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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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terranische Schiff problemlos visuell ausmachen. Es erhob sich glänzend und metallisch rein über den Müll von Gandhitown, und sobald er es sah, lenkte er den Wagen in seine Richtung.
    Ein bewaffneter terranischer Wächter in einer graugrünen Uniform, die ihm vom letzten Krieg her noch vertraut war, hielt Baines ein paar hundert Meter vor dem Schiff an, und aus einem nahe gelegenen Torweg sah er, wie sich die Mündung einer schweren Waffe auf ihn richtet. »Ihren Ausweis, bitte«, sagte der Wächter, der ihn wachsam musterte.
    Gabriel Baines sagte: »Sagen Sie Dr. Rittersdorf, ein Gesandter des Hohen Rates sei hier, um ihr ein letztes Angebot zu un terbreiten, das ein Blutvergießen auf beiden Seiten verhindern kann.« Er saß angespannt und steif aufgerichtet hinter dem Steuer des Wagens und starrte geradeaus.
    Über Interkom wurden einige Arrangements getroffen. »Sie können weiterfahren, Sir.«
    Ein zweiter Terraner, der ebenfalls eine militärische Uniform mit Rangabzeichen und Orden trug, geleitete ihn zu Fuß an die Rampe, die zur offenen Schleuse des Schiffes hinaufführte. Sie stiegen hinauf, dann durchquerte Baines mürrisch einen Gang und suchte nach Raum 32-H. Die ihn einengenden Wände führten dazu, daß er sich unbehaglich fühlte. Er sehnte sich nach frischer Luft, in der man atmen konnte. Doch jetzt war es zu spät. Er fand die richtige Tür, zögerte kurz und klopfte. Die Flasche unter seinem Arm gluckerte leise.
    Die Tür schwang auf, und sie stand vor ihm. Dr. Rittersdorf trug noch immer den schwarzen Pullover, der ihr ein bißchen zu eng war, den schwarzen Rock und die Elfenschühchen. Sie sah ihn unsicher an. »Moment, Sie sind Mister…«
    »Baines.«
    »Ah. Der Para.« Halb an sich selbst gerichtet, fügte sie hinzu: »Schizophrene Paranoia. – Oh, verzeihen Sie.« Sie errötete. »Es war nicht beleidigend gemeint.«
    »Ich bin hier«, sagte Gabriel Baines, »um auf etwas anzustoßen. Machen Sie mit?« Er ging an ihr vorbei in ihr winziges Quartier.
    »Auf was denn?«
    Er zuckte die Achseln. »Das dürfte doch offensichtlich sein.« Er ließ es zu, daß seine Stimme genau die richtige irritierte Schattierung ausdrückte.
    »Sie geben also nach?« Ihr Tonfall war spitz und eindringlich. Sie schloß die Tür und kam einen Schritt auf ihn zu.
    »Zwei Gläser«, sagte er mit absichtlich resignierend klingender Stimme. »Okay, Frau Doktor?« Er nahm die alphanische Brandyflasche mit dem fremdartigen Zusatz aus der Papiertüte und schraubte den Verschluß ab.
    »Ich glaube, Sie haben einen klugen Entschluß gefaßt«, sagte Dr. Rittersdorf. Sie sah einfach hinreißend aus, als sie nach den Gläsern suchte. Ihre Augen glänzten. »Dies ist ein gutes Zeichen, Mr. Baines. Wirklich.«
    Betrübt, ganz die Verkörperung des Geschlagenen, füllte Gabriel Baines die beiden Gläser bis zum Rand.
    »Dann können wir also in Da Vinci Heights landen?« fragte Dr. Rittersdorf, als sie das Glas hob und daran nippte.
    »Oh, aber sicher«, sagte er teilnahmslos und nahm ebenfalls einen kleinen Schluck. Es schmeckte abscheulich.
    »Ich werde den Sicherheitsbeamten unserer Mission informieren«, sagte sie. »Mr. Mageboom. Damit es nicht zu unvorhergesehenen…« Sie verfiel schlagartig in Schweigen.
    »Stimmt was nicht?«
    »Ich hatte gerade ein seltsames…« Dr. Rittersdorf runzelte die Stirn. »Es war wie ein Flügelschlag. Tief in meinem Inneren. Wenn ich es nicht besser wüßte…« Sie sah verlegen aus. »Aber was soll’s, Mister… äh… Baines?« Sie nahm einen schnellen Schluck aus ihrem Glas. »Ich fühle mich plötzlich so… gespannt. Ich schätze, ich war wohl zu besorgt; wir wollten es nicht darauf anlegen…« Ihre Stimme verlor sich im Nichts. Sie ging in eine Ecke der Kabine und nahm auf einem Stuhl Platz. »Sie haben mir etwas in den Drink getan.« Sie stand auf und ließ das Glas fallen; dann durchquerte sie so schnell wie möglich den Raum und näherte sich einem roten Knopf, der sich an seinem äußersten Ende befand.
    Als sie an Baines vorbeikam, legte er eine Hand um ihre Taille. Der Bevollmächtigte des Interclan-Rates von Alpha III M2 holte zum Ultimaten Schlag aus. Jetzt mußte er Nägel mit Köpfen machen. Der Plan mußte ausgeführt werden – es ging um ihr Überleben.
    Dr. Rittersdorf biß ihm ins Ohr. Trennte beinahe sein Läppchen ab.
    »He«, sagte er bebend.
    Dann sagte er: »Was machst du da?«
    Und danach sagte er: »Ledeburs Gebräu funktioniert wirklich.«
    Später fügte

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