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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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Werkstatt lief und wie er mit Leo zurechtkam, und Sonny hatte jedes Mal ausgesprochen einsilbig geantwortet. Es war später Nachmittag, und die Mauer, die das Anwesen einschloss, warf einen langen Schatten auf das Gras. Am Eingang parkte der große Essex Stoßstange an Stoßstange mit Tessios Packard, und einige Männer standen um die Wagen herum, rauchten und unterhielten sich. Sonny deutete auf ein Grundstück direkt gegenüber vom Haupthaus, auf dem sich bisher nur ein Fundament befand. »Für was ist das?«, wollte er wissen.
    »Das?«, erwiderte Vito. »Das ist für einen meiner Söhne, wenn er heiratet. Dann gehört das Haus ihm. Ich habe den Bauarbeitern gesagt, sie sollen das Fundament legen, und ich würde mich melden, wenn das Haus fertiggestellt werden soll.«
    »Pa«, sagte Sonny, »ich habe nicht vor, Sandra zu heiraten.«
    Vito wandte sich zu ihm um und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Darüber wollte ich mit dir reden.«
    »Hör mal, Pa, Sandra ist erst sechzehn.«
    »Wie alt, glaubst du, war deine Mutter, als ich sie geheiratet habe?«
    »Ja, ich weiß, aber ich bin erst siebzehn. Du warst älter.«
    »Das stimmt, und ich will ja auch nicht, dass du sofort heiratest.«
    »Was willst du dann?«
    Vito runzelte die Stirn, um seinen Sohn wissen zu lassen, dass ihm dieser Tonfall nicht gefiel. »Mrs. Columbo hat mit deiner Mutter geredet. Sandra ist in dich verliebt. Wusstest du das?«
    Sonny zuckte mit den Achseln.
    »Antworte mir.« Vito packte Sonny an den Schultern. »Sandra ist keins von den Mädchen, mit denen man sich amüsiert. Du musst ihre Gefühle ernst nehmen.«
    »Das weiß ich, Pa. So ist es ja auch nicht.«
    »Wie ist es dann, Santino?«
    Sonny wandte den Blick ab und schaute zu Ken Cuisimano und Fat Jimmy hinüber, zwei von Tessios Männern, die an derlangen Motorhaube des Essex lehnten und Zigarren rauchten. Die beiden beobachteten Sonny, bis er Fat Jimmys Blick erwiderte. Dann drehten sie sich um und setzten ihr Gespräch fort. Sonny sagte zu seinem Vater: »Sandra ist wirklich etwas Besonderes. Aber ich möchte einfach niemand heiraten. Noch nicht jedenfalls.«
    »Aber sie bedeutet dir etwas. Nicht wie die anderen, denen du hinterherläufst.«
    »Pa …«
    »Komm mir nicht mit ›Pa …‹, sagte Vito. »Meinst du, ich weiß das nicht?
    »Ich bin noch jung, Pa.«
    »Das stimmt. Du bist jung – und eines Tages wirst du erwachsen sein.« Vito hielt inne und hob den Finger. »Sandra ist kein Mädchen, mit dem man herumspielt. Wenn du meinst, dass du sie vielleicht heiraten möchtest, kannst du dich weiter mit ihr treffen.« Er trat dicht an Sonny heran, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Und wenn du dir sicher bist, dass du sie nicht heiraten willst, dann lässt du sie in Ruhe.
Capisc’?
Ich möchte nicht, dass du diesem jungen Mädchen das Herz brichst. Denn dann …« Vito hielt inne und suchte nach den richtigen Worten. »Denn dann würdest du in in meinem Ansehen sinken, Santino. Und das möchtest du nicht.«
    »Nein, Pa«, sagte Sonny und sah seinem Vater in die Augen. »Nein, das möchte ich nicht.«
    »Gut.« Vito klopfte seinem Sohn auf den Rücken. »Dann lass uns mal schauen, was die am Heizkessel treiben.«
    Vito und Sonny stiegen über eine Holztreppe in den Keller hinunter. Die Handwerker hatten den Heizkessel auseinandergenommen, und die Teile lagen überall auf dem Betonboden verstreut. Durch eine Reihe schmaler, ebenerdiger Fenster fiel Licht in den feucht riechenden Raum. Mehrere runde Metallpfosten ragten in der Mitte aus dem Beton und stützten einen schweren Holzbalken an der Decke. Eddie Veltri saß unter einem der Fenster auf einem Hocker und blätterte in einer Zeitung. Als er Sonnyund Vito bemerkte, schaute er hoch und sagte: »Hey, Vito, hast du das gesehen – Ruth behauptet, die Senators würden die Giants in der World Series schlagen.«
    Vito interessierte sich nicht im Geringsten für Baseball oder irgendeine andere Sportart, sofern es nicht seine Wettgeschäfte betraf. »Und?«, sagte er zu den beiden Handwerkern, die offenbar dabei waren, ihr Werkzeug einzupacken. »Alles in Ordnung?«
    »Bestens«, sagte der Größere. Beide Männer waren ziemliche Brocken, und sie sahen eher aus wie Leibwächter und nicht, als würden sie Heizkessel reparieren.
    »Und wir schulden euch nichts?«
    »Keinen Cent«, sagte der andere. Er hatte Schmierfett im Gesicht, und unter der Mütze, die er sich gerade aufgesetzt hatte, schauten dichte blonde Haarbüschel

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