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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Lehrmeister hatte sich eingehend mit den Geschichten über die Engelskinder befasst, und Gordan schrieb an mehreren Stellen, dass er sich auf den Tag vorbereite, an dem Throndimar sich dazu entschließen würde, einen Nachkommen zu zeugen. Ferner stieß Xandor auf alte Gemälde und Gedichte über Streiter in goldener Rüstung, die mit der bloßen Macht ihrer Stimme sämtliche gottlose Kreaturen vom Angesicht der Erde fegen konnten.
    Der alte Magier bezweifelte zwar, dass dies der Wirklichkeit entsprach, doch er wusste auch, dass stets ein Funken Wahrheit den Ursprung solcher Legenden bildete.
    Xandor spürte die Gefahr, die von einem solchen Gegner ausging. Dennoch wähnte er sich klar im Vorteil, zumal er über magische Kräfte verfügte, die, soweit er bisher erfahren hatte, nicht zu den Waffen eines Paladins zählten. Vielmehr schien ein Paladin eine ihm eigene Aura auszustrahlen, zumindest schien dies dem alten Magier einleuchtend. So musste Gordan den jungen Mann gefunden haben. Aber ohne den geringsten Anhaltspunkt würde Xandor ihn niemals aufspüren können. Was allerdings auch nicht nötig war –die Zeit würde Tharador Suldras von allein zu ihm führen, davon war er überzeugt.
    Xandor würde sich inzwischen um seine Schwierigkeiten kümmern und mögliche Hindernisse aus dem Weg räumen. Jetzt, so kurz vor dem Ziel, würde er sich durch nichts aufhalten lassen.
    Die Orks waren ihm mittlerweile nur noch lästig, da sie sich lieber mit sich selbst beschäftigten, was sie offensichtlich noch eine ganze Weile zu tun gedachten, anstatt in den Krieg zu ziehen. Wenigstens waren die Goblins zahlreich genug, um den Krieg mit den südlichen Städten lange genug zu überstehen, bis Xandor das Buch gefunden hätte. Und Dergeron würde sich um Tharador Suldras im Norden kümmern – entweder würde der Krieger es selbst schaffen, den Paladin aufzuhalten, oder er würde Xandor zumindest auf dessen Spur bringen. Das eine war Xandor so recht wie das andere; in jedem Fall würde der Paladin sterben, durch seinen Handlanger oder durch ihn selbst.
    Gordans Hoffnungen, ihn aufzuhalten, würden vergebens sein.
    * * *
    Wie vom Grafen versichert erwarteten ihn die Händler bereits und boten ihm einen Platz auf einem der Wagen an. Dergeron zählte insgesamt vierzehn der klobigen Gefährte. Die Handelskarawanen, die Surdan immer besucht hatten, waren bedeutend kleiner gewesen – und besser verteidigt.
    Der Norden mochte von politischen Spannungen geprägt sein, doch die Bürger hatten nicht die geringste Ahnung, welches Glück sie hatten, niemals einem Bergtroll begegnet zu sein. Ein Lächeln huschte über seine sonst so harten Züge. Einst – damals waren sie nur gewöhnliche Soldaten gewesen – waren sie einem solch gefährlichen Monster begegnet. Zehn Fuß hoch, die Haut hart wie Granit. Noch ehe sie überhaupt reagieren konnten, hatte der Troll die Hälfte ihres Trupps mit seinen Klauen zerfetzt. Nur sie vier – Tharador, Gastor, Queldan und er – hatten den Angriff überlebt und den Troll schließlich durch Geschick und ausgeklügelte Taktik erschlagen. In Surdan hatte man sie als Helden gefeiert – vor allem Tharador, der den Spähtrupp angeführt hatte. Dabei war es rückblickend eher Dergerons Verdienst gewesen, dass sie den Kampf damals gewonnen hatten. Ein Grund mehr, seinen ehemaligen Freund zu hassen, der ihm seinen wohlverdienten Ruhm nicht zukommen ließ.
    In Gedanken versunken hatte der Krieger gar nicht bemerkt, dass die Karawane sich bereits in Bewegung gesetzt hatte und bereits die Stadttore passierte.
    Als die Kolonne sich kurz vor Sonnenuntergang zu einer Wagenburg zusammenfand, hatten sie gerade einmal einen Tagesfußmarsch der Strecke nach Berenth zurückgelegt, da sie auf die vielen Händler Rücksicht nehmen mussten, die mit Handkarren oder schweren Bündeln neben den Wagen hermarschierten. Doch Dergeron genoss den mäßigen Komfort, den ihm das Wort des Grafen verschafft hatte. Sogar ein eigenes Zelt wurde ihm dadurch zuteil. Auch wenn Totenfels ihn nicht in seinem Land haben wollte, der Graf wusste, wie man eine solche Situation diplomatisch löste.
    Nachdem Ruhe in die Karawane eingekehrt war, nutzte Dergeron die Gelegenheit, sich ein wenig die Beine zu vertreten und sich seine Reisegefährten genauer anzusehen. Der Krieger umrundete gerade einen Wagen, auf dem verschiedene Tierfelle lagen, als sein Blick auf eine Frau fiel, die im Schutz einiger Büsche saß und zwei Gegenstände betrachtete, die

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