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Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Titel: Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Tunneldecke. Sie hatten den Rand des Vierzehnten erreicht. Premel und die anderen zehn Gardisten drängten sich dicht um ihren Kommandanten. »Seid jetzt wachsam«, flüsterte Jibb. »Gribons Männer könnten überall sein, und laut den letzten Berichten halten sich Tullis' Eindringlinge ebenfalls in diesem Teil des Bezirks auf.«
    Die anderen nickten, ebenso wie Premel nach einem Augenblick des Zögerns nickte. Er holte tief Luft und versuchte sich zu konzentrieren. Wenn man hier in den Tunneln unaufmerksam war, konnte einen das teuer zu stehen kommen.
    »Sollen wir uns aufteilen, General?«, fragte einer der anderen Männer leise.
    »Darüber habe ich gerade nachgedacht«, sagte Jibb, Er warf Premel einen Blick zu. »Was meinst du?«
    Wenn wir uns trennen, dann kann ich dich nicht umbringen. »Ich bin nicht sicher. Es könnte eine gute Idee sein.« »Aber?«
    Die Wahrnehmungsfähigkeit dieses Mannes war wirklich beunruhigend. Premel räusperte sich und zwang seine Gedanken an seinen eigenen Problemen vorbei. »Aber wir haben eine bessere Gelegenheit, ihren Konflikt zu beenden, indem wir eine Gruppe finden und sie überreden zurückzuweichen. Das können wir nur tun, wenn die Leute, die wir finden, davon überzeugt sind, dass sie ohnehin nicht gegen die SiHerr ankommen könnten.«
    Jibb dachte einen Augenblick darüber nach und nickte schließlich. »Klingt vernünftig. Wir bleiben zusammen.« Er ging weiter, und Premel folgte, unsicher, ob er nun erleichtert oder verzweifelt sein sollte. »Alles in Ordnung?«, fragte Jibb kurze Zeit später, während sie weiter durch die Gänge schlichen.
    Nein, ich bin ein Verräter. »Ja.«
    »Ich dachte, du wärst froh, wieder mal in den Blocks zu sein.«
    Diese Wahrnehmungsfähigkeit. »Das bin ich. Es ist nur eine Weile her. Ich muss mich einfach wieder eingewöhnen.« Und ich versuche zu entscheiden, ob es einfacher wäre, dich umzubringen oder mich umbringen zu lassen.
    Jibb grinste. »Lass dir nicht zu lange Zeit. Tullis und Gribon sind wahrscheinlich nicht so geduldig wie ich.«
    Premel versuchte zu lächeln, aber Jibbs Stirnrunzeln nach zu schließen hatte er dabei versagt. Nun wandte sich Jibb wieder nach vorn und sie gingen weiter, nahmen eine Abzweigung nach rechts und kurz darauf eine zweite. Jibb warf ihm einen weiteren Blick zu und setzte gerade dazu an, etwas zu sagen. Aber in diesem Moment kam am Ende des Korridors ein Mann in Sicht, und obwohl das Licht in diesen unterirdischen Gänge trüb und der Mann kaum mehr als ein Schatten war, konnte Premel erkennen, dass er einen Werfer in der Hand hielt. Ohne innezuhalten, in einer so fließenden Bewegung, als hätte er es zuvor schon tausendmal getan, hob der Mann seinen Werfer und schoss. Rote Flammen zuckten aus seiner Waffe. Ohne auch nur einen einzigen Gedanken tat Premel das Einzige, was er konnte, das Einzige, wozu er je wirklich in der Lage gewesen war. Er stieß einen Warnruf aus, sprang vorwärts, stieß Jibb auf den kalten Zementboden und feuerte gleichzeitig auf den Gesetzesbrecher.
    Premel hörte Jibb schmerzerfüllt stöhnen und war nicht sicher, ob der Kommandant getroffen war oder sich nur bei dem Sturz verletzt hatte. Aber im nächsten Augenblick spielte das kaum noch eine Rolle. Dem Mann vor ihnen schlossen sich mehrere seiner Kameraden an, und sie waren alle bewaffnet. Sie nutzten die scharfe Biegung des Tunnels als Schutz und ergossen ihr Werferfeuer in den unterirdischen Gang, bevor sie sich wieder zurückzogen.
    Premel und die anderen Gardisten waren gut ausgebildet und konnten hervorragend mit ihren Waffen umgehen. Aber in diesem schmalen Gang konnten sie nirgendwo Deckung finden. Schon bei dem ersten Schusswechsel waren mindestens fünf von ihnen gefallen - Premel konnte es nicht genau sagen, so wie er da auf Jibb lag. Wenn er nach dem Winkel des Gegenfeuers ging, hatten sich die anderen ebenfalls zu Boden geworfen und nutzten die Leichen ihrer Kameraden als Deckung, aber das würde nicht lange helfen.
    »Setzt die kleinen Kracher ein!«, sagte Jibb durch zusammengebissene Zähne. Offensichtlich war er tatsächlich getroffen worden. Premel begann zu zittern.
    »Klar«, brachte er schließlich mühsam heraus. »Kracher!«, rief er den anderen zu. »Schnell!«
    Mehrere Sekunden lang geschah überhaupt nichts, und dann setzten die Männer vor ihnen ihren Angriff fort. Einer der Gardisten rief eine Warnung. Und einen Augenblick später erbebte der Tunnel von einer Explosion. Zementbrocken fielen

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