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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Keren vertrieben hatte, wieder anwerben konnten. Diese Männer mochten vielleicht nicht bereit
sein, einen Angriff auf die Burg mitzumachen, doch sobald diese erst einmal wieder in Ormans Händen war, würde sich die Nachricht schnell in der Gegend verbreiten, und Horace war zuversichtlich, dass der größte Teil der alten Garnison zurückkäme.
    Schließlich waren sie Soldaten und es gab im Winter sonst nicht viel für sie zu tun.
    Aber all das musste innerhalb der nächsten drei Wochen geschehen.
    »Das ist die Stelle«, erklärte Will und unterbrach damit Horace’ Gedanken. Sie waren anfangs nach Norden geritten, dorthin, wo sie den Hinterhalt für MacHaddish und seine Männer gelegt hatten, und dann nach Westen. Dort wurde das Fortkommen immer schwieriger. In diesem Teil des Waldes wuchsen die Bäume so dicht, dass Horace und Will gezwungen waren, an den Waldrand auszuweichen.
    Hier im Westen, stellte Horace fest, reichte der Wald etwa hundertfünfzig bis zweihundert Fuß an die Burg heran. Er konnte verstehen, warum die damaligen Bauherren das so belassen hatten. Diesen Wald abzuholzen wäre eine unglaublich schwierige Aufgabe gewesen. Und das undurchdringliche Dickicht machte es so gut wie unmöglich, dass eine große Anzahl bewaffneter Männern hier durchkam.
    Horace rieb sich nachdenklich übers Kinn.
    »Na ja, hier ist unsere geringe Stärke zumindest ein Vorteil«, sagte er und deutete auf das dichte Unterholz und die eng stehenden Bäume. »Hier möchte ich wirklich
nicht gern mehr als dreißig Männer durchlotsen müssen.«
    Will nickte. »Alles, was wir tun müssen, ist, uns einen Weg auszudenken, damit Keren glaubt, wir haben noch weitere hundert Männer, die von Osten her angreifen«, sagte er.
    Horace zuckte mit den Schultern. »Oder von Süden. Wichtig ist nur, die Wache vom westlichen Festungswall wegzubekommen.«
    »Da muss ich dich noch was fragen«, sagte Will. Sein nachdenklicher Ton ließ Horace aufhorchen. Wills schlechte Laune war verflogen. Vielleicht fällt ihm jetzt ja doch etwas ein, dachte Horace.
    »Nur zu«, ermutigte er ihn, und Will fuhr langsam fort, als müsse er sich jedes Wort genau überlegen.
    »Wenn wir sie von dieser Mauer ablenken, könnten wir es dann mit nur einer Leiter schaffen?«
    »Nur einer?« Horace sah zweifelnd drein. »Normalerweise ist es besser, so viele wie möglich zu haben. Dadurch müssen sich die Verteidiger weiter verteilen.«
    »Aber wenn sie zum Beispiel alle an der Südmauer sind und uns nicht kommen sehen, bis wir über der Mauer sind, dann könnten doch zwei von uns sie aufhalten, während unsere restlichen Männer die Leiter hochkommen, oder nicht?«
    »Zwei von uns?«, fragte Horace nach. »Damit meinst du wahrscheinlich dich und mich?«
    Will nickte. »Die Gänge auf dem Festungswall sind schmal«, erklärte er. »Dort ist sowieso nur ein Zweikampf
möglich. Und ich meine mich zu erinnern, dass wir beide, du und ich, uns gar nicht so dumm angestellt haben, als wir in Hallasholm die Temujai aufhielten«, erinnerte er Horace.
    »Stimmt. Aber letztlich hängt alles davon ab, dass wir ungesehen die Mauer hochkommen. Selbst wenn wir den größten Teil ihrer Abwehr mit einem Angriff auf der Südseite ablenken können, werden sie nicht alle dorthin gehen. So töricht ist niemand. Dann haben wir ungefähr hundertfünfzig Fuß bis dorthin zurückzulegen und müssen dabei eine sehr lange Sturmleiter tragen. Wir wären entdeckt, bevor wir noch die Hälfte des Weges hinter uns hätten.«
    Will lächelte. »Nicht, wenn wir bereits dort sind.«
    Horace runzelte die Stirn. »Bereits dort? Was meinst du denn damit?«
    Doch Will winkte ab. »Nur so eine Idee«, sagte er. »Ich muss morgen etwas mit Malcolm besprechen, bevor ich mehr dazu sage. Aber ich denke, ich habe vielleich eine Idee, wie wir das schaffen können.«
    Horace begriff, dass er im Augenblick nicht mehr erfahren würde. Aber er wollte Will trotzdem nicht das letzte Wort lassen. Er lächelte insgeheim, während er ihm einen gespielt beleidigten Blick zuwarf.
    »Tja, das wurde aber auch langsam Zeit. Hat ja lange genug gedauert«, sagte er dann.



O rman, Malcolm, Gundar und Horace saßen in Malcolms Hütte um den Tisch. Will lief in dem kleinen Raum auf und ab, während er seine Idee erklärte.
    »Horace hat uns gesagt, dass wir ungefähr einhundert Mann brauchen, um die Burg anzugreifen  – eine Streitkraft, die mindestens dreimal so groß ist wie die Abwehr.«
    Die anderen nickten. Das hörte

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