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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Fehler begehen, den hünenhaften Ork zu unterschätzen, denn selbst ohne Waffe war Ul‘goth stets gefährlich.
    Dennoch: Der Sieg schien Wantoi gewiss.
    Ul‘goth nahm Verteidigungshaltung ein und überlegte fieberhaft, wie er die Lage meistern konnte. Er wich mehreren Angriffen aus, doch er wusste, dass er nicht ewig so weitermachen konnte. Als Wantoi zu einem kräftigen, mit beiden Händen geführten Schlag ausholte, stürmte Ul‘goth vor. Er hielt die Klinge mit der linken Hand fest und nahm den tiefen Schnitt in Kauf. Mit der rechten Faust schlug er wiederholt hart gegen die gebrochenen Rippen. Zielsicher traf er die verletzte Stelle und zwang Wantoi so in die Knie. Der Clanhäuptling japste nach Luft und spuckte immer mehr Blut. Ul‘goth musste seine Lunge verletzt haben.
    Schließlich sank Wantoi zu Boden und regte sich nicht mehr. Ul‘goth stand auf und ging zu seinem Hammer. Der Kampf war vorbei. Er hatte gesiegt.
    Plötzlich erhob sich Wantoi wieder aus dem Staub und sprang den Orkhäuptling von hinten an. Mit letzter Kraft trieb er sein Orkmesser in Ul‘goths Rücken, doch er war bereits zu schwach, um ihm eine tödliche Verletzung zuzufügen. Ul‘goth schrie auf vor Schmerz.
    Aus einem Reflex heraus schlug er um sich und schüttelte seinen Gegner und die Waffe ab.
    Wantoi gab sich nicht geschlagen und sprang ihn erneut an. Der Clanhäuptling war in wilde Raserei verfallen und hatte alle Schmerzen vergessen. Auch die Tatsache, dass er kaum noch Luft bekam, konnte ihn nicht bremsen. Er wollte nur noch den Sieg erringen, um jeden Preis.
    Ul‘goth hechtete nach vorn zu seinem Kriegshammer und parierte gleich darauf bereits den nächsten von Wantois Angriffen. Er erkannte, dass der Kampf kein gutes Ende nehmen konnte. Wantoi würde nicht ohnmächtig werden, obgleich er eigentlich bereits tot sein müsste – er würde kämpfen, bis der letzte Tropfen Blut aus seinem Körper geflossen wäre.
    Wieder fuhr seine Waffe heran, doch diesmal war Ul‘goth schneller. Er wich dem Schlag aus und nutzte den Längenvorteil seines Hammers. Der schwere Hammerkopf grub sich tief in Wantois Hüfte und schleuderte den Ork fünf Schritt weit, ehe er mit einem dumpfen Schlag aufprallte.
    Zum Unverständnis aller erhob sich der Clanhäuptling erneut. Er humpelte zwar, doch er schien fähig und willens weiterzukämpfen. Ul‘goth jedoch wusste, dass der Kampf nun endgültig entschieden war. Wantoi bewegte sich viel zu träge – die nächsten Hammerschläge würden ihn unweigerlich töten. Dennoch würde der stolze Ork niemals aus freien Stücken aufgeben.
    Mit einem bedauernden Seufzen stürmte Ul‘goth auf Wantoi los.
    Gerade als er ihn erreicht hatte, fiel sein Gegner um. Wantoi hechelte nach Luft, war am Ende seiner Kräfte. Er blickte Ul‘goth in die Augen, und der Orkkönig erkannte in jenen seines Gegners keinen Zorn mehr. Vielmehr widerspiegelte sich in Wantois Blick blanke Furcht; er wusste, dass er sterben würde.
    Ul‘goth hatte so etwas noch nie erlebt. Die nackte Angst eines Orks, der wusste, dass sein Leben zu Ende war; den die Schmerzen überwältigt hatten, dessen Willenskraft nicht mehr ausreichte, die Verletzungen zu übergehen. Die Raserei war aus seinen Gedanken verschwunden, und er hatte endgültig begriffen, dass seine Verletzungen zu schwer waren, um diesen Kampf zu überleben.
    »Was tun wir hier? Es hätte nie so weit kommen dürfen«, stöhnte er mit letzter Kraft.
    Schließlich brach er unter den Qualen seines letzten Atemzugs zusammen.
    Die Menge feierte Ul‘goth als Sieger, doch der Orkhäuptling war alles andere als glücklich.
    Was hatte Wantoi ihm mit seinen letzten Worten sagen wollen? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    * * *
    Missmutig betrachtete Xandor den Ausgang des Grabenkampfes. Die Dinge entwickelten sich nicht so, wie er es geplant hatte.
    Zwar war er die Goblins losgeworden, sogar zu seinem Vorteil, indem sie Krieg und Verderben über das Land brachten. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Ul‘goth und die Orks sich in seiner Stadt ansiedeln würden. Er wollte sie ebenfalls ausziehen sehen, um Zerstörung und Grauen zu verbreiten.
    Es wäre so einfach gewesen: Hätte Wantoi den Kampf gewonnen, wäre er mit den Orks in den Krieg gezogen.
    Xandor beobachtete die Vorgänge in der Stadt und unter den Orks schon eine ganze Weile und musste einsehen, dass Ul‘goth zu keinen weiteren Eroberungszügen aufbrechen würde.
    Wie er diesen Ork verabscheute. Er hasste

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