine Siedlung sein.
    Weit im Süden erhoben sich bedrohlich die Todfelsen. Selbst von hier aus konnte man sie deutlich erkennen, obwohl sie viele Tagesreisen entfernt aufragten. Die Gipfel waren von Wolken gekrönt, und Tharador konnte die eisige Kälte, die dort oben herrschte, förmlich spüren.
    Er entschied sich, lieber die schönen Wiesen in der noch warmen Herbstsonne zu genießen, und so schritten sie eine Weile sorglos dahin und machten sich nur wenige Gedanken über die bevorstehenden Gefahren.
    Das Nachtlager schlugen sie am Rande eines kleinen Wäldchens auf. Faeron hatte den Platz gewählt. Er lag zwischen einigen großen Weiden mit weit ausladenden Ästen und bot so guten Schutz gegen den immer kühleren Wind. Nachdem er ein unscheinbares, jedoch sehr wärmendes Feuer entzündet hatte, setzten sich die anderen neben ihn. Eine Weile lauschten alle dem Prasseln und Knistern.
    »Wenn mir einer gesagt hätte, dass ich jemals mit einem Elf am Lagerfeuer sitzen würde, dann hätte ich ihn ausgelacht!«, platzte Khalldeg plötzlich hervor.
    Faeron schmunzelte. »Und ich hätte niemals gedacht, einen Zwerg wie dich zu treffen.« Mit einem schelmischen Grinsen fügte er hinzu: »Oder befürchtet.«
    Kurz sah Khalldeg ihn ernst an, doch seine Züge hellten sich sofort wieder auf, und schließlich stimmten beide ein fröhliches Lachen an.
    Nur Tharador starrte immer noch ernst ins Feuer. Er hörte den beiden kaum zu. Der junge Paladin war viel zu tief in seinen Gedanken versunken. Nun war er also auf dem Weg – einem Weg, den sein Vater damals mehr oder weniger für ihn bestimmt hatte. Doch wollte er ihn überhaupt beschreiten? Und würde er ihn bis zum Ende gehen können? Er zweifelte immer noch sehr daran. Gordan hegte große Hoffnung und vertraute auf ihn, aber Tharador war sich einfach nicht sicher, ob er stark genug war – stark genug, Xandor gegenüberzutreten und ihm die Stirn zu bieten. Er hatte der Macht des Magiers in den Minen nichts entgegenzusetzen gehabt und verdankte allein Gordan sein Leben.
    Aber nicht nur das beschäftigte ihn. Er hatte regelrecht Angst davor, das Buch zu finden. Er fürchtete, dass es seine Gedanken verderben oder dass er es nicht vor dem Bösen verbergen könnte, das nach ihm suchte. Würde er überhaupt in der Lage sein, es zu zerstören? Und wenn nicht, müsste er es für immer bewachen und sowohl das Buch als auch sich selbst vor der Welt verstecken? Wäre es nicht einfacher, das Buch dort zu belassen, wo es war, und stattdessen Xandor zu töten? Schließlich wollte der Magier das Buch, nicht er. Wäre Xandor tot, würde das Buch vielleicht in Vergessenheit geraten. Danach würde er Khalldeg helfen, die Minen zurückzuerobern, dann würden die Zwerge das Buch beschützen. Er hatte Khalldeg kämpfen gesehen und konnte sich nicht vorstellen, dass es viele gab, die den Zwergen das Buch zu entreißen vermöchten.
    »Was, wenn wir nicht das Buch holen, sondern Xandor suchen und vernichten?«, sprach er seine Gedanken laut aus.
    »Wie meinst du das?«, fragte Khalldeg.
    »Nun, er ist der Einzige, der das Buch haben will. Wenn wir ihn töten, wäre doch alles wieder in Ordnung«, erklärte Tharador.
    »Falsch. Irgendwann kommt ein anderer, der es finden will«, warf Faeron ein.
    »Ja, aber nicht so schnell. Zumindest hoffe ich das. Wir hätten dann mehr Zeit, um zu überlegen, was wir mit dem Buch machen oder wie wir es zerstören. Sobald wir es haben, wird Xandor es wissen, das spüre ich«, fuhr Tharador fort.
    »Die Idee gefällt mir nicht. Wenn wir bei dem Versuch getötet werden, war alles umsonst«, gab Faeron weiter zu bedenken.
    »Gordan sagte, er konnte mich sehen, obwohl man eigentlich nur Magier spüren kann, richtig? Also ist es ebenso möglich, dass Xandor uns auf dem Weg zum Buch entdeckt, und dann hätten wir es ihm am Ende nur in die Hände gespielt.«
    »Das klingt für mich irgendwie logisch«,

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