Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
großzuziehen.“
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Ja, wir waren gute Freunde“, bestätigte er nach langem Schweigen.
    Melissa wollte eine Hand auf seinen Arm legen, um ihn zu trösten, wahrte aber den Abstand zwischen ihnen. „Du hast ihn adoptiert“, wiederholte sie, was sie von Richter Carpenter gehört hatte. Diese Tatsache hatte Steven für sie in einem ganz anderen Licht dastehen lassen.
    „Ich hielt es für das Sinnvollste“, antwortete er. „Und Matt war auch davon begeistert.“
    „Es kann nicht leicht sein, ganz allein ein Kind großzuziehen.“
    „Das ist es auch nicht“, stimmte Steven ihr zu, lächelte aber dabei. „Es ist alles andere als leicht, aber auf der anderen Seite kann ich mir nichts Erfüllenderes vorstellen.“ Er hielt ihr die Hand hin, und Melissa kam auf ihn zu und ergriff sie. „Wenn die Bauarbeiten erst mal abgeschlossen sind, wird das hier alles ganz anders aussehen.“
    Melissa spürte, wie sich ihre Kehle zusammenzog. „Lass sie nicht zu viel verändern“, sagte sie, obwohl sie sich gar nicht dazu hatte äußern wollen. Schließlich ging es sie doch überhaupt nichts an, was Steven Creed mit seinem Haus anstellte.
    „Ich schätze, ich sollte dich besser nicht küssen“, überlegte er, während sein Blick auf ihrem Mund ruhte.
    „Das sehe ich auch so.“
    Dann küsste er sie, zunächst nur leicht, dann intensiver. Melissa stöhnte auf und schlang die Arme um seinen Nacken.
    „Es ist noch zu früh“, stieß sie atemlos keuchend aus, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten.
    „Ich weiß“, erwiderte Steven mit rauer Stimme.
    Eine Weile standen sie nur da und sahen sich an, schließlich beendete Steven das Schweigen mit einer Bemerkung, die Melissa in großes Erstaunen versetzte. „Erzähl mir etwas über dich, Melissa“, bat er.
    „Zum Beispiel?“
    Er lachte leise und hob die Hände. „Was du magst, was du nicht magst. Ob du an Gott glaubst. Etwas in dieser Art.“
    Nun musste sie ihrerseits lächeln und entspannte sich ein wenig. „Ach das“, sagte sie und dachte kurz nach. „Ja, ich glaube an Gott. Ich wüsste nicht, wie man das nicht kann, wenn man den Himmel voller Sterne sieht, wenn im Frühjahr das Gras aus dem Boden sprießt, wenn man ein kleines Kind dabei beobachtet, wie es seine ersten Schritte macht …“
    Na, so viel dazu, locker und entspannt zu sein, schoss es Melissa durch den Kopf, als ihre Wangen zu glühen begannen. Warum hatte sie auch das Wort „Kind“ in den Mund nehmen müssen? Dieser Mann musste jetzt doch glauben, dass sie eine von diesen Frauen war, für die es außer Heirat und Kinder kein Thema gab!
    Steven ignorierte ihre Verlegenheit, auch wenn diese ganz offensichtlich war. „Das finde ich auch“, pflichtete er ihr stattdessen bei. „Ich bin davon überzeugt, weil es Stürme von der Art gibt, die den Boden erzittern lassen. Und weil Kinder von ganzem Herzen lachen können, da sie so voller Freude sind, dass sie sie nicht zurückhalten können.“
    Melissa stiegen Tränen in die Augen. „Ja, richtig“, brachte sie nach einer scheinbaren Ewigkeit heiser heraus.
    Lachend hielt er ihr seine Hand hin, und nach kurzem Zögern nahm Melissa sie und ließ sich von ihm aus dem Haus und zurück auf die Wiese führen, die einmal ein gepflegter Rasen gewesen war. Mit dem freien Arm machte er eine ausholende Bewegung und deutete auf die Landschaft. „Jetzt bist du an der Reihe, Melissa“, sagte er und betrachtete sie aufmerksam. „Zeig mir die Stone-Creek-Ranch, die du in Erinnerung hast, zeig mir, was du ganz besonders geliebt hast.“
    Die Bitte ließ etwas in Melissa erwachen. „Okay.“
    Sie nahmen seinen Truck, da in ihrem Roadster für Zeke kein Platz gewesen wäre und keiner von ihnen es übers Herz gebracht hätte, den Hund im Bus zurückzulassen.
    Zunächst wies sie ihm den Weg zum Friedhof der Pioniere, wo Generationen von O’Ballivans beerdigt lagen, auch ihr Dad und ihr Großvater Big John. „Olivia und ich sind oft hergeritten“, erzählte sie. „Wir hofften immer, wir würden einen Geist zu Gesicht bekommen, gleichzeitig hatten wir schreckliche Angst, unser Wunsch könnte in Erfüllung gehen.“
    „Du und Olivia? Und was war mit Ashley?“
    „Sie hatte fürs Reiten nicht viel übrig. Und noch weniger für Geister.“
    Darüber musste Steven lachen, was ganz wunderbar klang.
    „Und?“, hakte er nach, während er den Ort der Ruhe betrachtete. „Hat sich dein Wunsch jemals

Weitere Kostenlose Bücher