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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Geist nach Anizir.
    Die Hitze überraschte Orris, denn sie war sehr intensiv. Und als er die Augen öffnete, erkannte er, dass das Feuer sehr viel näher bei ihm ausgebrochen war, als er beabsichtigt hatte. Es hatte allerdings die erwünschte Wirkung. Sein Angreifer sprang sofort von ihm herunter, und das gestattete Orris, sich auf den Rücken zu drehen und mit aller Kraft zuzutreten. Er war barfuß - Cedrychs Wachen hatten darauf bestanden, dass Melyor, Dob und er die Schuhe auszogen, bevor sie die Wohnung des Oberlords betraten -, aber er traf den Mann direkt zwischen die Beine.
    Der Mann kippte vornüber und fiel auf die Knie. Orris versuchte, ihn noch einmal zu treten, diesmal gegen den Kopf, aber der Mann war bereit. Er wehrte den Tritt des Magiers ab und drosch seine Faust dann in Orris' Niere. Keuchend versuchte der Magier, auf die Beine zu kommen, aber der Gardist warf sich vorwärts, riss Orris wieder um und schlug dann auf seinen Kopf ein. Der Magier konnte die meisten Schläge abwehren, aber sonst nicht viel tun. Er konnte die Flammen neben sich spüren, die an seiner Haut und seiner Kleidung leckten, aber der Gardist schien nichts davon zu bemerken.
    Schließlich gelang es Orris, die Handgelenke des Angreifers zu packen. Der Mann versuchte sich loszureißen, aber Orris hielt ihn fest. Der Gardist knurrte und riss dann den Kopf nach unten, als wollte er ihn in Orris' Gesicht rammen. Orris drehte den Kopf im letzten Moment zur Seite, und sein Angreifer traf stattdessen den Boden. Der Mann kam schnell wieder hoch, aber er war eindeutig betäubt. Orris nutzte die Gelegenheit, warf sich mit einem Ruck zur Seite und schleuderte den Mann von sich herunter ins Feuer. Der Gardist schrie auf und sprang sofort wieder aus den Flammen heraus. Sein Hemd brannte, ebenso wie ein Hosenbein. Aber immer noch griff er Orris an.
    Inzwischen war der Magier auf die Beine gekommen, und als der Gardist auf ihn zustürzte, wich Orris seinem Schlag aus und drosch ihm die Faust in den Magen. Wieder sackte der Mann vornüber, und diesmal konnte Orris rechtzeitig das Knie hochreißen und traf das Gesicht des Mannes mit gewaltiger Wucht und einem Übelkeit erregenden Geräusch. Der Mann fiel zu Boden und blieb reglos liegen. Als Orris aufblickte, sah er, dass sich die Flammen rasch auf dem Boden ausgebreitet hatten und Cedrych und Baram von den anderen abschnitten. Anizir versuchte immer noch, den Oberlord anzugreifen, aber ihre Schwanzfedern waren angesengt und qualmten. Sie hatte nicht mehr viel Zeit. Anizir, flieg!, sendete Orris. Sieh zu, dass du hier wegkommst! Der Vogel stieß einen Schrei aus, aber dann tat er, was Orris ihm befohlen hatte, flog durch das zerbrochene Fenster und dann scharf nach oben. Cedrych drehte sich um und schoss noch zweimal auf den Falken, verfehlte ihn aber beide Male.
    Orris schaute zur Seite und erkannte, dass Melyor und Dob mit dem zweiten Gardisten fertig geworden waren und ihn in der Mitte des Zimmers hatten liegen lassen, wo das Feuer sich nun über ihn hermachte. Er roch verbranntes Fleisch und widerwärtig ätzenden Qualm von dem Material, das den Fußboden bedeckte. Schließlich wandte er sich wieder dem Oberlord zu.
    Er konnte sich gerade noch rechtzeitig zu Boden werfen, um einem Schuss aus Cedrychs Wafife auszuweichen. Sobald er lag, musste er sich zur Seite rollen, um einem weiteren roten Blitz zu entgehen, der durch die aufflackernden Flammen schnitt. Orris blieb geduckt und benutzte das Feuer als Deckung, um zu einem großen, schweren Sessel zu gelangen. Von dort aus spähte er zu Dob und Melyor und sah, dass auch sie hinter Möbelstücken Zuflucht gesucht hatten. Cedrych feuerte weiter und immer schneller. Orris hatte nicht den Eindruck, dass der Oberlord wirklich zielte; er feuerte einfach durch die Flammen in der Hoffnung, Orris oder die anderen zu treffen. Der Magier nickte. Er hätte in dieser Situation wahrscheinlich das Gleiche getan. Der kahlköpfige Mann saß auf der anderen Seite der Wohnung fest, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als verzweifelt und wütend um sich zu schießen.
    Im nächsten Augenblick allerdings öffneten sich kleine Klappen in der Decke - Orris hatte sie zuvor nicht einmal bemerkt - und Metallgegenstände erschienen, aus denen nun Wasser ins Zimmer sprühte. Das Feuer hatte sich rasch ausgebreitet und begonnen, die Decke zu versengen, aber das Wasser wirkte sofort. Die Flammen wurden kleiner, zwar nur langsam, aber unaufhaltsam.
    Irgendwo hinter dem

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