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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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über ihren eigenen Plan nachdenken. „Er dürfte natürlich nicht zu schnell für mich sein.“
    Ashley lachte und strahlte vor Glück so sehr, dass Melissa sich zu fragen begann, ob es nicht ein Gesetz gab, das so viel Glückseligkeit untersagte.
    „Weißt du, was dein Problem ist, Melissa?“, fragte sie dann geradeheraus.
    „Eine Zwillingsschwester, die meint, sie müsste sich permanent in meine Angelegenheiten mischen?“
    „Dein ganzes Leben pendelt zwischen Siegen und Niederlagen. Dazwischen gibt es für dich überhaupt nichts, und du verlierst nicht gern. Als deine Beziehung mit Dan gescheitert ist, hast du das als persönlichen Fehlschlag gewertet. Und danach warst du zu ängstlich, um es noch einmal zu versuchen.“
    „Blödsinn“, warf Melissa ein, doch ihr Tonfall hatte etwas Zögerliches.
    „Ich war immer der altmodische Typ“, fuhr Ashley mit sanfter Stimme fort. „Du dagegen warst immer der wetteifernde Typ. Als Dan mit dir Schluss gemacht hat, hast du das als Ablehnung betrachtet, weil er dir zuvorgekommen ist und du nicht diejenige warst, die den Schlussstrich gezogen hat.“
    Melissas Kehle war wie zugeschnürt, und es half auch nichts, dass sie ein paarmal schluckte. Sie brachte einfach nicht die Worte heraus, um Ashley zu widersprechen. In gewisser Weise hatte die Trennung von Dan bei ihr zu der Überzeugung geführt, dass Liebe für andere Leute eine gute Sache war, aber nicht für sie selbst.
    Ihre Schwester stand mit Katie im Arm auf und gab Melissa einen Kuss auf den Kopf. „Viel Spaß heute Abend“, sagte sie und verließ das Zimmer.
    Nach dem Tanken fuhr Steven eine Weile durch die Stadt und wunderte sich über die für ihn untypische Ziellosigkeit, bis ihm auf einmal bewusst wurde, dass er Hunger hatte. Er fuhr zum einzigen Drive-in-Hamburgerrestaurant der Stadt, bestellte einen Cheeseburger und eine Cola, ließ den Wagen auf den Parkplatz rollen und begann zu essen, wobei er sorgfältig darauf achtete, dass nichts auf sein sauberes Hemd oder seine beste Jeans tropfte. Beide Kleidungsstücke sollten so lange wie möglich tadellos aussehen.
    Nachdem er den Cheeseburger verspeist hatte, war es immer noch zu früh, um Melissa abzuholen.
    Nach einigem Suchen stieß er auf einen Blumenladen, doch er hatte bereits geschlossen. Also fuhr er weiter zum Supermarkt, obwohl er lieber etwas Edleres gekauft hätte, irgendein großes Bukett mit exotischen Blumen und farbigen Bändern. Das sollte heute Abend aber nicht sein, also musste er sich mit dem begnügen, was das Sortiment hergab. Er hatte die Wahl zwischen Gänseblümchen, Rosen und etwas, das nach einer Lilienart aussah. Eigentlich wollte er von allem einen Strauß kaufen und sie zu einem großen Strauß zusammenbinden, aber da er nicht sicher war, welche Farben miteinander harmonierten, entschied er sich für ein Dutzend gelbe Rosen, die er in eine vasenförmige Plastiktüte steckte und zur Kasse trug.
    Überall standen lange Schlangen, die meisten Einkaufswagen quollen über, während kleine Kinder vor Langeweile oder Müdigkeit quengelten. Vereinzelt entdeckte er ein paar Männer, die wie er gekommen waren, um in letzter Minute noch ein paar Blumen zu kaufen.
    Steven wartete geduldig, da er an den Schlangen ohnehin nichts ändern konnte. Außerdem hatte er noch Zeit genug. Er war so in Gedanken versunken, dass er zusammenzuckte, als ein anderer Einkaufswagen plötzlich seitlich mit seinem kollidierte.
    Tessa Quinn vom Sunflower Café stand da und lachte ihn an. „Hoppla“, sagte sie. „Tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst, wohin ich meinen Wagen schiebe.“
    „Hi“, grüßte er sie und lächelte freundlich.
    Ihr Blick fiel auf die gelben Rosen. „Schöne Blumen.“
    „Ja“, antwortete er mit einem Seufzer.
    „Kein Mann der vielen Worte“, stellte sie mit gespieltem Bedauern fest. „Zu schade, denn davon haben wir in dieser Stadt schon mehr als genug.“
    Er lachte. „Und? Freuen Sie sich schon auf heute Abend?“ Auf der Ranch hatte Kim sich ständig darüber beklagt, dass sie die gesamte Truppe der schweigsamen Creed-Männer lieber heute als morgen gegen jemanden eingetauscht hätte, der in ganzen Sätzen redete.
    Tessas Lächeln wurde noch strahlender. „Oh ja“, antwortete sie. „Ich dachte schon, Tom Parker würde mich niemals fragen.“
    Die Schlange rückte vor, aber Steven ließ Tessa vorgehen. „Tja, und ich dachte schon, Melissa würde
mich
niemals fragen“, scherzte er. Ganz gleich, was aus ihnen werden

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