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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Ton.
    Tron nickte bestätigend.
    Da brachen in Pete die Gefühle aus. Die Wut explodierte in ihm und überrollte seinen Verstand wie eine Lawine.
    „Du Lügner! Niemand hier kennt meinen Vater, niemand! Ihr seid alles Lügner hier!“
    Pete holte aus und schleuderte den Stein mit aller Kraft in Trons Richtung. Dieser wich dem vorbeizischenden Stein in letzter Sekunde mit einer schnellen, aber äußerst lockeren Bewegung aus.
    Doch schon stürmte Pete wutentbrannt durch den Bach auf Tron zu. Er sprang aus dem Wasser, machte ein paar Sätze und stürzte sich mit einem lauten Kriegsschrei auf Tron.
    Dieser, sichtlich überrascht über Petes Schnelligkeit und Kraft, taumelte und fiel hintenüber ins Gebüsch. Pete kam auf ihm zu liegen und bearbeitete nun seinen Bauch mit Faustschlägen. Mit einer flinken Bewegung blockierte ihm Tron beide Arme, hielt sie mit einer Hand fest, rollte sich über ihn und legte ihm die andere Hand fest auf den Mund. Pete lag auf seinem Bauch und es war ihm nicht möglich, sich auch nur ein kleines Stückchen zu bewegen.
    Tron legte seine Lippen an Petes Ohr und flüsterte: „Hör gut zu, Pete, und wehr dich nicht. Denn wenn uns die Gondraner entdecken, sterben wir beide.“ Dann spürte Pete, wie Tron seinen Griff verstärkte.
    „Pete, ich wollte es dir unter besseren Umständen sagen, aber du zwingst mich dazu, dies jetzt zu tun: Dein Vater ist schon lange tot!“
    Pete bäumte sich unter Tron auf und schlug mit seinen Beinen gegen die Büsche. Schmerzhaft spürte er Trons Knie in seinem Rücken, mit dem er ihn auf dem Boden mühelos kontrollierte.
    „Pete, sei ruhig! Deinem Vater würde es nichts bringen, wenn alle sterben! Er will, dass du lebst und die Wahrheit erfährst. Oder glaubst du etwa denen da, den Gondranern?“
    Pete schrie in die Hand hinein. Das konnte alles einfach nicht wahr sein; das durfte nicht sein!
    Dann sprach Tron aus, was er immer verdrängt, aber auch schon des Öfteren gedacht hatte: „Oder warum, denkst du, können dir die Gondraner deine Eltern nie zeigen? Warum?! Glaub mir, wenn sie dies könnten, hätten sie es längst getan, damit du zu ihrem Verbündeten wirst. Aber es ist unmöglich, da dein Vater längst tot ist!“
    Damit zerbrach der Widerstand in Pete endgültig. Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich nun zu bewahrheiten. Er schüttelte den Kopf.
    „Nein, Vater, nein!!“, schrie Pete in Trons kräftige Hand. Dann schluchzte er elend und Tränen liefen über sein Gesicht.
    „Wir haben jetzt leider keine Zeit zum Trauern, Pete. Wenn du zurück zu den Gondranern willst, lass ich dich gehen, du bist ein freier Mann. Du kannst aber auch mit mir kommen. Wir haben die Leiche deines Vaters aufgebahrt, damit du dich verabschieden kannst. So wie er es wollte. Danach steht es dir frei zu tun, was du willst. Wir bieten dir unseren Schutz an, den Schutz der Turioner, den Schutz unseres Königs Xeron und … meinen Schutz. Aber du bist frei, Pete, wir zwingen niemanden!“
    Pete spürte trotz der soeben überbrachten schlechten Nachricht eine große Erleichterung. Endlich hatte er jemanden auf diesem Planeten getroffen, der die Meinung anderer Menschen zu respektieren schien. So schnell er Tron Glauben schenken wollte, umso vorsichtiger und geschärfter war sein Verstand geworden. Seine Tränen liefen und wollten nicht mehr aufhören. Sein Herz trauerte, doch er hatte sich so weit unter Kontrolle, dass er Tron nicht mehr die Faust auf die Nase drücken wollte.
    Das Angebot von Tron klang fast schon zu gut, um wahr zu sein. Aber bestimmt besser als das der Gondraner. Andererseits hatte er keine Ahnung, ob Tron ihn einfach belog und ihn vielleicht sogar als Gefangenen halten würde.
    Er wollte Tron glauben können, aber wie? Da kam ihm eine Idee. Er legte sich ganz still hin und wartete. Tron bemerkte, dass er sich nicht mehr bewegte, und drehte ihn auf den Rücken, wobei er Petes Hände auf seinem Bauch festhielt. So konnte Pete wenigstens Tron in die Augen sehen. Denn viel mehr außer den Augen war unter den Blättern ohnehin nicht sichtbar. Er schielte auf Trons Hand, auf seinen Mund und nickte bestätigend.
    „Kein Schreien, Pete, sonst werden wir beide umgebracht. Ich als Spion und du, weil du dich mit mir getroffen hast.“
    Pete nickte nochmals. Vorsichtig nahm Tron langsam seine Hand einen Fingerbreit von Petes Mund weg.
    „Tron, ich schreie nicht. Aber wie soll ich dir trauen? Wie weiß ich, dass du mich nicht belügst?“
    Trons Augen

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