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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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ließ, hätte er mir damit beinahe den Kopf abgerissen, also musste ich mich schnell ducken. Ich glaube, ich habe mir den Rücken verdreht«, fügte er vorwurfsvoll hinzu.
    Beim Klang ihrer Stimmen kamen Orman und Xander aus dem Zimmer nebenan. Orman sah von einem zum anderen.
    »Ich nehme an, der Ausflug war ein Erfolg?«, fragte er.
    Malcolm zuckte mit den Schultern und wünschte dann offensichtlich, er hätte es nicht getan, denn er fasste sich erneut an den Rücken.
    »Das könnte man so sagen«, antwortete Horace für ihn. »Malcolm hat die Namen der Anführer, die Anzahl der Soldaten und den Zeitplan herausgekriegt.
Und er hat weniger als eine halbe Stunde dazu gebraucht«, fügte er bewundernd hinzu. »Außerdem hat er MacHaddish und unsere nordländischen Freunde zu Tode erschreckt.«
    Malcolm lächelte. »Nur sie?«
    Horace grinste verlegen. »Um ehrlich zu sein, mich habt Ihr auch ein wenig nervös gemacht«, gestand er.
    »Mich auch«, fügte Will hinzu. »Und das, obwohl ich weiß, wie er die meisten Tricks bewerkstelligt.«
    »Tja, da hast du mir etwas voraus«, sagte Horace. »Für mich war alles neu und überraschend.«
    »Der Dämon im Nebel und der Krieger der Nacht waren nichts weiter als Sinnestäuschungen, nicht wahr?«, fragte Will den Gastgeber.
    Horace schnaubte. »Nichts weiter als Sinnestäuschungen, sagt er«, murrte er vor sich hin.
    Malcolm achtete nicht darauf und beantwortete Wills Frage. Er war stolz auf seine Kniffe und konnte nicht anders, als sich noch ein wenig damit zu brüsten.
    »Stimmt. Der Nebel leistet mir doppelte Dienste. Er bietet mir einen guten Hintergrund, auf dem ich Bilder erscheinen lassen kann, und verzerrt und verwischt sie zugleich, sodass sie nie allzu deutlich sind. Wenn MacHaddish sie genauer betrachtet hätte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, wie einfach und schlicht sie waren. Das Wichtigste dabei ist jedoch, die Fantasie der Betrachter in Gang zu setzen. Ein Zuschauer kann sich viel schrecklichere Dinge vorstellen, als ich je zeigen kann.«
    »Die Lichter in den Bäumen habe ich vorher schon gesehen«, fuhr Will fort. »Wir benutzen sie ja, um Alyss damit Zeichen zu geben. Aber dieses fliegende Gesicht  – wie habt Ihr das nur geschafft?«
    »Ah, ja … damit bin ich auch sehr zufrieden.« Malcolm lehnte sich zurück. »Obwohl es uns beinahe verraten hätte. Nigel und ich haben den Großteil des Nachmittags damit verbracht, es hinzukriegen. Nigel ist erst siebzehn, aber schon ein vielversprechender Künstler. Es war nur eine Papierlaterne, auf die er in dicken schwarzen Linien das Gesicht gemalt hatte. Wir haben sie an einen dünnen Draht gebunden, den wir um die Lichtung laufen ließen und der in der Dunkelheit nicht zu sehen war.«
    »Aber es … es schien zu explodieren«, warf Will ein.
    Malcolm nickte. »Ja, das ist ein Trick, den ich vor einigen Jahren gelernt habe. Eine Mischung aus Schwefel und Salpeter und…« Er zögerte. Stolz hin oder her, er wollte nicht alles preisgeben. »Und ein bisschen dies und das«, fuhr er fort. »Das gibt jedenfalls eine Mischung, die heftig brennen oder auch explodieren kann.«
    »Das hat auf jeden Fall gut gewirkt«, meinte Horace. »Ich glaube, das war der Tropfen, der bei MacHaddish das Fass zum Überlaufen brachte.«
    »Allerdings hätte es uns beinahe verraten«, wiederholte Malcolm nachdenklich. »Wie ich schon sagte, flog es viel tiefer als geplant und hätte mich beinahe getroffen. Wenn das passiert wäre, hätte ich mich womöglich
im Draht verfangen und meine Robe wäre in Brand geraten. Dann hätte MacHaddish die Täuschung sicher durchschaut.«
    »Ist es nicht oft so«, meinte Will, »dass Erfolg und Fehlschlag ganz nah beieinander liegen?«
    »Wohl wahr«, stimmte Malcolm zu.
    Orman hatte geduldig zugehört, während sie die Ereignisse der letzten Nacht besprachen. Jetzt war er der Ansicht, dass es Zeit für ein paar Einzelheiten war.
    »Also, wie ist denn nun die Lage?«, wollte er wissen.
    »Nicht gut«, antwortete Horace. »Eine Armee von zweihundert Skotten ist auf der anderen Seite der Grenze hierher unterwegs und sie werden in weniger als drei Wochen hier sein.«
    »Also müssen wir Macindaw wieder in unsere Gewalt bringen, bevor sie hier sind«, warf Will ein.
    Orman, Xander und Malcolm nickten. Das war klar. Es war Horace, der eine unangenehme Tatsache aussprach.
    »Und wir werden weitere hundert Mann auftreiben müssen, die uns dabei helfen«, sagte er.



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