Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
etwas tatsächlich Essbares. So etwas würde man wohl eher in einem Geschäft für Scherzartikel finden, vorausgesetzt, es gab überhaupt eine Nachfrage nach Plastiklasagne. „Aber glaub mir, das war ein ziemlicher Schock. Erst wenn du eine Meute nackter Senioren bei einer Partie Krocket erlebt hast, kannst du behaupten, dass du wirklich alles gesehen hast.“
    „Und du hattest keinen Wasserschlauch dabei“, witzelte Ashley.
    „Ha-ha“, sagte sie und zog sorgfältig die Zellophanfolie von der Lasagne. Ashley war diejenige, die kochen konnte, ganz im Gegensatz zu Melissa. Sie hätte nicht einmal ein vernünftiges Essen zustande gebracht, wenn es um ihr Leben gegangen wäre. „Wann kommst du wieder nach Hause? Mir fehlen deine Mitleidsessen.“
    Wieder musste Ashley lachen, doch der Unterton ließ eine leichte Sorge erkennen. „Mitleidsessen sind das also?“, gab sie zurück. „Du weißt genau, wann wir zurückkommen, weil ich es dir schon hundertmal gesagt habe: Anfang nächster Woche.“ Sie hielt kurz inne und atmete tief durch. „Melissa, stimmt etwas nicht? Abgesehen von der Nudisteninvasion, meine ich.“
    „Nudisteninvasion trifft es ziemlich gut“, erwiderte Melissa ironisch, während sie die Lasagne von sich wegschob, weil ihr bei deren Anblick mit einem Mal der Appetit vergangen war. „Außerdem haben wir bereits Freitag, also heißt ‚Anfang nächster Woche‘ …“
    „Okay, Dienstag“, unterbrach Ashley sie und wartete dann beharrlich auf die Antwort auf ihre Frage.
    „Byron Cahill wurde heute Morgen aus dem Gefängnis entlassen“, sagte Melissa schließlich.
    „Und?“, hakte Ashley nach, für die diese Neuigkeit kein Grund zur Sorge zu sein schien.
    „Er ist bislang nicht hier aufgetaucht, und Velda regt sich sehr darüber auf.“
    „Und was ist sonst noch passiert?“, bohrte Ashley. „Velda regt sich schon seit Jahren über alles Mögliche auf, und dass Byron heute Morgen entlassen werden sollte, weißt du auch nicht erst seit letzter Woche.“
    Ich habe einen Mann kennengelernt, hörte sie sich im Geiste antworten. Er heißt Steven Creed. Er ist genau der falsche Mann für mich, aber er ist unglaublich heiß.
    Vielleicht hätte sie Ashley die Neuigkeit in einem Gespräch unter vier Augen anvertraut, aber am Telefon wollte sie nicht mit ihr über Steven reden. Und abgesehen davon – was gab es da überhaupt zu reden? Schließlich war zwischen ihnen überhaupt nichts vorgefallen.
    Doch Ashley war eine O’Ballivan, und das bedeutete unter anderem, dass sie erst Ruhe geben würde, wenn Melissa ihr eine überzeugende Ausrede aufgetischt hatte.
    Also versuchte sie es anders. „Man hat mich dazu gebracht, die Leitung des Paradenkomitees zu übernehmen.“
    „Oh je“, erwiderte Ashley erschrocken. „Wie konnte dir das denn passieren?“
    „Das weiß ich auch nicht so genau. Mit Gewissheit kann ich dir nur sagen, dass Ona Frame dem Komitee dieses Jahr nicht zur Verfügung steht, weil ihre Gallenblase explodiert ist.“
    „Ihre Gallenblase ist
explodiert
?“
    „Natürlich nicht buchstäblich, Ash. Zum Glück nicht, möchte ich sagen. Stell dir mal vor, was da alles sauber gewischt werden müsste …“
    „Melissa“, ächzte Ashley gequält.
    „Oh, tut mir leid“, sagte Melissa mit gespieltem Bedauern. Denn es bereitete ihr jedes Mal Vergnügen, bei ihrer Schwester Ekel auszulösen.
    „Eigentlich hast du das gar nicht verdient, aber sobald Jack, Katie und ich aus Chicago zurück sind, werde ich mal sehen, wie ich dir dabei helfen kann, die Parade auf die Beine zu stellen.“
    „Du rettest mir praktisch das Leben.“
    „Wie schwierig kann so etwas denn schon sein?“, wunderte sich Ashley. „Eine Kleinstadtparade mit … wie viel? Fünfzehn Motivwagen? Dazu eine Highschool-Kapelle, ein paar Kriegsveteranen und die Leute des Sheriffs, die auf ihren Pferden unterwegs sind.“
    Wie schwierig kann so etwas denn schon sein?
    „Fordere das Schicksal lieber nicht heraus“, wandte Melissa ein. „Nur weil es bei der armen Ona immer aussah wie eine Leichtigkeit, muss es das nicht zwangsläufig sein.“
    Ashley seufzte. „Versuch einfach, die Ruhe zu bewahren.“ Sie klang über alle Maßen optimistisch, aber warum auch nicht? Sie war rundum glücklich. Sie liebte ihren Mann Jack und wurde von ihm genauso geliebt. Sie hatte die kleine hübsche Katie, und in gut einem halben Jahr erwartete sie ihr zweites Kind. „Seit wann bist du so abergläubisch, dass du Angst hast, ich könnte

Weitere Kostenlose Bücher