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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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funkelten vor Freude. „Ganz der Vater! Ein guter Junge bist du geworden. Dein Vater hat mir das hier gegeben …“ Er zog mit der rechten Hand unter seiner Tarnung etwas Goldenes hervor. Er betrachtete es mit wehmütigem Blick, dann ließ er es vor Petes Augen baumeln. Pete erkannte ein goldenes Medaillon, das an einer goldenen Kette hing. Es war wohl als Schmuck getragen worden. Dann fuhr Pete ein Blitz durch die Knochen. Er schaute nochmals gebannt hin. Tron ließ ihn nun los und hielt das Medaillon ruhig auf der Hand vor Pete.
    Tatsächlich, seine Augen hatten ihn nicht getäuscht: Auf dem Medaillon war er selbst! Und ein Mann, der wie die ältere Version von ihm aussah.
    Vater!
    Und da war auch seine Mutter mit ihrem unverkennbaren, gütigen Lächeln. Pete stemmte sich hoch und nahm Tron, ohne zu fragen, das Medaillon aus der Hand. Er starrte es an. Tatsächlich.
    „Schau auf die Rückseite“, flüsterte Tron. Vorsichtig drehte Pete das Medaillon um, dort stand: Pete, Henry und Linda Powell. „Vater, Mutter“, flüsterte Pete und strich mit seinem Daumen zärtlich über das Abbild seiner Eltern.
    „Wo ist meine Mutter? Auch tot?“, stammelte Pete. Tron schüttelte traurig den Kopf.
    „Das weiß leider niemand. Sie wird seit dem letzen grossen Krieg vermisst. Wir haben sie überall gesucht, doch bisher fanden wir keine Spur. Es … es tut mir wirklich leid.“
    Entsetzt starrte Pete das Medaillon weiter an. Obwohl er Tron nicht glauben wollte, so hatte er ihm zumindest keine „Schönwettergeschichte“ erzählt wie Bordan und Thobor. Vielleicht sagte er ihm ja die Wahrheit und er hatte, durch die Enthüllung, dass sein Vater tot war, keinen Köder mehr, um ihn zu locken.
    Pete hasste sich selbst für diese Gedanken. Es ging um seine Eltern! Doch er versuchte die Trauer, Wut und alle anderen Emotionen, die in ihm tobten, zu unterdrücken. So wie er es die letzten paar Monate getan hatte.
    Zögernd nickte er Tron zu: „Lass uns gehen.“
    Tron schaute ihn erleichtert an und ließ Petes Arme vorsichtig los. Pete raffte sich sofort auf und betrachtete das Medaillon kniend. Da waren tatsächlich seine Eltern und er darauf abgebildet. Sein Vater sah fast genau gleich aus wie auf dem Bild, das er jeden Abend vor dem Schlafen im Waisenhaus angestarrt hatte. Hier sah man seine Wangenknochen jedoch deutlicher hervorstehen und sein Halsansatz war umgeben von kräftiger Muskulatur. Tron legte sich plötzlich auf den Boden und gab ihm ein Zeichen ruhig zu sein.
    In Gedanken verloren nickte Pete nur und hob das Medaillon in die Höhe gegen die Sonne, damit er die Gesichtszüge seines Vaters besser sehen konnte. Das Sonnenlicht brach sich auf der goldenen Oberfläche und stach ihm in die Augen. Rasch nahm er das Medaillon zu sich und versteckte es in den Taschen seiner Fellhose.
    „Wer ist da? Komm aus dem Busch oder stirb!“ Pete fuhr zusammen. Es war Thobors Stimme, die durch den Wald dröhnte und gleichzeitig hörte er das Klirren, als Thobor sein Schwert zog.
    „Deine Waffe hat dich verraten, komm mit erhobenen Händen raus und ergib dich!“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte Pete Tron an und hob beide Hände. Ohne einen Ton deutete er mit den Lippen an: „Was tun wir jetzt?“
    Tron lag neben ihm, grinste nur und hielt sich den Finger vor den Mund.
    „Wer ist denn da, Thobor?“ Pete konnte und brauchte auch nicht zu sehen, zu wem die zweite Stimme gehörte, zu gut kannte er Lonars Stimme. Seine Schritte kamen rasch näher und er blieb neben Thobor stehen.
    „Geh in die Stadt und hol Verstärkung, schnell!“, herrschte Thobor ihn an, worauf Lonar eiligst losrannte und verschwand.
    Pete schaute abermals aufgeregt zu Tron; dieser grinste nun nicht mehr und schaute ihn ernst an. Tron zeigte mit einem Finger auf Pete, dann auf sich selbst und deutete an, dass sie zusammen wegreiten würden. Danach schaute er Pete fragend an. Pete nickte, er hatte ja ohnehin keine Wahl mehr, oder zumindest keine bessere Alternative. Außerdem spürte er ein tiefes Vertrauen Tron gegenüber. So als ob sie sich schon viele Jahre kannten.
    Tron nickte bestätigend zurück, dann kroch er etwas vorwärts unter den Busch. Pete folgte ihm vorsichtig und beide spähten zwischen den Ästen hindurch.
    Dort unten stand Thobor. Er atmete schwer und seine Augen traten ihm beinahe aus dem Kopf. Er wirbelte seinen Kopf von links nach rechts und gestikulierte wild mit seinem Schwert, das beinahe genau so groß war wie Pete. So wie er

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