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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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ganzes Gewicht in einen rechten Haken, der Hooks am Kopf traf.
    Der große Mann ging wie tot zu Boden und landete auf dem Rücken, die Arme weit ausgestreckt.
    »
Madre di Dio
«, sagte Filomena.
    »Ich sag es dir nur noch ein Mal«, grollte Luca, »und wenn du dann nicht gehorchst, schlitze ich dir die Gurgel auf. Bring das Balg in den Keller und wirf es ins Feuer.«
    Filomena wickelte mit zitternder Hand eine Schicht Stoff von dem Kind ab, so dass sein winziges, faltiges Gesicht und ein kleines Stück von seiner Brust sichtbar wurde. »Hier«, sagte sie und hielt es Luca hin. »Wenn Sie der Vater sind, dann nehmen Sie es. Es ist Ihr Kind.«
    Luca betrachtete den Säugling mit ausdrucksloser Miene. »Vielleicht bin ich der Vater, aber das spielt keine Rolle. Ich will nicht, dass es noch mehr von diesem Pack gibt.«
    Filomena sah ihn verwirrt an. »Hier«, sagte sie noch einmal und hielt Luca den Säugling hin. »Nehmen Sie es.«
    Luca hob langsam die geborstene Flasche, schien es sich jedoch noch einmal anders zu überlegen. »Ich will es nicht«, sagte er, packte Filomena im Nacken und schob sie grob durch die Küche und die Treppe hinunter in den Keller, wo der Ofen kollerte und spürbar Wärme abstrahlte. Hier war es dunkel, und Luca zerrte Filomena bis vor den Ofen. Dann ließ er sie los und öffnete die Ofentür. Glühende Hitze schlug ihnen entgegen, und der ganze Raum wurde in rötliches Licht getaucht.
    »Wirf es rein«, sagte Luca.
    »Nein«, flüsterte Filomena. »
Mostro!
« Als Luca ihr die geborstene Flasche in den Nacken drückte, hielt sie ihm das Kind entgegen. »Es ist Ihr Kind. Tun Sie mit ihm, was Sie wollen.«
    Luca betrachtete den Heizofen und wandte sich dann wieder Filomena zu. Er blinzelte und trat einen Schritt zurück. Im rötlichen Schein der brennenden Kohle sah sie nicht mehr aus wie Filomena. Das war nicht die Frau, die er vor ein paar Stunden in der Tenth Avenue abgeholt hatte. Er erkannte sie nicht wieder. »Du musst es tun«, krächzte er.
    Filomena schüttelte den Kopf, und zum ersten Mal traten ihr Tränen in die Augen.
    »Wirf es in den Ofen«, sagte Luca, »und ich vergebe dir. Wenn nicht, schlitz ich dir die Gurgel auf und werf euch beide rein.«
    »Was reden Sie da? Sie sind verrückt!« Filomena fing an zu schluchzen – sie sah aus, als wäre sie zu einer entsetzlichen Erkenntnis gekommen. »Oh
Madre di Dio
, Sie sind verrückt!«
    »Ich bin nicht verrückt«, erwiderte Luca und wiederholte, was er eben gesagt hatte. »Ich will nicht, dass es noch mehr von diesem Pack gibt. Ich bin nicht verrückt. Ich weiß, was ich tue.«
    Als Filomena sagte: »Nein, das mach ich nicht«, packte Luca sie an den Haaren und zerrte sie direkt vor die Ofentür. »Nein!«, schrie Filomena und krümmte sich, um der Hitze zu entkommen. Dann spürte sie den gezackten Rand der Flasche im Nacken, und einen Augenblick später hielt sie das Kind nicht mehr in den Händen. Der Säugling war fort, und zurück blieben nur sie und Luca, der rötliche Feuerschein und die Finsternis um sie herum.
     
    Hooks beugte sich über die Spüle und spritzte sich Wasser auf Kinn und Wangen. Vor wenigen Sekunden war er mit schmerzendem Kopf zu sich gekommen und zur Spüle gestolpert, jetzt hörte er Schritte von der Kellertreppe her und das Schluchzen einer Frau, wahrscheinlich Filomena. Er fuhr sich mit den nassen Fingern durchs Haar, und als er sich umdrehte, sah er sich Luca gegenüber, der Filomena im Nacken gepackt hielt wie eine Marionette, die zu Boden stürzen würde, wenn er sie losließe.
    »Um Gottes willen, Luca«, keuchte Hooks.
    Luca stieß Filomena auf einen Stuhl, wo sie sich vornüberkrümmte und die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug.»Bring sie nach Hause«, sagte er zu Hooks und wandte sich zur Treppe um. Bevor er nach oben verschwand, warf er noch einen Blick über die Schulter und sagte: »Luigi …« Er zögerte und strich sich die Haare aus der Stirn. Dabei sah er aus, als wollte er etwas zu Hooks sagen, konnte aber die Worte nicht finden. Schließlich deutete er auf Filomena und sagte: »Zahl ihr fünftausend. Du weißt, wo das Geld ist.« Und damit stieg er die Treppe hinauf.
    Als er das Schlafzimmer betrat, lag Kelly reglos auf dem Bett, die Augen geschlossen und die Arme lang ausgestreckt. »Kelly«, sagte er und setzte sich neben sie auf die Matratze. Unten ging die Küchentür auf und zu, und kurz darauf sprang ein Motor an. »Kelly«, sagte er, lauter dieses Mal. Als sie nicht

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