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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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weiteten sich und starrten Pete entsetzt an. Erst jetzt bemerkte Pete, dass der Angreifer komplett in schwarze Tücher eingehüllt war und eine schwarze Haube trug, die nur die Augen freiließ.
    Mit aller Kraft riss Pete den Angreifer von sich herunter und schmetterte ihn auf den Boden. Der versuchte, vor Schmerzen gekrümmt, sich aufzurappeln.
    Das hättest du wohl gerne!
    Mit einem Satz stand er neben dem auf allen Vieren kauernden Gegner und schmetterte ihm mit aller Kraft sein Schienbein auf die Nase. Ein lautes Knacken war zu hören und Blut schoss aus der Nase des Getroffenen auf den Boden. Nun war Pete nicht mehr aufzuhalten. Wutentbrannt stürzte er sich auf den Rücken des Angreifers, klammerte sich an ihm fest und schlug ihm wild seine Fäuste ins Gesicht. Nach wenigen Schlägen sank dieser komplett in sich zusammen und lag mit dem Bauch flach auf dem Boden. Pete kniete auf dem Rücken des Angreifers und riss mit der linken Hand dessen Kopf hoch. Seine rechte, blutverschmierte Faust hielt er schlagbereit in der Luft.
    „Wer bist du und was willst du?“
    Der Angreifer spuckte Blut aus und lachte nur.
    „Das wirst du niemals erfahren, du Weichei!“
    Wumms. Abermals rammte ihm Pete seine rechte Faust direkt auf die bereits schiefe Nase. Der Getroffene schrie laut auf. Erbarmungslos schlug Pete nochmals zu. Er kannte sich selbst nicht mehr, aber der Typ hatte eben versucht, ihn ohnmächtig zu würgen oder gar umzubringen. Stärke oder Tod, jetzt verstand Pete wirklich, was dies bedeutete. Wumm, noch ein Schlag.
    „Stopp, hör auf!“, schrie der Unterlegene entsetzt. „Ich wurde von Bordan geschickt, um dich abzuholen.“
    „Abzuholen? Denkst du, ich bin bescheuert oder was?“
    Wutentbrannt rammte ihm Pete seine Faust mehrmals auf die zermatschte Nase.
    „A-A-h-h-h-h. Gut, gut. Ich sollte dich lebend bringen … zu Bordan, damit du für unsere Sache kämpfst. Und wenn nicht lebend, dann …“
    „Dann was?!“, schrie Pete ihn an. Keine Antwort, Stille. Es war nichts zu hören außer das schwere, röchelnde Atmen des Angreifers. Sein Atem pfiff laut durch seine Nase.
    „Du hast da was an der Nase!“, schrie Pete ihn an und schlug abermals erbarmungslos zu.
    „Ich … ich sollte dich umbringen, falls du nicht mitkommst.“
    „Du lügst doch! Bordan würde dies trotz allem nicht befehlen!“, sagte Pete. „Du lügst!“ Abermals schlug er dem Hilflosen die Faust auf die Nase.
    „Ich sage die Wahrheit … glaub mir doch …“, sagte er zwischen dem rhythmischen Pfeifen seines Atems, der sich durch seine zermatschte Nase einen Weg suchte.
    „Glaubst du wirklich, Bordan kümmert sich um dich? Alleine vielleicht, aber er muss sich auch gegenüber seinen Brüdern rechtfertigen und …“
    „Und was, du Mistkerl?! Und was?! Red schon!“
    Der Angreifer drehte seinen Kopf von ihm ab zur Wand. Pete rammte seinen Kopf mit aller Kraft in die Blutlache am Boden.
    „Und was?!“, schrie er ihn an.
    Der Angreifer spuckte noch mehr Blut auf den Boden.
    „Bordan wird immer zu seinen Brüdern stehen oder er stirbt selbst. Selbst wenn er dich mochte oder immer noch mag, er wird alles tun, um sein Ansehen und seine Position im Stamm zu erhalten …“
    Dies durchfuhr Pete wie ein Blitz.
    Bordan würde mich also töten lassen?
    Eine klarere Botschaft als diese hier gab es nicht.
    Wenn er es so will, kann er es haben.
    Nachdenklich lockerte er einen kurzen Augenblick seinen Griff.
    Die Gelegenheit nutzend, sprang der Fremde mit einem lauten „Stärke oder Tod!“ auf und war mit einem Satz aus der Öffnung seines Raumes verschwunden. Pete rannte hinterher und sah, wie er immer weiter hinunterfiel, bis ihn die Dunkelheit verschlang. Dann ein lautes Krachen, worauf bleierne Ruhe folgte.
    Nach wenigen Augenblicken vernahm er nervös flüsternde Stimmen.
    Dann schrie jemand: „Er ist tot! Alarm! Alarm! Eindringlinge!“
    Als ob man in ein schlafendes Bienennest gestochen hätte, waren auf Kommando aus jeder Ecke Befehle, Schreie und das Stampfen der Sandalen von Soldaten im Eilschritt zu hören. Pete beugte sich aus dem Fenster. Um die Aufprallstelle bildeten Soldaten mit Fackeln einen Halbkreis. Immer mehr Soldaten strömten aus allen Richtungen heran. Wie brennende Lava quollen die Fackelträger durch die Straßen Turions.
    Plötzlich wurde die Tür zu Petes Zimmer mit einem lauten Knall aufgeschlagen. Pete wirbelte herum und sah Tron mit weit aufgerissenen Augen hereinstürzen.
    „Ist alles in Ordnung, Pete?

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