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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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getäuscht, Femris. Ich habe keine Angst mehr vor dir.

NEUNTER TEIL

Tabernakel

Kapitel 49
Statuen und Teppiche

    Ulram der Leutselige eilte ihnen entgegen, als Rowarn und Arlyn die Treppe in die Hauptstube hinunterstiegen. »Welches Vergnügen! Welche Freude! Seid Ihr wohlauf?«
    »Ja, das sind wir«, antwortete der junge König ein wenig erstaunt, denn der Wirt schien überglücklich zu sein. »Und herzlichen Dank auch für die gute Bewirtung. Wir werden nun abreisen.«
    »Gewiss doch! Eure Begleitung ist bereits eingetroffen und wartet schon seit zwei Tagen.«
    »Unsere Begleitung?«, sagte Rowarn verdutzt.
    »Folgt mir bitte, edler Herr, meine Lady«, forderte der Wirt sie auf und ging voran zu einer kleinen Nische, in der Rowarn die Ritter Laradim und Reeb erblickte, sowie Oïsin und Norem. Dann machte sein Herz einen Satz, als er im Schatten eine hünenhafte, schwarzgekleidete Gestalt mit langen spitzen Ohren und Widderhörnern sitzen sah. »Vater«, flüsterte er aufgeregt und voller Freude, nachdem er hastig die Ritter begrüßt hatte, die sich gegenseitig rempelnd aufgesprungen waren und sich verbeugten.
    Angmor stand unerwartet auf und trat dicht zu Rowarn, den die ungewohnte Nähe zu seinem Vater verlegen machte. Ein wenig ängstlich hielt er still, als Angmor sein Gesicht mit kühlen rauen Fingern berührte, seine Schultern und die Arme abtastete und dann wieder das Gesicht. »Junge, ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte der Visionenritter leise, und Rowarn wurde immer unruhiger. So eine Besorgnis hatte er noch nie in der tiefen Stimme des Dämons gehört.
    »Ja, sicher«, begann er verwundert. »Aber ...«
    Angmor wandte sich Arlyn zu. »Ist das wahr?«
    Die Königin nickte. »Er ist gesund, unverletzt und ganz er selbst.«
    »Seine rechte Hand ist verbunden.«
    »Nur eine kleine Verbrennung an zwei Fingern, die er sich vorhin hier zugezogen hat. Das ist bald verheilt.«
    »Was ist denn los?«, fragte Rowarn nervös.
    »Femris hat die Nachricht verbreiten lassen, dass du im Dämonenland umgekommen bist«, berichtete Lara. »Tracharh hat ein blutiges Gewand und Wappenhemd geschickt, mit ein paar Haaren von dir. Graum konnte riechen, dass es deine waren, auch das Blut stammte von dir.«
    »Ich konnte es nicht sehen«, sagte Angmor düster. »Wir ... wollten es nicht glauben, aber alles sprach dafür ...« Immer noch ließ er Rowarn nicht aus den Augen, bohrte seinen magischen Blick tief in ihn hinein. »Ich spürte, dass du fort warst.«
    »So wie ich«, sagte Arlyn. 
    »Und beinahe war es auch so«, fügte Rowarn ernst hinzu. »Zuerst hatte ich mich verloren, und ... ja, gewissermaßen starb ich tatsächlich im Dämonenland. Ich war für einige Augenblicke tot, doch ich wurde gerade noch rechtzeitig zurückgeholt ...« Zornig ballte er die Faust. »Wenn ich Tracharh das nächste Mal sehe, schlage ich ihm die Hörner ab, und zwar knapp unter dem Kinn. Das blutige Hemd stammt wahrscheinlich aus meiner Gefangenschaft in der Splitterkrone, und die Haare hat er mir eigenhändig ausgerissen. Es tut mir leid, dass ihr solche Sorge hattet.«
    »Ja. Diesmal ist es Femris gelungen, uns tief zu treffen. Und weil ich dich nicht sehen und spüren konnte ...« Angmor setzte sich wieder und starrte gedankenverloren vor sich hin. 
    Die vier Ritter strahlten Rowarn an und konnten auch nicht umhin, ihn zu berühren, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich kein Geist war.
    Ulram kam mit zwei Knechten im Gefolge herbei und nötigte das Paar, Platz zu nehmen, damit er auftragen konnte. Rowarn musste zugeben, dass er schon wieder hungrig war, und kam der Aufforderung gern nach.
    »Wo ist Graum?«, fragte er seinen Vater.
    »Bei Noïrun und passt auf ihn auf«, brummte Angmor. »Nicht nur, dass ständig irgendwelche Attentäter versuchen, ihn umzubringen; seit dem Gerücht um deinen Tod ist der Mann überhaupt nicht mehr zu halten. Er geht als Erster in die Schlacht und kehrt als Letzter daraus zurück. Die letzten beiden Siege sind allein ihm zu verdanken. Er wütet nicht weniger als du, wenn du in Raserei bist, Rowarn. Graum weicht ihm nicht von der Seite.«
    »Gut so, ich könnte mir keinen besseren Leibwächter vorstellen«, meinte Rowarn halbwegs beruhigt.
    »Olrig hat keinen Augenblick daran geglaubt, dass du tot bist«, sagte Oïsin. »Er war überzeugt, dass du lebst, und zwar aus tiefstem Herzen. Das hat uns nicht ganz verzweifeln lassen.«
    »Aber es gelang ihm nicht, den Heermeister zu beruhigen«,

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