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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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auf dem Weg nach Süden. Einige Stunden später erreichten sie den Waldrand. Snip zog sein Monokel aus der Tasche und setzte es auf. Vielleicht halfen ihnen dessen Fähigkeiten, den Zauberer zu finden. Schaden konnte es auf keinen Fall. Vorsichtig ritten sie in den Wald hinein. Die Bäume standen nicht sonderlich eng beieinander und ließen ausreichend Licht herein. Dichtes Unterholz gab es kaum. Dennoch übernahm Bikka wieder die Rolle des Kundschafters. Schließlich kannte er sich am besten in Wäldern aus und konnte potenzielle Gefahren am ehesten ausmachen. Nach einer Weile erstreckte sich vor ihnen eine weitläufige Lichtung. Inmitten dieser Lichtung befand sich ein kleiner Hain. Dort standen die Bäume viel dichter. Stamm an Stamm, nur wenig Platz dazwischen. Auf Snip wirkten sie fast wie ein Schutzwall. Darüber hinaus strahlte der Hain eine unwirkliche Form von Kälte und Dunkelheit aus, die die vier Grünhäute allesamt frösteln ließ. Am liebsten wären sie auf der Stelle umgekehrt. Doch Snip wusste instinktiv, dass es sich um den Ort handelte, nach dem sie gesucht hatten. Obwohl ein Blick durch das Monokel eigentlich überflüssig erschien, schaute er kurz hindurch und sah einen rötlichen Schimmer über dem gesamten Hain liegen. Bingo! Nun mussten sie sich nur noch überwinden und einen Weg in das Wäldchen hinein finden. Snip lenkte sein Pferd auf die Lichtung. Langsam umrundeten sie den Hain und hielten gebannt Ausschau nach einem möglichen Weg, der tiefer hinein führte. Aber sie konnten nichts entdecken. Die Bäume standen dicht an dicht und blockierten jegliche Sicht von außen. Nach der zweiten vergeblichen Runde ließ Snip alle absitzen. In das Wäldchen kamen sie nur zu Fuß. So viel stand fest. Und auch da würde es verdammt eng werden. Sie führten die Pferde an den Rand der Lichtung und richteten ein kleines Lager ein. Dann entschied Snip, dass Rabb bei den Tieren bleiben und die Ausrüstung bewachen sollte. Erwartungsgemäß protestierte der Ork aufs Heftigste. Doch der Goblin duldete keine Widerrede. Einer musste zurückbleiben, um die Tiere und ihre Ausrüstung bewachen. Und Snip als Anführer bestimmte, wer das sein sollte. Murrend setzte Rabb sich unter einen hohen Baum und starrte demonstrativ und beleidigt in den Wald. Die drei anderen ignorierten ihn einfach und machten sich auf den Weg zum Hain. Zwischen zwei eng stehenden Fichten quetschten sie sich hindurch und steckten schon kurz darauf mitten drin im Gewirr aus hohen Holzstämmen. Es war ziemlich finster hier. Vom Himmel war nicht das Geringste zu sehen, was ihnen die Orientierung nicht gerade erleichterte. Mühsam schoben sie sich voran. Schritt für Schritt drangen sie weiter in den Hain vor. Tief hängende Äste peitschten ihnen ins Gesicht. Vor allem Nogg erwischte es das eine ums andere Mal. Mit jeder Menge Wut im Bauch griff er nach seiner Axt, um einige Äste, die ihm im Weg hingen, abzuschlagen. Kaum hatte die Klinge den ersten Ast durchtrennt, ertönte ein tiefes Grollen, das den ganzen Hain erfüllte. Im nächsten Moment schnellten zwei starke Äste wie die Fäuste eines Boxers hervor und trafen den Ork am Kopf und im Bauch, so dass er taumelte und die Axt fallen ließ. Augenblicklich schlängelte sich eine Ranke heran, wickelte sich um den Griff der Axt und zog diese tief in das Wäldchen hinein. Nogg schaute entsetzt hinterher. Und auch die anderen beiden staunten nicht schlecht. Offenbar konnte der Wald zurückschlagen. Und das konnte verheerende, wenn nicht gar tödliche Folgen haben. Snip musste nicht lange nachdenken um zu begreifen, dass sie ihre Waffen besser stecken ließen. Also befahl er, die Bäume auf keinen Fall zu verletzten oder zu beschädigen. Unterdessen gab der gedemütigte Ork laut fluchend zum Besten, dass die öde und staubige Savanne ihm tausendmal lieber gewesen sei als dieser be… Wald. Nach einer Weile, hatte es den Anschein, als würde es ein Stück voraus allmählich heller. Sie strengten sich noch mehr an, um das Tempo zu erhöhen, nur um festzustellen, dass sie sich direkt auf die Lichtung zu bewegten, und zwar genau an der Stelle, von der sie gestartet waren. Snip konnte sich das nicht erklären. Er hätte geschworen, dass sie immer geradeaus gegangen waren. Mit einer ärgerlichen Geste griff er in seine Tasche und holte den Kompass heraus. „Also noch mal!“, gab er das Motto für den zweiten Versuch vor. Und dieses Mal liefen sie stumpf immer in die gleiche Richtung. Wieder dauerte

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