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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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gleich nach meinem Bruder der auch unser Stammesfürst ist, Raron. Dein Lehrer, der aus dir einen wahren Gondraner machen wird, ist …“, er erhob seine Stimme und gab in einem bis auf die Knochen durchdringenden, bebenden Schrei von sich: „Tho-o-o-b-o-o-r!“, dabei schüttelte er Pete heftig an den Schultern und verfiel in ein schallendes Gelächter.
    Pete wusste nicht recht, ob dies nun gut oder schlecht für ihn war. Thobor hatte bisher nicht viel gesagt. Außerdem war Thobor viel stärker als er und größer, was könnte er ihm an Techniken beibringen?
    „Bordan, ist Thobor nicht viel zu stark, um mir für mich passende Techniken beizubringen?“
    Bordan drückte Pete seinen Zeigefinger so fest auf die Lippen, dass diese sich nach oben klappten und Pete aussah wie ein sabbernder Affe.
    „Pete! Wage es niemals, auch nur ansatzweise, die Autorität oder das Können deines Lehrers zu bezweifeln. Niemals! Diesmal verzeih ich es dir, du bist neu hier. Aber für die Zukunft merke dir: Jeder, der auch nur das Geringste gegen seinen Lehrer sagt oder tut, muss diesem im Kampf auf Leben und Tod gegenübertreten. Denn wenn ein Schüler besser weiß, wie man kämpft, so soll er es auch beweisen.“
    Pete hörte aufmerksam zu und war erschüttert über die durchdringende Brutalität von Bordan. Er nickte nur zustimmend. Bordan ließ ihn los, nahm seinen Finger von Petes Lippen und rieb diesen an Petes Kleidung trocken.
    „Das Duell erspare ich dir, doch du wirst heute nichts essen als Strafe für deine Unverschämtheit!“ Pete überraschte nichts mehr und er nickte nur noch. Bordan zeigte auf ein Felllager in der Ecke rechts neben dem Kamin.
    „Da wirst du schlafen. Bei Sonnenaufgang beginnt dein Training. Dies dauert jeweils bis zum Sonnenuntergang. Gute Nacht.“
    Mit diesen Worten drehte sich Bordan um und knallte die Tür hinter ihm zu. Pete war klar, dass Bordan seine Frage über Thobors Fähigkeiten zutiefst verletzt hatte. Seine Felldecken für die Nacht sahen, trotz der ansonsten unzivilisierten Umgebung, sauber und gepflegt aus. Pete zog seine Fellstiefel aus und kroch unter die warmen Decken. Diese waren eher rau, so wie die Krieger hier. Aber er war so müde, dass er sich jetzt nicht darum scherte. Sein Magen knurrte. Er hatte den ganzen Tag nichts gegessen, war aber einfach zu ausgelaugt, um sich darüber Sorgen zu machen. Er fiel schon bald in einen Halbschlaf, in dem der Tag nochmals an seinem geistigen Auge vorbeiflog.
    Der Feuerstrahl, der Kampf mit den Outlaws, Thobor, der grinsend vor ihm stand, in seinen Riesenpranken die Outlaws, die er an den Köpfen festhielt wie Basketbälle, die Ankunft in Goron und der Kampf zwischen dem Schmied und dem Hirten.
    Viel hatte ihm Bordan bisher über diese ihm fremde Welt nicht verraten. Er wusste nach diesem Tag nur eines mit Bestimmtheit: Er musste schnellstens lernen zu kämpfen. Denn wie der Hirte wollte er keinesfalls enden.
    Bordan hatte ihm ja gesagt, dass alle ab zehn Jahren als kampffähig betrachtet wurden und im Kampf kein Unterschied zwischen ihm und einem Erwachsenen gemacht würde. Er schwor sich, so stark und mächtig zu werden wie die Krieger, die er auf seiner geliebten Steinschleuder immer bewundert hatte. Mit diesen Gedanken glitt Pete in einen tiefen, erholsamen Schlaf und begann zu träumen.
    In seinem Traum sah er sich als mächtigen Krieger mit einem Brustpanzer, in dem die Konturen der Bauchmuskeln abgebildet waren. Er trug Schienbein- und Unterarmschutz. Der Helm, der ihn so richtig gefährlich aussehen ließ, fehlte ebenso wenig wie Schwert und Schild.
    Doch zwischen seinen Heldentagen als glorreicher Krieger sah er auch immer wieder die Gesichter seiner Eltern. Sie sahen unzufrieden aus, ja nicht nur das, sie hatten einen gequälten Gesichtsausdruck und schrien nach ihm. In seinem Traum sah er sie direkt vor sich, ihre Hände Hilfe suchend nach ihm ausgestreckt. Doch so sehr er sich auch bemühte und sich streckte, er kam nie ganz an sie heran. Die letzten paar Zentimeter, um ihre Hände zu erreichen, konnte er einfach nicht überwinden. Da wurden seine Eltern in ein riesiges schwarzes Loch hineingesogen. Sie wehrten sich, schlugen wild um sich und flehten ihn um Hilfe an. Aber er konnte sich ihnen einfach nicht weiter nähern.
    Pete riss schweißgebadet die Augen auf, stütze sich hastig auf seinen Händen auf und starrte ins Dunkel.
    „Mutter? Vater?“ Doch niemand antwortete. Aus der anderen Ecke des Raumes hörte Pete ein lautes

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