Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
Vom Netzwerk:
Schnarchen. Es war Bordan. Pete hatte in seiner Aufregung gar nicht bemerkt, dass alle Hütten nur aus einem Raum bestanden. Obwohl es ihm etwas komisch vorkam, war er froh, dass Bordan in der Nähe schlief. Er gestand es sich nicht gerne ein, doch manchmal war er immer noch der kleine Junge aus dem Waisenhaus. Beruhigt legte er sich wieder hin und schlief weiter.
     

 
     
     
     
     
     
    7. KAPITEL
     
     
    Pete klammerte sich an der glitschigen, mit Seetang überzogenen Reling des kleinen Segelbootes mit aller Kraft fest. Der schwere Seegang ließ das Boot wie ein Blatt im Wind auf den Wellen hinauf und hinuntergleiten. Ein Sturm tobte. Der Kapitän neben ihm schrie Pete ins Ohr: „Steh auf, Erdling, Kampftraining!“ Dann prallte noch eine Welle mit gewaltiger Kraft gegen das Boot, die es kentern ließ.
    Pete riss die Augen weit auf und sprang von seinem Felllager auf. Schlaftrunken starrte er auf eine riesige, autobreite Schulter.
    „Erdling, zieh dich an! Es ist an der Zeit, dich zum Gondraner zu formen!“
    Langsam kehrten die Gedanken in Petes leeren, schlaftrunkenen Schädel zurück. Thobor stand vor ihm und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere, wobei er nervös seine Muskeln spielen ließ.
    „Bin gleich so weit, Moment …“, stammelte Pete und suchte mit seinen Händen den Boden ab auf der Suche nach seinen Fellstiefeln. Als er sie fand, schlüpfte er hinein und wandte sich Thobor zu. Dieser packte seine rechte Hand, drückte ihm zwei Äpfel hinein und schaute ihm in die Augen. „Sag niemals auch nur das Geringste gegen mich und meine Fähigkeiten. Wir verstehen uns?“ Pete nickte und erwiderte ernsthaft: „Ja, Thobor, ich habe verstanden.“ So sehr Pete sich auch bemühte,; eine Entschuldigung konnte er einfach nicht über die Lippen bringen.
    Da ließ Thobor seine rechte Hand los und sprach nun beinahe schon fröhlich: „Iss die zwei Äpfel auf dem Weg zum Kampffeld. Du wirst die Kraft dringend brauchen.“ Mit großem Appetit begann Pete, den ersten Apfel zu essen. Dieser schmeckte ihm ungemein gut. Er war viel süßer und stärker im Geschmack als die Äpfel, die er kannte. Thobor klopfte ihm so stark auf den Rücken, dass ihm beinahe das abgebissene Apfelstück aus dem Mund gefallen wäre, und meinte:
    „Auf geht’s, Erdling!“
    Humpelnd marschierte Thobor voran. Seine Wunde war nun mit einem weißen Verband abgedeckt. Dennoch legte Thobor ein solches Tempo vor, dass Pete Mühe hatte, nicht den Anschluss zu verlieren.
    Sie gingen über die Wege von Goron. Kiesel- oder gar Pflastersteine wurden hier nicht verwendet. Alle Straßen waren einfach niedergetrampelte, graslose, braune Wege, die sich zwischen den Hütten durchschlängelten. Als sie an einer Hütte nach der anderen vorbeikamen, bemerkte Pete, dass viele neugierige Gesichter ebenso rasch verschwanden, wie sie aufgetaucht waren, sobald er ihre Blicke erwiderte. Pete konnte die ganze Aufmerksamkeit, die seine Person auf sich zog, sehr gut spüren. Er blieb davon jedoch unbeeindruckt und ließ sich zufrieden den zweiten Apfel schmecken. Um sich selbst zu beruhigen, stellte er seine innere Gelassenheit zur Schau und nickte jedem, der seinen Kopf aus seiner Hütte streckte, fröhlich lachend zu.
    Thobor marschierte indessen unbeirrt weiter. Nach einigen hundert Metern blieb er vor einer Arena stehen. Er lehnte sich lässig an die hölzernen Pfähle eines Hochsitzes, der über den gesamten Platz eine hervorragende Aussicht bot und für ihn, oder bei Kämpfen für den Stammesfürsten, bestimmt war.
    „Da sind wir, Erdling. Zieh dein Oberteil aus, die Fellhose reicht für dein Training.“
    Pete tat, wie ihm befohlen wurde, und schaute sich um. Da war der Hochsitz zu seiner Linken. Um das etwa hundert mal hundert Meter lange Feld waren Holzstämme im Boden verankert, die als Sitzbänke dienten. Das Ganze kam Pete wie eine primitive Kampfarena vor. Er würde recht behalten.
    Thobor kletterte auf den Hochsitz und schaute zufrieden auf Pete hinunter. „Also, Erdling, als Erstes läufst du dich hier warm. Heute werd ich nur mit dir trainieren, damit ich besser sehen kann, wo du stehst. Mach mal zehn lockere Runden.“
    Pete wusste, dass er gut daran tat, ja nicht zu widersprechen. Er musste sein Bestes und mehr geben, um nicht in ernsthafte Schwierigkeiten mit Thobor zu geraten. Er war noch nicht bereit für Krieger wie Thobor und würde es vielleicht nie sein. Außerdem wollte er sich gar nicht mit ihm anlegen. Ohne weiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher