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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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wird den Jungs ja besonders gut gefallen«, sagte er und deutete auf die Nordländer, die vor ihnen liefen und untereinander Scherze machten. »Also ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre Zeit damit verbringen wollen, Gefangene zu bewachen.«
    Will zuckte mit den Schultern. »Was bleibt uns übrig?«, sagte er. »Vielleicht können wir ihnen Fußfesseln anlegen. Dann bräuchten wir nur einen einzigen Mann als Wache.«
    »Wäre zu überlegen«, stimmte Horace zu.
    Als sie Malcolms Lichtung erreichten, stand der
Mond hoch am Himmel, und vom Feuer, über dem die Nordländer Fleisch geröstet hatten, war nur noch glühende Asche übrig. Doch aus Malcolms Hütte fiel Licht. Sobald sie die Lichtung betraten, wurde die Haustür geöffnet. Sie warf einen rechteckigen Schein in den Schnee.
    Malcolm trat heraus, um sie zu begrüßen. »Ich hörte, dass Ihr auf dem Wege seid«, sagte er.
    Will und Horace tauschten ein müdes Grinsen aus. »Es hätte uns klar sein müssen, dass Euren vielen Kundschaftern nichts entgeht«, sagte Will.
    Malcolm zuckte mit den Schultern. »Das ist die Macht der Gewohnheit.« Während er noch sprach, war er schon an die Bahre getreten und betrachtete den verwundeten Skotten. »Ihr tragt ihn am besten gleich hinein, damit ich ihn mir ansehen kann«, sagte er.
    Gundar musterte den Verwundeten abfällig. »Warum die Umstände? Er ist ein Feind«, sagte er.
    Malcolm sah ihm in die Augen und sein Blick war ernst. »Das macht für mich keinen Unterschied. Er ist verletzt«, stellte er fest.
    Gundar hielt seinem Blick stand, dann zuckte er mit den Schultern. »Wie Ihr meint. Aber wenn Ihr mich fragt, so ist es Zeitverschwendung.«
    Als sie auf das Haus zugingen und der Lichtschein auf sie fiel, bemerkte Malcolm die notdürftigen Bandagen der Nordländer und verstand den Grund für Gundars Kaltherzigkeit. Der Anführer fühlte sich in erster Linie für seine eigenen Leute verantwortlich.
    »Ich werde mir Eure Männer ebenfalls ansehen«, sagte Malcolm mit einem entschuldigenden Unterton.
    Gundar nickte versöhnlich. »Wäre vielleicht nicht schlecht.« Er war nahe daran gewesen zu antworten, dass die Nordländer sich um sich selbst kümmern konnten. Dann wurde ihm klar, dass er damit seinen Männern Malcolms ausgezeichnete Behandlung versagen würde. Das aber war keinen übertriebenen Stolz wert.
    Der General hatte schon vor einiger Zeit das Bewusstsein wiedererlangt und sich dagegen gewehrt, wie ein Sack über den Schultern getragen zu werden. Jetzt stand er zwischen ihnen, die Hände hinter dem Rücken gefesselt und mit einem schweren Seil um den Hals. Das andere Ende des Seils war an Horace’ Gürtel festgebunden. Der stämmige General sah sich jetzt mit wachen Blicken aufmerksam um und runzelte die Stirn. Malcolm musterte ihn neugierig.
    »Ich nehme an, das ist MacHaddish?«, sagte er. Der General sah ihn sofort an, als er seinen Namen hörte.
    Will nickte. »Genau, das ist er. Und er hat uns ganz schön auf Trab gehalten, kann ich Euch versichern.«
    Ihm fiel der Moment ein, als er MacHaddish’ Messer an seiner Kehle gespürt hatte, und er schauderte bei dieser Erinnerung.
    »Hmm«, meinte Malcolm, angesichts der prüfenden Blicke des Generals. »Ein harter Bursche.« Er besah sich den Verband, den Horace um die verwundete Hand gelegt hatte. »Das wird fürs Erste genügen«,
sagte er. »Ich schau es mir später genauer an.« Dann rief er laut: »Trobar! Bring die Ketten!«
    Die riesige Gestalt tauchte am anderen Ende der Lichtung auf und kam auf sie zu. Einer der Gefangenen machte bei seinem Anblick unwillkürlich einen Schritt zurück und stieß einen überraschten Schrei aus. Trobar trug mehrere dicke Eisenketten. Als er näher kam, sah Will, dass jede Kette mit einem dicken, harten Lederkragen versehen war.
    »Ich dachte, wir brauchen vielleicht etwas, damit unsere Gefangenen keine Dummheiten machen«, erklärte Malcolm. »Also habe ich heute Nachmittag Trobar gebeten, die hier anzufertigen.«
    Will und Horace tauschten einen schnellen Blick aus. »Ich bin froh, dass jemand daran gedacht hat«, sagte Will. »Wir haben uns schon den ganzen Rückweg überlegt, was wir tun sollen.«
    Malcolm lächelte. »Ihr fangt sie. Ich halte sie fest«, sagte er. »Fessle sie, Trobar«, fügte er hinzu.
    Die Gefangenen wichen zuerst vor der riesenhaften Gestalt zurück, doch nachdem einer der Nordländer sie barsch angeknurrt hatte, ließen sie sich den schweren Lederkragen um den Hals legen. Zwei

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