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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Wir können erst anfangen, wenn der Mond untergegangen ist, und dann auch nicht mit zu vielen Leuten, sonst werden wir entdeckt. Das Letzte, was wir brauchen ist, dass Freund
Buttle einen Trupp losschickt, um nachzusehen, was da los ist.«
    Gundar grummelte bei der Erwähnung von Buttles Namen. Will blickte ihn von der Seite an. Der Kapitän erinnerte ihn an einen Bären  – groß, stark und anscheinend unbeholfen, doch in Wirklichkeit schnell und tödlich. Im Grunde konnten wohl die meisten Nordländer so beschrieben werden. Wenn die Zeit da war, die Leitern hochzusteigen, würde Gundar keinen Augenblick zögern. Bei diesem Gedanken fiel Will ein, dass es noch etwas gab, was zu klären war.
    »Wir werden Leitern brauchen«, sagte er. »Können wir Eure Leute bitten, sie anzufertigen?« Er richtete die Frage an Malcolm, der daraufhin nickte. »Eure Männer auch, Gundar?«, fragte Will.
    »Gleich morgen früh fangen sie damit an«, versprach der Kapitän. »Wie viele sollen es denn sein?«
    Horace sah Will bedeutungsvoll an. »Hattest du nicht gemeint, wir bräuchten nur eine Einzige?«
    Will schüttelte den Kopf. »Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Wir sollten vielleicht doch mehrere bereithalten. Was meinst du, wie viele werden wir brauchen?«
    Horace rieb sich das Kinn, während er darüber nachdachte. Je mehr, desto besser, das wusste er. Je mehr Leitern da waren, desto schneller konnten seine Männer auf den Festungswall gelangen und angreifen. Aber es gab noch mehr zu bedenken.
    »Wir müssen sie durch diesen Urwald auf der Westseite
bringen«, sagte er. »Das wird uns viel Zeit und Anstrengung kosten. Ich würde sagen, allenfalls vier. Das heißt dann beim Erstürmen ungefähr sieben Leute pro Leiter.«
    Will blickte zu Malcolm und Gundar, die beide zustimmend nickten. »Also dann einigen wir uns auf vier Leitern. Ich bezweifle sowieso, dass wir die Zeit haben, um noch mehr herzustellen. Und wie gesagt, es wird anstrengend genug, eine drei Mann hohe Leiter durch den Wald zu schleppen.«
    Jetzt wandte er sich direkt an Malcolm. »Ich finde, wir könnten dieses Schreckgesicht gut einsetzen, das letzte Nacht über die Lichtung gesaust ist.«
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Wir bräuchten Drähte und Schnüre dafür. So etwas können wir ja wohl kaum auf freiem Feld anbringen.«
    Will nickte. »Das stimmt. Aber ich dachte, es gibt vielleicht eine Möglichkeit, es irgendwie hoch in der Luft explodieren zu lassen, wie Ihr es gestern gemacht habt. Das war ziemlich beeindruckend, glaubt mir.«
    »Lasst mich darüber nachdenken«, sagte Malcolm. »Ich könnte vielleicht ein einfaches Katapult bauen und es im Wald aufstellen. Wenn die Flugbahn frei ist, gibt es keinen Grund, warum wir das Ding nicht aus einem Versteck heraus bedienen könnten.«
    »Genau«, sagte Will mit wachsender Begeisterung. »Je mehr Ablenkungen wir haben, desto besser. Und fliegende, glühende und explodierende Köpfe schaffen eine ziemlich große Ablenkung.«
    Er blickte sich in der Runde um und sah überall die gleiche Zuversicht.
    »Tja«, meinte er dann, »es ist spät und ich möchte Alyss noch eine Nachricht schicken. Ich schlage vor, wir machen für heute Schluss und gehen gleich morgen früh ans Werk. Wir haben noch viel zu tun.«
    Von den anderen kam zustimmendes Gemurmel und alle erhoben sich.
    Orman hatte ein wenig Schwierigkeiten, sich das alles vorzustellen. »Fliegende, explodierende Köpfe«, murmelte er vor sich hin. »Na, darauf bin ich ja gespannt.«



A lyss lächelte still vor sich hin, während sie die verschlüsselte Nachricht noch einmal durchging. Sie hatte sie natürlich schon in der Nacht gelesen, als Will sie geschickt hatte. Aber sie hatte sie heute morgen noch einmal in Ruhe lesen wollen, bevor sie sie verbrannte.
    Sie blieb jetzt vor dem Kamin stehen und sah, wie die Flammen das Papier schwarz färbten, bis es sich zusammenrollte. Das Papier, auf dem sie die Nachricht notiert hatte, mochte verglüht sein, doch die Botschaft und die Hoffnung, die sie ihr gegeben hatte, wärmten ihr Herz. Es ist typisch Will, dachte sie, dass er sich die Mühe machte, meilenweit durch den dunklen Wald zu wandern, um mir die Nachricht zu überbringen.
    Es war keine dringliche Mitteilung, sie beinhaltete keine wichtigen Anweisungen, denen sie folgen sollte. Sie sollte ihr nur zeigen, dass man sie nicht vergessen hatte, und ihr Mut machen.
    Anfänglich hatten die verborgenen Anspielungen sie verblüfft. Die Botschaft hatte

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