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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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gelautet: Haben einen
Gast aus dem Land von Cobblenosskin. Darüber hatte sie einige Minuten nachdenken müssen. Der Name war ihr aus Kindheitstagen vertraut. Cobblenosskin kam in einem Märchen vor, das man ihr und Will erzählt hatte, als sie noch Kinder im Waisenhaus von Redmont waren. Er war ein übermütiger Zwerg, der in den wilden Bergen von Picta lebte, weit im Norden. Es war kein Hinweis, der jemand etwas sagen würde, der das Märchen nicht kannte  – wie Keren, zum Beispiel. Will sah sich offensichtlich immer noch gegen die Möglichkeit vor, dass die Nachricht zufällig in seine Hände fiele. Doch Alyss schloss aus dieser Nachricht, dass Will jemand aus Picta gefangen genommen hatte, und dafür kam eigentlich nur der General infrage.
    Zumindest hoffte sie, dass es das bedeutete. Die Nachricht ging weiter mit: Er plaudert gern. Wenn sie sich nicht täuschte, bedeutete das, dass Will und seine Verbündeten die Einzelheiten von Kerens Plan kannten.
    Und das war wirklich ein Grund zu lächeln.
    Doch das, was in seinem Gruß versteckt war, bot noch mehr Anlass zur Freude. Alles Liebe von Reißer, Kobold und seinem großen Freund.
    Kobold … hier musste sie kurz überlegen. Sie hatte diesen Namen schon gehört. Offensichtlich dachte Will auch, dass sie ihn kannte. Er hatte sie von Reißer, seinem Pferd grüßen lassen. War Kobold also auch ein Tiername? Genau! Kobold war das Schlachtross, das Horace ritt. Horace war hier! Er und Will hatten sich
zusammengetan, um sie zu befreien und Keren zu besiegen.
    All das rief sie sich jetzt wieder ins Gedächtnis und wärmte sich an diesen Neuigkeiten, mehr noch als am Kaminfeuer. Will und Horace kümmerten sich zusammen um alles  – Will mit seinen außergewöhnlichen Einfällen und seinem Spürsinn, und Horace, verlässlich, entschlossen und vielleicht einer der tapfersten und geschicktesten Ritter, die Araluen seit Jahren gesehen hatte. Sie hatte keine Zweifel, dass die beiden es schaffen würden, Keren und die Skotten zu besiegen, egal wie viele es auch sein mochten.
    Fast hätte sie Mitleid mit dem Verräter haben können. Aber nur fast. Sie lächelte wieder, dann hörte sie, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
    Schnell blickte sie in den Kamin, um sich zu versichern, dass die Nachricht völlig verbrannt war. Sie stocherte mit einem Eisen im Feuer, um das geschwärzte Papier noch zu Pulver zu zerstoßen. Als die Tür geöffnet wurde, richtete sie sich sofort wieder auf und wischte sich die Hände ab.
    Es war Keren. Alyss legte rasch die Hände auf den Rücken, um nach dem schimmernden schwarzen Kiesel zu tasten, der nun ständig im Bündchen ihres Ärmels steckte. Doch Keren holte seinen Stein nicht heraus, und so entspannte sich Alyss wieder. Er war also nur gekommen, um mit ihr zu plaudern.
    »Ihr seht fröhlich aus heute Morgen, Mylady«, sagte Keren.
    Alyss wurde klar, dass sie noch lächelte, immer noch die Wärme spürte, die Wills Botschaft ihr geschenkt hatte. Es wäre ein Fehler, ihr Lächeln jetzt leugnen zu wollen; Keren würde sofort misstrauisch werden. Er würde wissen wollen, weshalb sie so fröhlich gewesen war.
    Also verstärkte sie jetzt ihr Lächeln und deutete auf das Fenster. »Es ist ein herrlicher Tag, Sir Keren. Selbst eine Gefangene kann nicht anders, als sich an einem solchen Ausblick zu erfreuen.«
    Und sie hatte recht. Der Himmel war von einem strahlenden Blau und es war kein Wölkchen zu sehen. Die kalte Luft hatte eine Klarheit, die eine herrliche Fernsicht gestattete. Die wilde Schönheit der Landschaft entzückte, und die schneebedeckten Felder um die Burg herum schienen nahe genug, um die Hand danach auszustrecken.
    Keren erwiderte ihr Lächeln und ging zum Fenster. Er stellte einen Fuß auf das niedrige Fensterbrett, und einen Augenblick lang hatte Alyss Angst, dass er sich vielleicht gegen die Eisenstäbe lehnen könnte, die sie nach und nach mit der Säure gelockert hatte. Zum Glück lehnte er sich nur mit dem Ellbogen gegen die Maueröffnung.
    »Der Blick ist wirklich wundervoll«, stimmte er zu und sein Gesichtsausdruck wurde etwas weicher. »Ich denke, dies ist wohl die bezauberndste Zeit des Jahres in diesem Landstrich.«
    Da lag wieder dieser Hauch von Traurigkeit in seiner
Stimme. Alyss wusste, er war von seinem Verrat selbst entsetzt und innerlich zerrissen. Es konnte nicht leicht sein, das Land so zu lieben, wie er es offensichtlich tat, und es dennoch dem Feind zu übergeben.
    Natürlich machte es für das

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