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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Thobor kannte und wie er hier wild wie ein Tier vor ihnen stand, würde er bestimmt nicht warten, bis Verstärkung eintraf. Pete täuschte sich nicht.
    „Du hattest deine Chance! Komm raus und kämpfe!“ Pete dachte darüber nach, ob er aufspringen und Thobor irgendeine Lüge erzählen sollte. Aber welche?
    Dies wird ohnehin in einem Kampf enden.
    Thobor konnte er aber keinesfalls besiegen, das wusste er. Er bezweifelte auch, dass Tron eine Chance hätte, einen Kampf gegen Thobor lebend zu überstehen. Er hatte zwar eine kräftige Statur, aber war kein Monster wie Thobor. Pete warf einen Blick zu Tron. Dieser schaute ihm direkt in die Augen und hatte ihn wohl schon eine Weile beobachtet. Als ob er seine Gedanken lesen könnte, gab ihm Tron ein Zeichen, liegen zu bleiben. Noch bevor Pete widersprechen konnte, stand Tron langsam auf.
    „Ahhh, was haben wir denn da? Ein bewaffneter Busch!“, rief ihm Thobor kampflustig entgegen. Unbeeindruckt ging Tron Schritt für Schritt auf Thobor zu. Mit Entsetzen stellte Pete fest, dass Tron nicht mal sein Schwert zog. Mit leeren Händen durchwatete Tron den Bach. Pete sah, wie Thobors Augen funkelten und er seine Muskeln spielen ließ. Er wusste nur zu gut, dass Thobor Kämpfe über alles liebte. Er wich nie einem Kampf aus. Im Gegenteil, er provozierte sie, wo er nur konnte. Um in Übung zu bleiben, wie er stets meinte.
    Pete erkannte die pure Mordlust auf Thobors Gesicht.
    Unbeeindruckt stellte sich Tron in seinem Tarngewand vor Thobor auf. Petes Augen weiteten sich panisch; Tron schien nicht zu wissen, mit wem er sich hier einließ, denn er lächelte Thobor locker an und sagte ruhig und bestimmt: „Lass mich ziehen und du wirst den Abend in einem Stück erleben können.“
    Thobor brach in schallendes Gelächter aus. Pete bereitete sich in Gedanken bereits aufs Schlimmste vor. Hastig tastete er um sich, schnappte sich jeden Stein, den er kriegen konnte, und legte sich diese vor sich zurecht. Da war es schon zu spät. Pete sah, wie Thobor sein Schwert mit beiden Händen über seinem Kopf ergriff und begleitet von einem lauten Kampfschrei einen rauschenden Streich von oben herab gegen Tron ausführte.
    In einer geschmeidigen Bewegung glitt dieser schattenhaft zur Seite, kickte Thobors Schwert mit seinem rechten Fuß aus dessen Händen und ließ seine Rechte auf Thobors Halsschlagader niedersausen. Durch den Schwung seines eigenen Schwertstreiches nach vorne gerissen, stand Thobor vornübergebeugt da und bekam die volle Wucht von Trons Schlag ab. Trons Faust donnerte mit einem lauten Klatschen auf Thobors Hals. Der sank wie ein leerer Kartoffelsack in sich zusammen und blieb reglos am Boden liegen. Tron beobachtete den Gegner, die Umgebung und verschwand hinter einem Busch.
    So schnell, wie er verschwunden war, kniete Tron wieder neben Pete. Ungläubig schaute Pete ihn an. Tron war nicht einmal außer Atem. Pete konnte weder Schweiß noch sonst ein Zeichen der Anstrengung an ihm entdecken.
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über Trons Gesicht. Er legte seinen Arm auf Petes Schulter und sagte: „Lass uns gehen, Pete.“
    Dieser schaute ihn noch immer ungläubig an, erhob sich dann und folgte Tron geduckt im Dickicht. Tron bewegte sich geräuschlos zwischen Bäumen und Büschen hindurch. Trotz seines Gewichtes knackte kein einziger Ast unter seinen Füßen. Pete versuchte, es ihm gleichzutun und seine Bewegungen nachzuahmen. Es gelang ihm jedoch nur teilweise, denn im Vergleich zu Tron bewegte er sich steif und hölzern wie ein alter Mann.
    Sie mussten erst einige Hundert Meter gerannt sein, da hörte Pete hinter sich laute, aufgeregte Schreie. Tron rannte weiter, schaute zu Pete und sagte über seine Schulter: „Sie haben ihn gefunden! Schnell, komm!“
    Pete folgte Tron, so gut er nur konnte. Tron schaute immer wieder zu ihm oder legte manchmal kurze Pausen ein, damit er nicht zu weit zurückblieb.
    Da donnerte Thobors Stimme durch den Wald: „Bringt ihn mir zurück! Lebendig oder tot! Bringt ihn mir um jeden Preis!!!“
    Pete zuckte zusammen: Nach all der Zeit war er also immer noch nur ein Instrument für Thobor, kein bisschen mehr. Er ballte entschlossen die Faust und rannte schneller als jemals zuvor. Pete rannte und rannte, Tron hinterher. Der Wald nahm kein Ende. Sein Herz jagte sein Blut durch die Adern, dass es beinahe schmerzte und in seinen Ohren pochte. Seine Oberschenkelmuskulatur rebellierte mit immer stärker werdendem Brennen.
    Hinter sich hörte er wieder

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