Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
Vom Netzwerk:
sonnenklar, dass er nicht neutral dazwischenstehen konnte. Er war ein Powell, er war seines Vaters Sohn. Er konnte sich nur auf die eine oder andere Seite schlagen.
    Er dachte noch einige Sekunden lang nach. Dann ballte er die rechte Faust, sodass die Adern hervorstanden, biss die Zähne zusammen und starrte die Faust an.
    Entschlossen brummte er: „Stärke oder Tod. Für dich, Vater.“
    Den Rest der Nacht konnte er ruhig durchschlafen. Als die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch sein Fenster bahnten und ihm Licht spendeten, wachte Pete auf und sprang kurz entschlossen aus dem warmen Bett. Er streckte sich, gähnte und ließ sich auf die Knie fallen. Er stützte sich auf den Händen auf, streckte die Beine und begann, ein Liegestütz nach dem anderen zu machen.
    Mit jedem Pulsschlag, der durch seinen Schädel donnerte, sagte er sich: „Für dich, Vater. Stärke oder Tod. Für Turion. Für Torwak.“ Seine Muskeln begannen zu brennen, aber er forderte sich weiter. Seine Arme zitterten, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er biss die Zähne zusammen. Mit der letzten Kraft versuchte er, noch ein Liegestütz herauszuholen. Seine Muskeln versagten und ließen ihn auf den Boden klatschen. Erschöpft, aber zufrieden blieb er schwer atmend liegend. Da er sich nicht einmal mehr mit den Händen abstützen konnte, rollte er sich zur Seite und setzte sich auf.
    „Gut gemacht, junger Powell. Sehr gut gemacht!“, hallte Trons Stimme von den Wänden nieder, begleitet vom Klatschen seiner Hände.
    Erstaunt sah Pete zu ihm hoch und lächelte nur müde.
    Tron musterte ihn.
    „Mir scheint, die letzte Nacht hat so einiges bei dir bewirkt, Pete, lass hören …“, lächelte ihn Tron zufrieden an und rieb sich erwartungsvoll die Hände.
    Pete legte seine Arme auf die Knie, stützte die Stirn darauf und sagte: „Da hast du recht, Tron …“, begann er, hob seinen Kopf und schaute Tron direkt in die Augen: „Lehre mich, wie mein Vater zu kämpfen. Zeige mir, wie ich wie er werden kann. Ich will zu euch gehören und den Namen und die Ehre meiner Familie weiterführen.“ Er sprach so entschlossen und bestimmt, dass er sich selbst überraschte. Doch genau so würde er von nun an weitergehen. In den Fußstapfen seines Vaters; entschlossen, mutig, bereit, alles zu geben.
    Tron nickte langsam mit ernster Miene. Er holte tief Luft und klatschte seine Hände zusammen.
    „Nun denn. Herzlich willkommen bei uns, Turioner. Ich werde König Xeron deine Entscheidung mitteilen. Er wird sich bestimmt freuen.“
    Pete nickte ungeduldig.
    „Bestimmt wird er das. Wie war das also mit dem Turnier, Tron?“
    Überrascht schaute Tron ihn an, lachte und sagte: „Ein wahrer Powell! Wer sonst als Torwak kann dein Vater sein!? Aber du hast recht, Junge, das Turnier ist somit deine nächste Aufgabe. So will es die Tradition.“
    „Gut. Ich will bei dem Turnier kämpfen, wie mein Vater es getan hat. Kannst du mich lehren, so gut wie er zu kämpfen?“
    Tron lächelte und nickte.
    „Wenn du weiterhin diesen Eifer zeigst, Pete, werde ich dir eine Menge beibringen können. Das Turnier ist in drei Monaten. Morgen beginnen wir mit dem Training.“
    Damit wandte sich Tron ab.
    „Warum erst morgen? Warum nicht heute?“
    Langsam drehte sich Tron um, er kicherte.
    Mit der Faust schlug er sich in die Hand und sagte laut: „Sehr gut, Pete. Du hast bereits die erste Prüfung bestanden. Du bist lernbegierig und willst keine Zeit verlieren. So gefällt mir das. In einer Stunde gehen wir in die Kampfschule. Ich komm dich holen.“
    „Ja!“, rief Pete laut und ballte die Faust in Siegerpose.
     
     
    Wie versprochen, holte Tron Pete nach genau einer Stunde ab. Er war schon längst bereit und tigerte die ganze Zeit nervös in seinem Zimmer auf und ab. Sie marschierten durch die Straßen, die Pete nun bereits kannte. Sie bogen um dieselbe Ecke wie am Tag zuvor, marschierten über den Markt, der bereits morgens äußerst belebt war. Viele Gesichter der Händler erkannte Pete vom ersten Besuch wieder. Sie bogen um eine weitere Ecke und standen nun vor dem großen Eingangstor der Kampfschule.
    Pete schaute hoch zum Tor und den Zinnen der Mauern. Zwei Wachen beobachteten sie.
    Pete wandte sich zu Tron und fragte: „Tron, warum ist die Kampfschule so gut bewacht? Ist da ein Schatz drin oder so was?“
    Tron lachte, gab der Wache ein Zeichen, worauf sich gleich das Tor zu öffnen begann, und antwortete: „Ein Schatz? Ja, durchaus. Nicht Gold oder

Weitere Kostenlose Bücher