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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zurück.
    „Wovon haben wir eben gesprochen?“, fragte Steven, der Melissas Hand nicht losgelassen hatte und nun mit dem Daumen ganz leicht über ihre Knöchel strich.
    Flammen jagten durch ihren Körper. „Hab ich vergessen.“
    „Lügnerin.“
    „Es ist noch zu früh“, wiederholte sie in einem merkwürdig fieberhaften Ton.
    „Willst du dir das einreden oder mir?“
    „Steven, hör auf.“
    Tessa brachte den Eistee, den sie beide bestellt hatten.
    „Ist alles okay mit dir?“, fragte sie und musterte Melissa aufmerksam. „Jemand an der Theke hat mir erzählt, dass du heute Morgen beim Joggen fast von einem Auto überfahren worden wärst.“
    Kleinstädte, dachte Melissa mürrisch. Jeder noch so winzige, unbedeutende Vorfall machte augenblicklich die Runde.
    „Ich bin nur ein bisschen aufgewühlt“, winkte sie ab, während sie die Veränderung in Stevens Gesichtsausdruck bemerkte, auch wenn sie ihn nicht direkt ansah. Sein Griff um ihre Finger wurde fester. „Das war keine große Sache, Tessa. Es ist ja nichts passiert.“
    „Aber es hätte etwas passieren können. Warst du beim Arzt?“
    „Tessa“, beteuerte Melissa mit einem Kopfschütteln. „Es geht mir gut, wirklich.“
    Die andere Frau zögerte einen Moment, ging dann aber ohne ein weiteres Wort zurück zum Tresen.
    „Du wärst beinahe überfahren worden?“, fragte Steven, der inzwischen ihre beiden Hände festhielt und nicht länger amüsiert aussah.
    Die Leute an den anderen Tischen beobachteten sie und zogen alle möglichen Schlüsse. Das konnte sie deutlich spüren. „Ich wurde nicht verletzt“, stellte sie klar, während sie sich darüber ärgerte, wie sehr sie seine Sorge um ihr Wohlergehen genoss.
    „Was ist passiert?“, wollte er wissen.
    „Gar nichts“, erwiderte sie. „Darum auch das Wort ‚fast‘ in Tessas Satz. Lass uns über etwas anderes reden als über einen Unfall, der sich nicht ereignet hat“, bat sie und hoffte, die Stimmung etwas lockern zu können.
    Das Lächeln kehrte zurück auf seine Lippen, die so bedenklich verführerisch auf sie wirkten. „Über was denn?“
    „Ganz bestimmt nicht über Sex“, konterte sie und bereute ihre Worte sofort.
    „Das sehe ich auch so“, meinte er lachend. „Manchmal ist es besser, die Dinge zu tun, anstatt Zeit zu vergeuden, indem man über sie redet.“
    Melissa stutzte. „Hast du gerade das gesagt, wovon ich glaube, dass du es gesagt hast?“, fragte sie im Flüsterton und beugte sich vor.
    „Du hast mit dem Thema Sex angefangen. Ich nicht.“
    Wie er so dasaß mit dem Glas Eistee vor sich, schien er sich absolut wohlzufühlen. Seine Augen leuchteten in diesem unmöglich zu beschreibenden Farbton irgendwo zwischen Blau und Violett.
    „Dann höre ich damit auch ganz offiziell wieder auf“, betonte sie. „Vergiss einfach, dass ich Sex überhaupt erwähnt habe. Das war völlig unangebracht. Es lag mir einfach auf der Zunge, und …“ Sein Lächeln wurde breiter, und sie errötete noch heftiger. „Ich wollte damit nicht sagen …“
    Zum Glück kam in diesem Moment das Essen. Zu ihrer Überraschung stellte Melissa fest, dass sie doch Hunger hatte, obwohl ihr Magen die ganze Zeit über Purzelbäume schlug. Also griff sie nach dem Löffel und konzentrierte sich ganz auf den köstlichen Fleischeintopf.
    „Was machst du so alles?“, fragte Steven nach einer Weile. Er hatte sein Sandwich zur Hälfte aufgegessen und legte es jetzt zurück auf den Teller, um seine ganze Aufmerksamkeit Melissa zu widmen.
    Sie empfand es zwar als aufregend, so im Mittelpunkt zu stehen, allerdings auf eine etwas unbehagliche Weise. Sie war eine attraktive Frau, und das wusste sie auch, aber so wie viele andere Leute auch kam sie sich oft unsichtbar vor. „Was ich mache?“, wiederholte sie etwas verwirrt. „Ich arbeite, ich lese, ich jogge.“
    „Was ist mit Pferden?“
    „Ich bin auf einer Ranch aufgewachsen“, antwortete sie.
    „Früher bin ich viel geritten, in letzter Zeit eher weniger.“ Und solange sie sich nicht von ihrem Sturz erholt hatte, würde sie in keinen Sattel steigen.
    „Ich habe früher jeden Sommer auf der Ranch meiner Familie in Colorado verbracht“, erzählte er. „Reiten war mit mein liebstes Hobby.“
    Vor ihrem geistigen Auge zog ein Bild vorüber, wie er als junger Mann ausgesehen haben musste, mit diesem vollen braungoldenen Haar und den spitzbübisch funkelnden Augen. Vermutlich hatte er damals schon Sommersprossen gehabt.
    „Nur den Sommer?“, wunderte

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