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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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blutest wie ein abgestochenes Schwein!«
    »Du hast mir ja keine Gelegenheit dazu gegeben«, erwiderte Will. »Sofort hast du mich hierhin und dorthin gedreht und an mir rumgetatscht!«
    Die Wut war natürlich eine Reaktion auf den Schock und die Angst, die beide durchlebt hatten.
    »Tut mir leid«, fuhr Horace ihn an. »Entschuldige, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Wird nicht wieder passieren!«
    »Wenn du ein wenig schneller hier gewesen wärst, wäre das alles gar nicht nötig gewesen«, entgegnete Will. »Wo zum Teufel warst du überhaupt?«
    »Wo zum Teufel ich war? Wo zum Teufel warst du? Ich bin fast verrückt geworden, als ich dich gesucht habe! Ist das der Dank dafür, dass ich dir das Leben gerettet habe? Es sah nicht so aus, als hättest du dich mit unserem Freund hier besonders gut amüsiert.«
    Er stieß den bewusstlosen MacHaddish mit der Stiefelspitze an. Der General gab keinen Laut von sich. Aber Will wurde plötzlich klar, dass sein Freund recht hatte, und er sah ihn zerknirscht an.
    »Es tut mir leid, Horace. Du hast ja recht. Du hast mein Leben gerettet und ich danke dir.«
    »Na ja …« Jetzt war Horace verlegen. Er kannte den Grund für Wills Ärger, denn er hatte das bei vielen Soldaten erlebt, die den Tod vor Augen gehabt hatten. Natürlich hatte Will nicht undankbar sein wollen. »Schon in Ordnung. Schwamm drüber.« Er suchte
nach einer Möglichkeit, das Thema zu wechseln, und fand die beste Gelegenheit direkt vor sich im Schnee.
    »Ich denke, wir sollten ihn lieber zurück zu den anderen schaffen«, schlug er vor. Er bückte sich und fasste die Arme des Bewusstlosen, um ihn über die Schulter zu nehmen, da sah er, dass der rechte Arm des Mannes immer noch stark blutete. »Wir müssen ihn verbinden, sonst verblutet er uns womöglich noch«, sagte er.
    Schnell schnitt er einen Streifen vom Umhang des Mannes ab und machte einen notdürftigen Verband. Anschließend fesselten sie zur Sicherheit noch seine Hände. Mit Wills Hilfe schaffte Horace es dann, den Mann über seine Schultern zu legen. Er rümpfte die Nase.
    »Er ist schon etwas überreif, oder?«, meinte er.
    Will zuckte mit den Schultern. »Zum Riechen hatte ich keine Zeit.« Er sah sich um und entdeckte sein Sachsmesser halb im Schnee vergraben. Schnell holte er es, bevor er sich dann beeilte, an Horace’ Seite zu gelangen, und mit ihm zurückzulaufen. »Danke noch einmal, Horace«, sagte er.
    Horace zuckte mit den Schultern, so gut das mit er schweren Last ging. »Ach, vergiss es!«
    Sie stapften ein paar Minuten schweigend durch den Schnee, dann konnte Will sich nicht mehr zurückhalten. »Aber ehrlich, wo zum Teufel warst du?«



A ußer dem General hatten noch drei Skotten den heftigen Kampf überlebt. Zwei waren so gut wie unverletzt, auch wenn einer eine starke Schwellung am Kinn von Horace’ Faustschlag hatte. Der dritte war mit einer tiefen Axtwunde am Arm vom Blutverlust halb bewusstlos.
    Gundar hatte den beiden unverletzten Skotten befohlen, eine behelfsmäßige Bahre für ihren Kameraden zu machen und ihn zurück zu Malcolms Hütte zu tragen. Während sie damit beschäftigt waren, nahm er Will auf die Seite.
    »Einer von ihnen ist leider entkommen. Ich kann ein paar Männer hinter ihm herschicken, wenn Ihr wollt.«
    Will zögerte. Die Nordländer waren ausgezeichnete Kämpfer, doch er bezweifelte ihre Fähigkeit, einen Fliehenden in der Dunkelheit aufzuspüren. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn keiner entkommen wäre, aber er wusste, dass das zu viel verlangt war. In dem Durcheinander des Kampfes war es für einen Mann ein Leichtes, in den Wald zu verschwinden.
    Er deutete auf MacHaddish, den Horace jetzt mit einem kleinen Seufzer der Erleichterung ablegte.
    »Wir haben, was wir wollten«, sagte er. »Gehen wir. Der Flüchtige kann uns nicht schaden.« Dessen war er sich zwar gar nicht so sicher, aber er hoffte einfach, dass es stimmte.
    Als die Trage fertig war, hob Horace den General wieder auf seine Schulter. Nils Ropehander bot an, ihm zu helfen, und er und Horace wechselten sich schließlich mit dem Tragen ab. Nachdem Nils ihm die Bürde abgenommen hatte, bewegte Horace erst einmal seine Schultern und massierte seinen Hals, um die verkrampften Muskeln zu lockern.
    »Was tun wir denn jetzt mit ihnen?«, fragte er Will und deutete auf die Gefangenen.
    Will antwortete nicht sofort. »Ich denke, wir werden eine kleine Palisade bauen«, sagte er unsicher. »Auf jeden Fall müssen wir sie bewachen.«
    »Das

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