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Die Chroniken von Blarnia

Die Chroniken von Blarnia

Titel: Die Chroniken von Blarnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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wahrscheinlichste Erklärung ist... Natürlich wissen wir das nicht genau...« Loo schaute sie mit großen, hoffnungsvollen Augen an. Die Biberin brachte es nicht fertig, die Träume der armen Kleinen zu zerstören. Noch nicht. »Vermutlich wohnt er bei einer Familie auf dem Land. Auf einem Bauernhof. Mit vielen anderen Faunen, mit denen er spielen kann.«
    »Das überrascht mich«, sagte Ed. »Ich hätte gedacht, er wäre tot.«
    »Ed!«, schimpfte Sue.
    »Mein Freund ist nicht tot!«, sagte Loo gekränkt.
    »Wollen wir wetten?«, fragte Ed. »Zwanzig Pfund, dass Herr Dingsbums bereits unter der Erde ist. Pete, merk dir das.«
    »Alles klar«, sagte Pete. Als der Älteste und Einzige, der stark genug war, um alle dazu zu bringen, ihre Wettschulden zu begleichen, war Pete der offizielle Buchmacher der Perversie-Kinder. »Los, wir gehen ihn suchen. Dann werden wir ja sehen.«
    »Oh nein, das könnt ihr nicht«, sagte Naomi. »Er ist im Schloss der Feisten Hexe, und da darf niemand rein.«
    »Wir könnten uns hineinschleichen«, sagte Pete. »Wir graben einfach einen Tunnel...«
    »Das würde ich sein lassen«, sagte Ruth. »Die Feiste Hexe ist der garstigste Mensch, den es gibt.«
    »Ach, kommen Sie«, sagte Ed, »das ist ja wohl leicht übertrieben! Was soll sie uns denn tun? Ich meine, wir sind Touristen.« 6
    »Sie könnte euch zum Beispiel essen. Oder sich auf euch setzen, falls ihr die Kaumuskeln zu sehr wehtun sollten«, sagte Ruth.
    »Was niemanden überraschen würde«, sagte Naomi.
    Ruth nickte. »Sie könnte euch sogar in Butter verwandeln und ihren Toast damit bestreichen.«
    »Nein, Kinder. Das überlassen wir besser Asthma. Wenn irgendjemand Herrn Dummnuss retten kann, dann er.« Naomi machte eine rhetorische Pause. »Es heißt, er sei bereits auf dem Weg.«
    »Auf dem Weg?«, fragte Ruth. »Na, hoffentlich kommt er zu uns, damit er diesen verflixten Stuhl reparieren kann, den er uns gebaut hat!« Sie ließ sich in ihren Schaukelstuhl plumpsen, der auf einer Seite ganze fünfzehn Zentimeter kürzer war als auf der anderen.
    »Ich hab dir doch erzählt«, meinte Naomi entnervt, »dass er nicht mehr tischlert.«
    »Das wird sich verdammt noch mal ändern, sobald ich ihn treffe!«, sagte Ruth. »Ich meine, guck dir das an!« Sie fing an zu schaukeln, und der Stuhl begann, im Kreis durch den Raum zu wandern. »Das ist doch ein Witz! Wir haben ihm gutes Geld dafür bezahlt!«
    »Darüber reden wir später«, sagte Naomi.
    »Und das Bücherregal im Flur!«, sagte Ruth. »Das ist lebensgefährlich. Ich verstehe nicht, wieso er keine Nägel genommen hat wie ein richtiger Zimmermann.«
    »Ich hab dir doch gesagt , warum«, sagte Naomi. »Damit hat er schlechte Erfahrungen gemacht.«
    »Ich sag dir, was eine schlechte Erfahrung ist: Wenn ich aus einem Schaukelstuhl falle und von einer Bücherlawine erschlagen werde!«
    »Ist jetzt mal Schluss? Hörst du bitte auf, vor unseren Gästen herumzumeckern?«
    »Manche Leute glauben, nur weil sie der Messias sind...«, murrte Ruth, während sie den Tisch abdeckte.
    »Danke.« Naomi wandte sich wieder der unterbrochenen Unterhaltung zu. »Wie gesagt, überlasst Herrn Dummnuss ruhig Asthma.«
    Die Perversie-Kinder zuckten unisono mit den Schultern.
    »Ich hab ja mein Tape«, sagte Loo zufrieden.
    Naomi schien verwirrt. »Wollt ihr mich nicht über Asthma ausfragen? Wie er so ist? Er steht auf Sonnenuntergänge und den Weltfrieden, und er hasst Friseure und Fieslinge.«
    Ruth grinste spöttisch. »Naomi ist in Asthma verknallt.«
    »Bitte hören Sie auf«, sagte Pete. »Jedes Mal, wenn Sie seinen Namen sagen, kommt mir ein bisschen Kotze hoch.«
    »Mir auch«, sagte Sue. »Uah, Magensäure.« Sie verzog das Gesicht. »Da hat man lange was davon.«
    »Warum sollten wir uns überhaupt für diese... Person interessieren?«, fragte Loo. »Schließlich brauchen wir keinen Tischler.«
    »Weil er der Held dieses Buchs ist, darum!«, sagte die Biberin gereizt.
    »Ich dachte, ich wäre der Held dieses Buchs«, sagte Pete.
    »So weit kommt’s noch«, sagte Ed. »Du kannst ja noch nicht mal lesen.«
    »ES REICHT!«, sagte Naomi. »Ihr Kinder gebt wohl nie Ruhe.« Sie wandte sich an ihre Partnerin. »Siehst du, womit ich es zu tun habe?«
    Ruth ließ das kalt. »Ich glaube, von diesem Stuhl kriege ich einen schiefen Rücken«, krächzte sie.
    Als Naomi merkte, dass sie keine Unterstützung erwarten konnte, fuhr sie fort: »Asthma...« Loo gab ein leises Würgen von sich. »Ach, komm

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