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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Nordländer halfen Trobar dann, die Gefangenen zu einem großen umgestürzten Baumstamm am Waldrand zu führen. Dort hämmerte er die Ketten mit riesigen Eisenklammern an den Baumstamm.
    »Da es aufgehört hat zu schneien, können sie im Freien schlafen«, sagte Malcolm. »Daran sind sie gewöhnt.
« Er blickte zu MacHaddish. »Den General sollten wir aber vielleicht von den anderen trennen.«
    Horace nickte. »Gute Idee. Er kann seinen eigenen Baumstamm haben. Das ist ein Vorzug seiner Stellung«, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
    Sobald MacHaddish in ähnlicher Weise festgemacht war, kamen einige Leute von Malcolms geheimer Gemeinschaft aus dem Wald. Sie brachten den müden Kriegern Essen und Trinken. Malcolm, der Gundars Sorge erahnte, kümmerte sich zuerst um die beiden verletzten Nordländer. Sorgfältig reinigte er ihre Wunden und nachdem er eine Heilsalbe aufgetragen hatte, verband er sie geschickt. Danach kümmerte er sich um den verwundeten und immer noch bewusstlosen Skotten, reinigte die klaffende Axtwunde und nähte vorsichtig die Wundränder mit sauberem Faden zusammen. Beim Anblick der Nadel, die durch das Fleisch des Verwundeten gezogen wurde, verzog Horace das Gesicht.
    Als Malcolm fertig war, trug Trobar den Mann zu einer Strohmatte im Schutz der Veranda. Er legte ihn darauf und deckte ihn mit einer Decke zu. Auch wenn der Verwundete bewusstlos war, legte Trobar ihm dennoch einen Lederkragen an und machte die dazugehörige Kette an der Veranda fest.
    »Wenn er irgendwohin will, muss er die Veranda mitnehmen«, bemerkte Malcolm. »Aber ich bezweifle, dass er dazu in der Lage sein wird.«
    Nachdem er die Wunde des Generals behandelt
hatte, wurde dieser ebenfalls an seinen Baumstamm gekettet. Nachdem alle Gefangenen mit Essen und Trinken versorgt worden waren, wickelten sie sich in ihre großen karierten Umhänge und lehnten sich gegen den Baumstamm, an den sie gekettet waren. Inzwischen war ihnen klar, dass man sie weder foltern noch töten würde, und so ergaben sie sich in ihr Schicksal als Gefangene. Sie verhielten sich wie Soldaten überall: Sie nahmen die Gelegenheit wahr, ein Schläfchen zu halten. Ihr Schnarchen war über die ganze Lichtung zu hören.
    McHaddish jedoch saß aufrecht da und seine Blicke huschten aufmerksam hin und her.
    »Auf den müssen wir aufpassen«, stellte Horace fest, während er genussvoll eine Scheibe zart geröstetes Lammfleisch in einem Stück Fladenbrot verzehrte. Unweit von ihm stieß Trobar einen unverständlichen Laut aus, setzte sich ganz in die Nähe von MacHaddish und ließ ihn kaum aus den Augen. Ohne weitere Aufforderung kam der schwarzweiße Hund aus dem Schatten und gesellte sich zu ihm.
    Will lächelte. »Die Hündin kann das übernehmen«, meinte er. »Aber vielleicht sollten wir nachts noch zusätzlich Wache halten.«
    Malcolm trat zu ihnen. »Trobar kann noch ein paar Stunden Wache halten«, schlug er vor. »Ihr beiden solltet euch nun wirklich einmal ausruhen. Ich kümmere mich um einen Wachwechsel.«
    Will lächelte ihn dankbar an. »Dagegen habe ich
nichts einzuwenden. Es war ein langer Tag.« Er ging auf sein Zelt zu. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er drehte sich noch einmal zu Malcolm um.
    »Wann wollt Ihr ihn denn verhören?«, fragte er und deutete mit dem Daumen auf den General.
    Malcolms Antwort kam prompt. »Morgen Abend. Die kleine Überraschung, die ich für ihn vorbereitet habe, wird im Dunkeln sehr viel wirksamer sein.«



W ill saß mit verschränkten Beinen in der späten Morgensonne vor seinem Zelt und brütete über der Nachricht, die Alyss letzte Nacht geschickt hatte.
    Mortinn, ein ehemaliger Schankkellner, der zu Malcolm gekommen war, nachdem er bei einem Unfall mit einem Kessel kochenden Wassers furchtbar entstellt worden war, hatte während der Nacht am Waldrand Wache gehalten und die Lichtsignale von Alyss sorgfältig aufgezeichnet. Es gab zwar dennoch ein paar Fehler darin, aber die Botschaft war für Will deutlich genug zu entziffern.
    Horace, der in seinem Zelteingang saß und nichts zu tun hatte, hätte ihm am liebsten bei der Entschlüsselung zugesehen. Aber er wusste, dass Will zur Geheimhaltung verpflichtet war. Also machte er sich lieber nützlich, indem er die Ketten der Gefangenen überprüfte. Im Vorbeigehen streichelte er den Hund, der die ganze Nacht Wache gehalten hatte, während die menschlichen Wachposten alle paar Stunden ausgetauscht worden waren. Jetzt hatte Trobar wieder die Wache übernommen.
    »Guter

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