Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Erenatar, der Erste Gedanke, selbst dem auserwählten Volk einst schenkte. Als Zauberer und Lehrmeister bereisen die Annatai das Träumende Universum, sie sind hochgeachtet. Der Name des Nichtigen hingegen wird inzwischen an vielen Orten voller Furcht genannt. Nach der Verwüstung von Xhy entschied ich, dass die Finsternis mit einem Mächtigen wie ihm niemals den Sieg erringen darf, denn selbst für Dämonen wird dies dann ein Universum des Schreckens. Deshalb unterstütze ich in Treue den Regenbogen.«
Rowarns helle Haut wurde fast durchsichtig, so bleich war er geworden. »Das ist eine große Geschichte ...«, flüsterte er.
»Allerdings«, nickte der Dämon. »Manchmal zu groß, Junge. Doch wir haben keine Wahl, wir sind in den Ewigen Krieg der GETEILTEN hineingezogen worden, und nun müssen wir unseren Beitrag leisten. Bald wird sich niemand mehr heraushalten können.«
»Und was ist, wenn ... dieser Nichtige hierherkommt?«
»Die Götter mögen uns davor bewahren, da wir schon mit Femris nicht fertig werden. Aber nein, ich befürchte es nicht, wenn es dich beruhigt. Die Finsternis hat viele Hände und ist an vielen Orten tätig. So wie der Regenbogen auch.«
Rowarn nickte. »Ja, wie man an dir sieht. Und wenn ich bedenke, was aus Zwergen werden kann, und dass selbst Dämonen Furcht vor einem einzigen Zauberer aus den eigenen Reihen haben, sollte jeder von uns versuchen, seinen Beitrag für den Frieden zu leisten, denn anscheinend haben beide GETEILTEN ihre Licht- und Schattenseiten.«
»Weiser kleiner Mann.« Fashirh zeigte die messerscharfen Zähne, doch dann wusste er noch etwas draufzusetzen, als er wohl merkte, wie sehr der Bericht über den Annatai Rowarn erschreckte. »Übrigens befindet sich ein Abkömmling der Annatai auf Waldsee, geboren auf Erytrien, einer von hier weit entfernten, abgeschieden liegenden Insel, die viele Legenden birgt. Man nennt ihn Halrid Falkon, und er ist seit vielen Jahren mit seinem Drachen Fylang unterwegs in allen Landen.«
»Oh!«, rief Rowarn. »Genug damit! Besteht diese Welt nur aus Mächtigen und furchteinflößenden Wesen?«
Da lachte der Dämon. »Nun, dann reden wir doch über etwas, das alle Männer stets beschäftigt, egal ob sie Mächtige sind oder nicht, Dämon oder Mensch: Frauen .«
Rowarn, der annahm, dass dies als Scherz gemeint war, hakte dennoch sofort nach: »Dämonenfrauen?«
Fashirh schnaubte Feuer vor Vergnügen. »Aber natürlich, unschuldiges Kind, schließlich müssen auch wir für Nachkommen sorgen. Unsere Frauen, das sind die mit den Flügeln.«
»Die mit den Flügeln?«
»Aber ja. Unwiderstehlich, sage ich dir. Machen aus jedem Dämon einen sabbernden Idioten, wenn sie es darauf anlegen. Lieben es, andere um den Verstand zu bringen. Sie sind ganz anders als wir, sprechen eine andere Sprache, und sie leben auch nicht mit uns zusammen.«
Rowarn war halbwegs fassungslos und gierig nach mehr. Solche Geschichten hatten ihn schon immer fasziniert, und er wollte es sich nicht noch einmal sagen lassen, dass er zu viele Vorurteile gegen Dämonen hegte. »Und ... was tun sie so?«
»Manchmal kommen sie zu uns und suchen sich einen Partner«, antwortete Fashirh. »Dann verschwinden sie wieder. Stell dir vor, es ist tabu für uns, ihr Reich oben in den Sphären aufzusuchen. Sie ziehen unsere Kinder auf und bilden sie aus, bevor sie die männlichen Nachkommen zu uns schicken. Sie sind verführerisch ...«
»Gefährlich ...«
»Und ob. Sie bestehen nahezu aus purer Magie. Sie greifen niemals zu Waffen, aber das brauchen sie auch nicht. Denn sie mischen sich selten in weltliche Belange ein. Sie suchen Menschen und andere Völker, wenn überhaupt, nur zur Abwechslung und zum Vergnügen auf. Wir, der männliche Teil unseres Volkes, kennen ihre Gedanken nicht. Wir wissen nicht einmal, wem sie dienen.«
»Vielleicht keiner Seite«, murmelte Rowarn. »Und jeder ...«
»Ja, mag sein.« Fashirh rieb sich den langen dünnen Spitzbart, der jedoch nicht aus Haaren, sondern aus Haut und Sehnen bestand, die beweglich waren. »Auch wenn es nur noch das GETEILTE gibt, so sind wir doch irgendwie immer noch alle Eins, oder? Ich habe Dinge gesehen, die Anhänger des Regenbogens taten, welche selbst einem Dämon die Essenz gefrieren lassen. Der Schwarze Annatai, den ich vorhin erwähnte, und den man nicht ohne Grund den Nichtigen nennt, hat mir beigebracht, was Furcht ist. Mir , einem Dämon von Xhy! Mich etwas gelehrt, das unmöglich bei uns scheint! Soll ich dir
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