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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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wohin er seine Füße setzte. Der dicke Teppich aus Schnee ist gut, dachte er. Und der anhaltende Schneefall würde sie außerdem davor bewahren, gesehen zu werden. Horace konnte ja nicht einmal Will in seinem schwarzweißen Umhang genau erkennen.
    Will, der vorausging, biss bei jedem Zweig, der unter Horace’ Füßen knackte, die Zähne zusammen. Horace musste seiner Meinung nach besonders große Füße haben. Auf jeden Fall zertraten sie viele Zweige. Zum Glück waren Horace und er weit genug von den Skotten entfernt, um nicht gehört zu werden.
    Sie näherten sich jetzt dem Waldrand, und Will bedeutete Horace zu warten, während er selbst die Skotten weiter beobachtete. Sie bewegten sich in schnellem Laufschritt über das offene Gelände, wo das Unterholz nur kniehoch war. Bald liefen sie in Richtung Süden zum Haupteingang der Burg.
    Selbst aus dieser Entfernung konnte Will erkennen, dass man die Ankunft der Skotten auf dem Wehrgang bemerkt hatte, denn es herrschte plötzlich große Betriebsamkeit. Doch es waren weder Warnrufe noch der Ton eines Horns zu hören. Die Skotten wurden offensichtlich nicht als Bedrohung betrachtet.
    Will drehte um und kehrte zu Horace zurück. »Sie sind tatsächlich auf dem Weg nach Macindaw«, berichtete er. »Und sie werden erwartet. Gehen wir.«
    Natürlich konnten sie nicht über das offene Gelände gehen, sondern mussten im Schutz des Waldes bleiben, was ein Umweg war, während die Skotten die direkte Abkürzung nahmen.
    Als Will und Horace eine Stelle erreicht hatten, wo sie den südlichen Teil der Burg überblicken konnten, hatten sich die Tore hinter den Skotten bereits wieder geschlossen.
    Die beiden Freunde starrten aus dem Schutz des Waldes zur Burg hinüber.
    »Was, glaubst du, machen sie dort?«, fragte Horace.
    Will zuckte mit den Schultern. »Den Zeitplan besprechen und so weiter. Vielleicht verhandeln, wie viel sie Keren zahlen. Wir können nur raten.«
    Horace bewegte sich unruhig. Anders als Will konnte er nie sehr lange bewegungslos auf einer Stelle verharren.
    »Ich wüsste es trotzdem gern«, sagte er.
    Will lächelte ihn an. »Ich bin sicher, Malcolm wird es für uns herausfinden, sobald wir unseren Freund MacHaddish gefangen genommen haben.«
    Horace nickte nachdenklich. »Erst mal müssen wir ihn haben.«
    »Stimmt. Wie viele Männer hast du denn gezählt?«, fragte Will, nur um sicherzugehen.
    »Einschließlich des Generals? Neun.«
    »Habe ich auch gezählt. Also sollten wir, damit meine ich dich und mich zusammen mit zehn Nordländern, es wohl mit ihnen aufnehmen können.«
    Horace sah ihn fragend an. »Zwölf Mann? Brauchen wir wirklich so viele? Immerhin überraschen wir sie ja.«
    »Ich weiß«, antwortete Will. »Aber wir wollen ihn lebend.«
    »Stimmt auch wieder. Wann, glaubst du, wird es so weit sein?«
    Will zuckte mit den Schultern. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie länger als einen Tag bleiben. Wir sollten jedenfalls vor Einbruch der Dunkelheit in Stellung gehen. Dort, wo wir unser Lager hatten.«
    »Einverstanden«, stimmte Horace zu. »Soll ich Gundar und ein paar von seinen Männern holen, während du hier alles im Auge behältst?«
    Will legte den Kopf zur Seite. »Bist du sicher, dass du den Weg zurück zu Malcolm findest?«
    Horace grinste ihn an. »Auch wenn ich laut durch den Wald trample, werde ich es schon schaffen. Sollen wir uns dann hier oder bei unserem Lager treffen?«
    Will dachte kurz nach. Allein wäre er in der Lage, im Dunkeln über das offene Gelände zurückzuhuschen. So konnte er warten und sich selbst davon überzeugen, dass die Skotten auf dem Rückweg waren, und dennoch rechtzeitig für den Hinterhalt zur Stelle sein.
    »Bring sie zum Lager«, sagte er. »Lass einen Späher am Waldrand, um ihre Ankunft anzukündigen, falls ich sie doch aus irgendeinem Grund verfehlt haben sollte.« Einen Augenblick lang war er versucht, die Einzelheiten des Hinterhalts vorzugeben, doch dann
ermahnte er sich, dass Horace das bestens allein zuwege brachte.
    Horace gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter und stieß sich von dem Baum ab, hinter dem er zur Burg hinübergespäht hatte.
    »Wir sehen uns dort«, sagte er im Gehen.

    Bis Mittag wurde selbst Wills Geduld auf die Probe gestellt. Er wünschte, er hätte Horace gebeten, ihm jemand zu schicken, der mit ihm Wache hielt. Dann hätte er zumindest eine Pause machen und vielleicht ein Stündchen schlafen können.
    Nachdem er eine Weile an den Baum gelehnt dort

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