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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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aus dunklem, poliertem Holz und hatten elegante Messingverzierungen. Als alle in der Kammer waren, berührte einer der Gardisten einen rot leuchtenden Kreis auf einer Messingplatte an der Wand. Sofort erschien aus den Seitenwänden eine Tür und schob sich wie von unsichtbarer Hand gelenkt zu. Einen Augenblick später spürte Orris, wie sein Magen tiefer sackte, als die Kammer sich nach oben zu bewegen begann. Er und Gwilym wechselten einen beunruhigten Blick.
    »Wir nennen es einen Heber«, erklärte Cedrych, während die Kammer weiterkletterte. »Diese Einrichtung gestattet uns, die oberen Stockwerke zu erreichen, ohne dass wir Treppen steigen müssen.«
    Nach ein paar Sekunden blieb der Heber stehen, und Orris' Magen bewegte sich mit einem unangenehmen Ruck wieder nach oben. »Das ist ein bisschen verwirrend«, sagte er, als die Tür aufglitt.
    Sie verließen den Heber, und Cedrych führte sie einen langen Flur entlang auf eine weitere seltsam aussehende Kammer zu, die ein weiterer Heber hätte sein können, aber Orris spürte, dass sie einem finstereren Zweck diente. Cedrych sprach kurz mit einem der Gardisten, die vor dem seltsamen Ding Wache hielten, und winkte Melyor dann hinein. »Der Steinträger wird draußen bleiben müssen«, erklärte der Oberlord, als Orris die Kammer betrat.
    »Warum?«
    Cedrych zögerte. »Wir werden vielleicht über ziemlich ... delikate Angelegenheiten sprechen. Es kommt mir nur angemessen vor, dass wir das unter uns tun.«
    »Aber Melyor...«
    »Melyor hat vielleicht wichtige Dinge zu unserem Gespräch beizutragen.«
    Orris schüttelte den Kopf. »Das ist lächerlich. Er versteht nicht einmal meine Sprache.«
    Cedrych lächelte dünn. »Dennoch muss ich darauf bestehen.«
    Orris schnaubte. »Na gut«, sagte er gereizt. »Dann erkläre es ihm.«
    Cedrych wandte sich Gwilym zu und sagte etwas. Orris sah, dass der Steinträger immer unruhiger wurde, und als Cedrych fertig war, wandte sich der rundliche Mann Orris zu und begann, schnell und ein wenig verzweifelt in der Sprache von Lon-Ser auf ihn einzureden.
    Orris sah Melyor an, die alles von der anderen Seite der Kammer aus beobachtet hatte. »Was sagt er?«, fragte er sie. Sie schluckte und kam zurück auf ihre Seite. Sie warf Cedrych einen raschen Blick zu, und der Oberlord nickte. »Er macht sich Sorgen um deine und seine Sicherheit. Er sagt, er traut dem Oberlord nicht und dass ihr beiden sofort gehen solltet.«
    Orris sah den Steinträger an und bedachte ihn mit einem, wie er hoffte, selbstsicheren Lächeln. »Schon gut.« Er zeigte auf Anizir. »Uns wird nichts passieren. Wir können schon auf uns aufpassen.« Er schaute Melyor an. »Sag ihm das.« Sie sah abermals den Oberlord an. »Frag ihn nicht erst!«, fauchte Orris, bevor Cedrych ihr anzeigen konnte, was sie tun sollte. »Sag Gwilym einfach nur, was ich gesagt habe.« Sie redete mit dem Steinträger, und Orris konnte nur annehmen, dass sie seine Botschaft tatsächlich übermittelt hatte.
    Dann sah der Magier Cedrych an. »Jetzt bist du dran. Sag diesem Uniformierten da, dass er den Steinträger gut behandeln soll. Ich bin kein Eroberer, aber wenn Gwilym irgendetwas zustößt, werde ich dieses Gebäude dem Erdboden gleichmachen, und euch alle mit. Hast du das verstanden?«
    Cedrych sah ihn forschend an, und dann nickte er zum zweiten Mal. Ohne Orris aus den Augen zu lassen, gab der Oberlord seinen Gardisten einen Befehl.
    Als er fertig war, legte Orris seine Hand auf Gwilyms Schulter. »Ist das in Ordnung?«, fragte er. Melyor übersetzte, und nach einem Moment des Nachdenkens nickte der Steinträger widerstrebend.
    Der Magier lächelte. »Gut.« Er drückte kurz die Schulter des rundlichen Mannes. »Ich bin bereit«, sagte er dann zu Cedrych.
    Wieder bedeutete Cedrych Melyor und Orris, durch die Kammer zu gehen, und als sie das getan hatten, drückte er eine Tür auf und führte sie weiter. Die Tür zu Cedrychs Zuhause führte in ein Zimmer, das Orris für den Wohnraum hielt. Der hellgraue Bodenbelag und die perfekt dazu passenden Möbel waren makellos und sahen teuer aus, aber Orris bemerkte das nur am Rande. Er ging sofort auf das riesige Fenster auf der anderen Seite des Zimmers zu. Von hier aus konnte man offenbar das gesamte Nal sehen, dessen Gebäude und Straßen so hell beleuchtet waren, dass es Orris einen Schwindel erregenden Augenblick so vorkam, als stünde die Welt auf dem Kopf und Leoras Sterne glitzerten zu seinen Füßen.
    Im nächsten Augenblick war das

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