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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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und präsentierte den verdutzten Gefährten das verloren geglaubte Amulett . „Mein Name ist Lan Fu.“, stellte sich der fremde Goblin vor. Zuvor hatten sie umgehend die Straße und auch das Stadtviertel verlassen – nur für den Fall, dass das „Phantom“ sein Missgeschick bemerken und zurückkehren sollte. Bikka hätte den Ganoven zwar mit Freunden in die Finger bekommen und durch die Mangel gedreht, aber Snip wollte partout kein Risiko eingehen. So saßen sie nun in einer Taverne, wo auch zu so später Zeit noch reichlich Betrieb herrschte. Lan Fu hatte einen Tisch am hinteren Ende des Schankraums gewählt, wo sie ein wenig ungestörter waren, und beim Wirt eine Runde Bier bestellt. Snip tastete unterdes immer wieder nach dem Amulett, das er sorgfältig verstaut in seiner Tasche trug. So leichtfertig würde er es nie wieder herausgeben. Das schwor er sich bei allem, was ihm heilig war. Mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Erleichterung wandte er sich nun dem fremden Goblin zu und stellte sich und seine Gefährten vor. Dann gaben sie sich die Hand, aber nicht ohne noch einmal ihren Dank zum Ausdruck zu bringen. Der fremde Goblin winkte ab und grinste verschmitzt. „Das hat der alte Strauchdieb verdient.“ „Kennst du ihn denn?“, fragte Bikka überrascht. „Sagen wir mal so: Wir sind beide in der gleichen Branche tätig. Mit dem Unterschied, dass ich die Leute nicht über den Tisch ziehe. Information gegen Bares, so lautet meine Devise. Und ich mag es gar nicht, wenn solche Typen uns allen den guten Ruf verderben. Wenn ihr also Informationen benötigt, dann solltet ihr besser mich fragen.“ „Das werden wir tun.“, gab Snip zurück. Doch seine Neugier war noch nicht so ganz befriedigt. „Was hat dich denn in die Straße dort geführt, durch die das „Phantom“ geflüchtet ist?“ Lan Fu schmunzelte und verdrehte dabei die Augen ein wenig. „Nun ja, ich hatte euch schon bemerkt, als ihr die Stadt betreten habt. Solch eine Gruppe wie die eure fällt auch in Tramor auf. Und als ich erfuhr, dass ihr euch mit der Konkurrenz treffen wollt, dachte ich, das könnte interessant werden. Und das war es ja auch.“ Mit diesen Worten prostete er den anderen zu. Snip schüttelte langsam seinen Kopf. Diese Stadt hatte schon ihre eigenen Gesetze. Da würden sie als Bewohner der Wildnis noch viel lernen müssen – mitunter auch auf die schmerzhafte Tour. Ihr Gespräch dauerte noch eine ganze Weile. Lan Fu erzählte, dass er aus einem Land weit im Süd-Osten stammte. Dort gab es nur wenige Goblins. Und sie lebten nicht in Stämmen, sondern eher in Großfamilien. Viele bestritten ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. Einige versuchten ihr Glück auch in den Städten, wo sie ihre Geschicklichkeit und Gewitztheit auf unterschiedlichen Feldern unter Beweis stellen konnten. Ein weiteres schelmisches Lächeln zeichnete sich auf Lan Fus Gesicht ab. Er selbst lebte schon seit einigen Jahren in Tramor. Ihm gefiel das laute pulsierende Leben in der Großstadt. Täglich gab es Neues zu entdecken. Langweilig wurde es ihm nie. Und im Laufe der Zeit hatte er gelernt, wie man Informationen beschafft und zu einem guten Preis verkauft. Snip war beeindruckt von seinem Gegenüber. Da hatte einer sein Leben selbst in die Hand genommen und etwas daraus gemacht. Genau das, was er für sich selbst auch wollte und womit er schon begonnen hatte. Doch momentan fühlte er sich eher wie ein Getriebener denn wie ein Gestaltender. Der Goblin schob den Gedanken beiseite; denn nun lag es an ihm, seine Geschichte und die seiner Freunde zu erzählen. Lan Fu hörte aufmerksam zu und schien sich innerlich Notizen zu machen. Die anderen ergänzten die Schilderung hier und da. Als Snip schließlich zum Ende gekommen war, herrschte eine kurze Stille an ihrem Tisch. Die Geräusche der Taverne drangen wieder deutlich an ihre Ohren und sie realisierten, wo sie sich eigentlich befanden. Wenige Minuten später brach Lan Fu, das Schweigen. „Wenn ihr wollt, kann ich versuchen, etwas über das Amulett herauszufinden. Ich kann nicht versprechen, dass es mir gelingt. Solche Artefakte haben oft eine komplizierte und verborgene Geschichte. Da braucht es dann andere Methoden als die meinen. Aber wenn ihr mir zwei Tage gebt, werde ich mein Bestes tun.“ Snip strahlte ihn an und nickte. „Aber billig wird das nicht.“, warnte Lan Fu. „Das ist mir egal.“, versicherte Snip und reichte dem anderen noch einmal die Hand . Zwei Tage später saßen sie

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