Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
zärtliches Gefühl tief in ihrem Herzen, das aber nicht Dan galt, sondern dem, was einmal zwischen ihnen gewesen war, und seinen Kindern. Sie setzte zu einer belanglosen Bemerkung an, doch bevor sie dazu kam, wurde sie durch lautes Gelächter vom Eingang her abgelenkt.
Tom und Tessa waren eingetroffen. Er sah in der Jeans und dem Westernhemd gut aus. Ohne seine Polizeiuniform wirkte er richtig attraktiv. Tessa trug ein blau gemustertes Sommerkleid mit Rüschen. Als Tom Melissa entdeckte, grinste er sie breit an und deutete mit dem Zeigefinger auf sie, dann zog er Tessa in ihre Richtung hinter sich her durch die Menge.
Dan und Tom gaben sich die Hand, und dann setzte auch schon wieder die Musik ein, und Dan und Holly trieben mit dem Rhythmus durch den Saal davon. Melissa und Tessa wechselten ein paar Worte, doch da eine Unterhaltung wegen der Lautstärke so gut wie unmöglich war, gaben sie es schnell wieder auf.
Seufzend sah sie zu Steven, während Tessa und Tom zu tanzen begannen. „Die beiden passen gut zusammen“, stellte sie fest, woraufhin Steven kurz nickte und sie um den nächsten Tanz bat.
Nach einer Weile gingen sie nach draußen, um frische Luft zu schnappen und den sternenübersäten Himmel zu bewundern. Als die Klänge einer romantischen Ballade aus dem Saal drangen, nahm Steven Melissa in seine Arme, und sie tanzten im Schatten des alten Gebäudes einen Walzer.
Mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen sah er sie an. „Ich habe dich ja gewarnt, was meine Tanzkünste angeht“, sagte er.
„Du tanzt sehr gut“, beteuerte sie.
Und so tanzten sie weiter, sogar in den Pausen zwischen zwei Liedern. Für Melissa war es, als sei die Zeit stehen geblieben. Gerade als sie den Kopf in den Nacken legte und seinen Kuss erwartete, kam ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf den Parkplatz gefahren, sodass der Kies in alle Richtungen flog.
„Was soll das denn?“, murmelte Steven.
Melissa spähte in die Dunkelheit und erkannte Martine von der Tankstelle, die aus ihrem alten klapprigen Wagen sprang.
„Hilfe!“, schrie Martine aus Leibeskräften. „Ich brauche Hilfe!“
Die Musik übertönte ihre Rufe, sodass sie im Saal niemand hören konnte, aber Steven und Melissa liefen sofort zu ihr.
„Martine?“, rief Melissa. „Was ist los?“
„Man hat mich überfallen!“, brachte Martine keuchend heraus. „Ein Mann mit Skimaske – er hat alles Geld aus der Kasse genommen … und ich musste den Safe aufschließen … er hatte eine Waffe …“
„Atmen Sie erst einmal durch“, redete Melissa auf sie ein und griff nach ihren Händen.
„Ich hole den Sheriff“, sagte Steven, was Melissa nur am Rande wahrnahm. Sie nickte bestätigend, ohne sich zu ihm umzudrehen.
„Sind Sie verletzt?“, fragte Melissa.
Martine schüttelte den Kopf, war aber nach wie vor völlig aufgelöst. „Nein … ich hab gemacht, was er wollte … zum Glück war niemand sonst im Laden …“
Melissa führte die am ganzen Leib zitternde Martine zurück zu ihrem Wagen und ließ sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Tom tauchte nur wenige Augenblicke später auf, gefolgt von Tessa, Steven und einigen anderen. Sofort machte Melissa Platz, damit Tom sich um die Frau kümmern konnte.
„Sag mir genau, was passiert ist“, bat er sie, während er aufmerksam ihr blasses Gesicht betrachtete.
Abermals erzählte Martine, was Melissa bereits gehört hatte. Ein nervöser Mann mit Skimaske war in den Laden gekommen und hatte mit einer Schusswaffe herumgefuchtelt, weshalb sie fürchtete, er würde sie umbringen. Sie befolgte seine Anweisungen, händigte ihm alle Einnahmen aus und gab ihm auch noch das, was sich in ihrer eigenen Geldbörse befand.
Tom wollte wissen, ob sie den Mann trotz Maske erkannt hatte, woraufhin sie den Kopf schüttelte, sich dabei aber auf die Unterlippe biss.
„Was ist?“, hakte Tom ganz ruhig nach. „Sag es mir, Martine.“
„Ich war halb verrückt vor Angst, aber … aber aus irgendeinem Grund habe ich aus dem Fenster gesehen… ich weiß auch nicht … vielleicht wollte ich mich davon überzeugen, dass er nicht zurückkommt … und da sah ich, wie er in einen Wagen einstieg und davonfuhr.“ Sie machte eine kurze Pause und wirkte unentschlossen. „Ich kann’s nicht beschwören, Tom, aber er sah nach der alten Rostlaube von Velda Cahill aus.“
Melissa fühlte, wie sich ihr Magen verkrampfte.
Oh, Gott! Byron?
Tom richtete sich auf und drehte sich zu Tessa um. „Es tut mir leid“, sagte er mit
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