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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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genügend Einzelheiten, die Horace wissen wollte.
    Will ließ nur zu gern das Thema Hundenamen fallen.
    »Nicht ganz«, erklärte er. »Die Lichter, Geräusche und merkwürdigen Erscheinungen im Wald gab es tatsächlich. Aber das waren Illusionen, die Malcolm geschaffen hatte. Alyss hat das herausgefunden«, fügte er hinzu.
    »Sie war schon immer ein schlaues Köpfchen, stimmt’s?«, warf Horace ein.
    »Genau. Jedenfalls hat Malcolm diese Illusionen dazu benutzt, um sich die Leute vom Leib zu halten und seine kleine Gemeinschaft abzusichern. Bald begannen die Leute zu glauben, dass Malkallam zurück sei.«
    Horace nickte.
    »Dann nutzte Keren die Situation aus, um die Burg in seine Gewalt zu bekommen. Er weiß viel über Gifte. Also verabreichte er Lord Syron kleine Portionen Gift, bis der arme Mann hilflos und so gut wie tot war. Keren wusste, dass Orman nicht so beliebt war wie sein Vater. Und er wusste, dass die Leute es glauben würden, wenn er Gerüchte streute, dass Orman die Schwarze
Kunst zelebrierte. So bekam Keren die Möglichkeit, die Herrschaft über die Burg zu übernehmen.«
    »Aber du hast Orman herausgeholt?«, fragte Horace.
    Will nickte. »Gerade noch rechtzeitig. Keren hatte auch angefangen, ihn zu vergiften. Aber er konnte die Sache nicht mehr zu Ende bringen.«
    »Was ist mit Syron passiert?«, fragte Horace. »Dieser Buttle sagte, er könnte bereits tot sein.«
    Will konnte nur mit den Schultern zucken. »Wir wissen es nicht. Er könnte tatsächlich bereits tot sein. Jetzt, wo Keren seine Ansprüche angemeldet hat, gibt es keinen Grund für ihn, Syron am Leben zu lassen. Ich fürchte, dass er ihn bereits umgebracht hat.«
    Horace runzelte die Stirn. »Dieser Keren scheint ja ein abgefeimter Halunke zu sein«, sagte er.
    »Er machte gar nicht den Eindruck, als ich ihn kennenlernte«, gestand Will niedergeschlagen. »Er hat anfänglich sogar mich an der Nase herumgeführt. Ich war überzeugt, dass Orman hinter all diesem Hokuspokus steckte und Keren zu den Guten gehörte. Ich hatte mich getäuscht. Jetzt müssen wir zuallererst Alyss herausholen.«
    Horace nickte zustimmend. »Und wie willst du das anstellen?«
    Will warf ihm einen Blick von der Seite zu. »Ich dachte, wir stürmen die Burg«, erwiderte er und fügte beiläufig hinzu: »Du kennst dich doch mit solchen Dingen aus, oder?«
    Horace antwortete nicht gleich, sondern schob nachdenklich die Lippen vor. »Na ja, ich weiß natürlich, wie man dabei vorgeht«, sagte er. »Ich kann allerdings nicht behaupten, dass ich so etwas schon einmal gemacht hätte.«
    »Klar, natürlich nicht«, stimmte Will zu. »Aber die Sache ist doch ziemlich einfach, nicht wahr.« Er schaffte es gerade noch so, die Frage wie eine Feststellung klingen zu lassen. Er wollte sich nicht anmerken lassen, dass er dabei völlig im Dunkeln tappte. Aber Horace war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um das zu bemerken.
    Die Leute dachten oft, dass Horace nicht besonders schlau sei  – oder dass er zumindest ziemlich lange zum Nachdenken brauchte. Sie täuschten sich. Er ging einfach nur methodisch vor. Während Will dazu neigte, auf das innere Gefühl und plötzliche Eingebungen zu hören, überlegte Horace Schritt für Schritt, um schließlich zu einem wohldurchdachten Schluss zu kommen.
    Er kniff jetzt die Augen zusammen, als er sich an den Unterricht an der Heeresschule bei Sir Rodney erinnerte. Selbst als Horace bereits zum Ritter geschlagen und dem Schloss Araluen zugeteilt worden war, hatte er immer noch so viel Zeit wie möglich auf Burg Redmont bei seinem alten Mentor verbracht, um die Feinheiten des Handwerks zu erlernen.
    »Na ja«, sagte er schließlich, »um eine Burg zu stürmen braucht man natürlich Kampfmaschinen.«
    »Kampfmaschinen?«, wiederholte Will. Er wusste ungefähr, worüber Horace sprach. Genau wusste er jedoch, dass er keine hatte.
    »Katapulte. Die Dinger, mit denen man Steine und riesige Speere und tote Kühe auf die Verteidiger schießen und Mauern einreißen kann.«
    »Tote Kühe?«, fragte Will. »Warum willst du denn tote Kühe auf die Mauern schießen?«
    »Man schießt sie über die Mauern, um Krankheiten zu verbreiten und die Moral der Verteidiger zu schwächen«, erklärte Horace.
    Will schüttelte den Kopf. »Für die Moral der Kühe ist das auch nicht gerade gut.«
    Horace runzelte die Stirn, denn er hatte das Gefühl, dass sie vom Thema abkamen.
    »Vergiss die toten Kühe. Man schießt zum Beispiel auch

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