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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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kämpfen wie er. Das kann ich doch nicht …“
    Tron legte seine beiden schweren, kräftigen Hände auf Petes Schultern und schüttelte ihn sanft.
    „Na, na, das schaffst du schon, Pete. Außerdem trägst du ohnehin den Namen deines Vaters, du bist ein Powell. Jeder hier weiß, wer du bist. Ob du nun die Waffen deines Vaters trägst oder nicht, die Bürde trägst du ohnehin jeden Tag.“
    Dann legte er eine Pause ein, atmete tief durch und fuhr fort: „Der König wollte, dass du die Waffen deines Vaters erhältst. Die Waffen gehören in deine Familie, Pete. Führe sie in Ehren.“
    Mit diesen Worten wandte sich Tron um und ging durch die Tür. Pete starrte wie versteinert auf die wunderschönen Waffen.
    Er hörte noch, wie Tron beim Hinausgehen zu ihm sagte: „Ach, der König ist zurzeit unterwegs, aber wenn du willst, kannst du gerne mit mir im Speisesaal essen“, und ohne eine Antwort von Pete abzuwarten, fügte er hinzu: „Ich lasse dich rufen, wenn es so weit ist. Bis bald.“
    „Ja, bis bald, danke für alles, Tron“, antwortete Pete halb in Trance.
    Mit Respekt ergriff Pete beide Waffen. In seiner Rechten hielt er das Schwert und in der Linken den Schild. Sie waren schwer und zogen an seinen Armen. Pete erinnerte sich an das Training, das er mit Thobor absolviert hatte, und daran, dass er oft dachte, weniger tragen zu können, als er tatsächlich konnte. Mit neuem Willen schwang er die Waffen hoch und siehe da, sie fühlten sich schon viel leichter an. Voller Tatendrang hob er den Schild bis zu seiner Nase und hieb mit dem Schwert auf imaginäre Gegner ein. Je öfter er die Hiebe ausführte, umso leichter wurden die Waffen. Nach einiger Zeit ließ er das Schwert gar derart schnell durch die Luft brausen, dass ein Zischen deutlich zu hören war. Zufrieden setzte er sich auf die Bettkante. Er legte das Schwert auf seinen Schoß, stellte den Schild vor sich auf den Boden und stützte sein Kinn auf der Schildkante ab.
    Noch vor nicht allzu langer Zeit war er jeden Abend auf seinem Bett im Waisenhaus gesessen und hatte darauf gehofft, seine Eltern irgendwie wiederzusehen. Nun hatte er seinen Vater wieder. Natürlich nicht, wie er sich das vorgestellt hatte, aber wenigstens hatte er nun die Gewissheit, was passiert war, und er konnte sich von ihm verabschieden. Er legte seine Wange auf den Schild und fuhr mit dem Finger der Kante entlang.
    Nie im Leben hätte er geglaubt, jemals an so einen Ort wie Turion oder gar den Nordwald zu gelangen. So komisch es sich anhörte: Er fühlte sich hier mehr zu Hause als an irgendeinem Ort jemals zuvor.
    Schon bald wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Der Bote von Tron kam, um Pete zum Abendessen abzuholen. Wie abgemacht aßen Tron und Pete im Speisesaal von einem reichlich bestückten Tisch mit Fleisch, Broten und Früchten. Zu seiner großen Freude hatte Tron auch Alya eingeladen. Alle drei unterhielten sich während des Essens ausgelassen über Alyas Schule und stellten so einige große Unterschiede zu Petes Erfahrungen im Waisenhaus fest. Alya und Tron kannten sogar die Grundzüge des Lebens auf der Erde. Zu seiner Freude wusste Alya sogar, dass er ein Erdling war.
    Obwohl sie weniger Technologien zu haben scheinen, wissen sie mehr über das Leben auf der Erde, als ich über das Leben auf Gonran weiß.
    Was ihm vor allem auffiel, außer Alyas Schönheit natürlich, war ihre tief verwurzelte Furcht vor den Gur, ihren Göttern. Auf keine Art und Weise würden sie jemals deren Entscheidungen infrage stellen. Pete musste sich wohl oder übel damit abfinden, dass er zumindest über dieses Thema mit niemandem hier offen reden konnte. In seinen Augen war dies jedoch ein kleiner Preis, denn sie unterhielten sich prächtig.
     
     
    Nach dem Essen gingen alle drei lachend bis vor Petes Zimmer. Die zwei Wachen standen bereits vor der Tür und salutierten vor Tron. Dieser nickte und Alya kicherte.
    „So, Pete, da wären wir. Die Wachen stehen bereit, so kannst du ruhig schlafen. Gute Nacht und hey …“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Es würde auch mich freuen, wenn du bei uns bleibst.“
    „Ich werde es mir sicher überlegen, Tron. Bestimmt.“
    „Gut“, sagte Tron nickend und wandte sich einer der Wachen zu. „Passt mir gut auf den Jungen auf!“
    Lachend wandte er sich von ihm ab.
    Alyas Blick blieb auf Pete hängen und sie flüsterte: „Gute Nacht, Pete, hoffentlich bis morgen …“
    „Gute Nacht, Alya … Ja, bis morgen …“, sagte er

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