Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)
hoffnungsvoll.
Alya wandte sich um und verschwand hinter Tron in der Dunkelheit.
Pete schaute ihr nach, bis er ihre Umrisse in der Dunkelheit nur noch erahnen konnte, und flüsterte: „Ich hoffe doch sehr, dass wir uns sehr bald wiedersehen, Alya.“
Pete wandte sich den Wachen zu, grüßte diese freundlich und schloss sich in seinem Zimmer ein.
Bleiben oder nicht? Und wenn nicht, wohin soll ich gehen?
Er wusste es immer noch nicht richtig. Nach alledem, was ihm widerfahren war, schien in Turion alles einfach zu perfekt, um wahr zu sein. War es vielleicht nur eine Falle?
Er hoffte zutiefst, dass er hier sein Zuhause fand, wie sein Vater vor ihm. Aber die Gesichter von Raron und Thobor erschienen immer wieder in seinen Gedanken und ließen ihn an allem auf Gonran zweifeln.
„Früher oder später werd ich bestimmt herausfinden, ob die es ernst meinen“, sagte er sich laut und warf seine Kleider in eine Ecke. Er genoss das Gefühl, die Kleider in weitem Bogen durch den Raum segeln zu sehen. So etwas hätte er sich im Waisenhaus niemals erlauben können. Fröhlich summend hüpfte er ins Bett, kuschelte sich unter die Decken und schlief ein.
Pete marschierte über ein weites, grünes Feld, auf dem sich gelbe Blüten rhythmisch im Wind wogen. Behutsam ließ er seine rechte Hand über die Blumen gleiten und genoss das Gefühl des frischen Windes auf seiner Haut. Plötzlich zogen dunkle Wolken auf und formierten sich direkt über ihm zu einem dunklen Turm. Der Wind wurde stärker, kälter und peitschte ihm kalte Luft ins Gesicht.
Wie kann das Wetter bloß so schnell umschlagen?
Eine Bö rauschte direkt gegen ihn und hätte ihn beinahe umgeworfen. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen den Wind und versuchte verzweifelt, sich irgendwo festzuhalten.
Aber da war nichts. Seine Hände griffen ins Leere.
Da spürte er, wie sich seine Kehle zuzog. Er bekam keine Luft mehr. Etwas Kaltes drückte ihm den Atem ab. Er griff an seinen Hals und da war tatsächlich etwas Kaltes, aus Metall … Er versuchte es zu fassen, doch ein brennender Schmerz durchfuhr seine Finger, gefolgt von einem warmen Gefühl, das über seine Finger quoll.
Erschrocken riss Pete die Augen auf. Er hatte geträumt. Doch zu seinem Entsetzen saß eine schwarze Gestalt auf ihm. Er zwinkerte mit den Augen, um das Traumbild wegzuwischen. Vergebens. Die Gestalt war immer noch da und drückte ihm etwas Kaltes auf die Kehle. Er bekam keine Luft. Sein Blickfeld wurde immer schmaler.
„Du kommst mit uns …“, zischte ihm die Gestalt entgegen.
Pete wollte schreien, doch außer einem Gurgeln brachte er kein Wort heraus. Mit beiden Händen ergriff er den ihn würgenden Arm des Angreifers. Er versuchte, ihn von sich wegzudrücken. Es gelang ihm, den Druck auf seine Kehle etwas zu mindern, er konnte nun wenigstens einen Atemzug lang Luft kriegen. Etwas Zeit war gewonnen.
Er riss den Arm des Angreifers zur Seite. Dieser schwankte und hielt sich mit der anderen Hand an den Laken fest. Aber er würgte ihn weiter.
„Wehr dich nicht, sonst drück ich dir die scharfe Seite der Klinge auf die Kehle, du kleiner Mistkerl …“, zischte die Gestalt ihm giftig entgegen.
Pete spürte, wie der Angreifer seinen Druck nochmals erhöhte. Er bekam wieder keine Luft mehr. Verzweifelt rang er mit dem Arm des Angreifers. Nichts half.
Mit aller Kraft bäumte er sich auf. Der Angreifer ritt auf ihm, doch er fiel nicht hinunter. Da hatte Pete eine Idee.
Er drückte den Angreifer nochmals mit aller Kraft in die Höhe und ließ sich dann gleich wieder aufs Bett fallen. Da dieser nun wenige kurze Augenblicke nicht mit dem vollen Gewicht auf ihm saß, sondern angehoben über ihm kniete, riss Pete mit aller Kraft mehrmals hintereinander sein rechtes Knie hoch und rammte es dem Angreifer in den Unterleib.
Ein unterdrückter Schrei des Angreifers äußerte sich als gut hörbares „Ufffffffff!“
Der saß , dachte Pete. Wie vom Blitz getroffen zuckte der Angreifer zusammen und verringerte merklich den Druck auf Petes Kehle. Pete ergriff abermals dessen Arm mit beiden Händen und riss ihn von sich weg. Pete hielt den Arm fest und holte tief Luft. Mit jedem Atemzug erweiterte sich sein Sichtfeld und seine Sinne kamen zurück.
Der Angreifer bewegte sich langsam und wackelig wie ein Betrunkener. Daraufhin rammte ihm Pete abermals das Knie mehrmals in den Unterleib. Diesmal blieb selbst der unterdrückte Schmerzensschrei in der Kehle des Angreifers stecken. Seine Augen
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